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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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sein eigenes grausiges Spiegelbild zu genau anzuschauen.
    Von all den Leuten dort draußen wussten nur Phlox’ Assistenten nicht, dass jene Lebenszeichen von vorne bis hinten falsch waren, eine rein elektronische Simulation, um Charles Tucker offiziell und fürs Protokoll umkommen zu lassen.
    »Was geschieht da drinnen, Phlox?«
, vernahm Trip die Stimme des Captains aus dem Lautsprecher der Kammer. Archer spielte noch immer seine Rolle.
    »Er scheint während der Explosion zu viel von dem Plasma eingeatmet zu haben«
, war die präzise, sachliche Antwort des Denobulaners. Auch in seiner Stimme lag Sorge und ein überzeugender Hauch von Furcht.
»Seine Lungen versagen.«
    »Die Lebenszeichen stürzen ab, Doktor«
, rief Crewman Stepanczyk, einer der medizinischen Assistenten.
    »Tun Sie etwas!«
, befahl Archer.
    »Ich fürchte, Captain, dass es nur sehr wenig gibt, was wir tun können«
, gab Phlox zurück.
»Wir verlieren ihn.«
    Stumm lauschte Trip den Geräuschen seines eigenen Todes. Ein Schauer kroch ihm über den Rücken. »So als wenn einem jemand über das eigene Grab läuft«, hatte seine Mutter dieses Gefühl immer genannt.
    Und nun lag er da, eingeschlossen in einem Raum nicht viel größer als ein Sarg. Was auch immer daraus werden mochte, eine Verkettung von Ereignissen hatte ihn unvermeidlich in diese winzige Röhre geführt, wo er vorgab, tot zu sein, während drei seiner Freunde all seine anderen Freunde und seine Familie für ihn belogen. Er musste daran denken, wie T’Pol wohl auf die Nachricht reagieren würde, vor allem so kurz nach dem Verlust ihrer Tochter und ihrer gemeinsamen, schweren Reise nach Vulkan. Und was war mit seiner Familie, die bislang kaum über den Tod seiner Schwester Lizzie hinweggekommen war? Nun würde sie gezwungen sein, einen weiteren Toten zu betrauern. Er hoffte, dass Albert, der letzte »Überlebende« der Tucker-Geschwister, sich besser um ihre Eltern kümmern würde, als es Trip möglich gewesen war, nachdem die Xindi Lizzie ermordet hatten.
    Erneut schloss er die Augen. In seinem Geist glitt eine langsame Parade von Gesichtern vorbei. Seine Mutter, Elaine. Sein Vater, Charles. Sein Bruder, Albert.
    T’Pol.
    Und dann kam der Schmerz, stach in sein Herz wie eine mit Widerhaken bewehrte Lanze.
    Wie kann ich Ihnen das antun?
Die Reue war beinahe überwältigend, schien ihn von innen heraus zu verschlingen.
    Ein Teil von ihm wollte mit den Füßen die Tür der Kammer auftreten und allen zurufen, dass er einen dummen Fehler gemacht habe, dass er nicht tot und die ganze Sache ein abgekartetes Spiel gewesen sei. Einen Moment lang fragte er sich, was für Folgen das für ihn selbst und seine Mitverschwörer wohl haben mochte.
Ich nehme an, es hängt davon ab, ob diese Geschichte das Schiff verlässt oder nicht
, dachte er.
Wenn alle, die darin verwickelt sind, sich verpflichten, Stillschweigen zu bewahren, könnten die Logbücher korrigiert oder »beschädigt« werden und wir könnten unsere eigene Version der Geschichte schreiben.
    Doch gleichzeitig kauerte knurrend, gleich dem Monster, das im Wandschrank seiner Kindheit gehaust hatte, die Furcht in seinem Hinterkopf, was geschehen würde, wenn er nicht auf diese geheime Mission ging. Vor seinem geistigen Auge wurden die Gesichter seiner Liebsten durch Flotten von Drohnenkriegsschiffen ersetzt, ferngesteuert von gesichtslosen Aenar. Jedes der Schiffe war grausig bemalt, um einem hungrigen Raubvogel mit ausgestreckten Klauen zu ähneln, und an Bord befanden sich fremdartige Waffen und Warp-Sieben-Antriebe. Er stellte sich vor, wie die romulanischen Flotten binnen eines Augenblicks die Erde und den Mars erreichten, wie sie einer unvorbereiteten Sternenflotte den verwundbaren Unterleib aufrissen und die Schiffswerften und die Raumstationen im Orbit um beide Welten auslöschten. Er sah, wie die Invasoren das Hauptquartier der Sternenflotte auf der Erde in Schutt und Asche legten und die Träume der Menschheit, die Galaxis zu erforschen, um Jahrhunderte zurückwarfen, wenn nicht gar für immer zerstörten.
    Das durfte er nicht zulassen. Wie oft hatte er sein Leben für die Ideale der Sternenflotte aufs Spiel gesetzt, wie oft für die Zukunft seiner Familie und Freunde? Und wie oft hatte er alles für sie, die
Enterprise
, sein Schiff, riskiert?
    Selbst jetzt, in der klaustrophobischen Enge der Unterdruckkammer, spürte er sie, fühlte, wie ihr Antrieb kaum wahrnehmbar summte, ein ununterbrochenes Vibrieren, das ihm schon vor

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