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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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an der Seite seines Kopfes, wo ihn der »Pirat« mit seinem Gewehr getroffen hatte.
    »Wir müssen dich jetzt vom Schiff schaffen«, sagte Malcolm. »Die
Enterprise
wird das Piratenschiff jeden Augenblick verfolgen. Ich habe Vorkehrungen getroffen, damit wir sie gerade so nicht erwischen.«
    Phlox hielt ein Bündel Kleider hoch. »Ziehen Sie das an Commander, schnell. Dort, wo Sie hingehen, möchten Sie keinen Beweis am Leib tragen, dass Sie zur Sternenflotte gehören. Und wir brauchen Ihre Uniform für die … Bestattung.«
    Rasch zog sich Trip aus. »Bitte versucht dafür zu sorgen, dass nicht zu viele gebrochene Herzen zurückbleiben.«
    Malcolm brachte ein dünnes Lächeln zustande, aber es wirkte irgendwie aufgesetzt. »Vermutlich wird viel eher eine Welle der Erleichterung durch die Mannschaft gehen, vor allem durch die Maschinenraumbesatzung. Die hat immer geklagt, dass du ein Tyrann wärst.«
    »Ich gebe mein Bestes, Trip«, sagte Archer. »Ich werde deine Familie persönlich benachrichtigen.«
    Kurz darauf war Trip wieder angekleidet, diesmal in einen nichtssagend zweckmäßigen braunen Overall.
    »Die Medikamente, die ich Ihnen verabreicht habe, während ich versucht habe, Ihr ‚Leben zu retten‘, waren in Wirklichkeit Breitbandimpfstoffe«, sagte Phlox und reichte ihm ein enzymgetränktes medizinisches Reinigungstuch, um die Brandspuren zu entfernen. »Bislang war es unwahrscheinlich, dass Sie den Pathogenen, gegen die sie schützen, jemals begegnet wären, aber jetzt befinden Sie sich auf einer Reise ins Unbekannte. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.«
    Trip wandte sich Phlox zu. »Danke, Doc. Für alles.«
    Dieser nickte. In seinen Augen lag beinahe so tiefe Trauer, als wäre Trip tatsächlich gestorben.
    Trip trat auf Malcolm zu. Sein Freund hielt ihm ein Gerät hin, und er nahm es entgegen. »Damit werden sie dich anpeilen«, sagte Malcolm. »Und es enthält die
einzigen
Codes, die du verwenden kannst, um mit uns Kontakt aufzunehmen, wenn es nötig werden sollte. Lösch sie, sobald du sie dir gemerkt hast.«
    Trip legte eine Hand auf Malcolms Schulter und streckte ihm die andere entgegen. Dieser ergriff sie, und die Männer schüttelten sich mit ernstem Blick die Hände. »Danke, Malcolm. Ich bedaure, dass du auf dieser Mission nicht bei mir bist.«
    Erneut lächelte Malcolm grimmig. »Denk nur an die erste Regel für jeden Spion: Verlieb dich nicht in das Mädchen. Das arbeitet
immer
für den Bösen.«
    »Ich versuche es mir zu merken«, sagte Trip. Anschließend wandte er sich Archer zu. Wieder streckte er die Hand aus, doch der Captain zog ihn zu seiner Überraschung stattdessen in eine ungestüme Umarmung.
    »Ich kenne dich zu lange«, sagte Archer wie zur Erklärung. »Komm nur wieder heil auf mein Schiff zurück. Das ist ein Befehl.«
    »Das werde ich«, erwiderte Trip. »Und sieh du zu, dass du deinen Teil dazu beiträgst, die Galaxis zu retten, während ich fort bin.« Er spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, und löste sich aus der Umarmung.
    Dann trat Trip in die Mitte des Raums und drückte einen Knopf an dem Gerät, das Malcolm ihm gegeben hatte.
    »Es war mir eine Freude und eine Ehre, mit euch allen gedient zu haben«, sagte er. »Doch das ist kein ‚Lebt wohl‘. Es ist nur ein ‚Bis später‘.«
    Noch während die Worte seine Lippen verließen, spürte er den unangenehmen Zug des Transporters, gefolgt von dem eigentümlichen Gefühl der kurzen Schwerelosigkeit, das damit einherging.
    Wie eine Walküre trug ihn der Strahl davon in das Leben nach seinem Tod.
    Auch wenn die Neuigkeiten wirklich schlimm waren, wusste Travis Mayweather, dass er sich davon nicht überwältigen lassen durfte. Er hatte noch immer einen Job zu erledigen, und er gab sich alle Mühe, seine Konzentration allein darauf zu richten. Vor zehn Minuten hatten sie die Spur des Piratenschiffs verloren. Es war in eine dichte Wolke aus Asteroiden, Planetesimalen und verschiedenen anderen Raumtrümmern geflogen, die einen unverzeichneten, unbedeutenden Klasse-F-Stern umkreisten. Die polarisierte Hüllenpanzerung der
Enterprise
hielt dem Trommelfeuer stand, aber das Schiff wurde ziemlich durchgeschüttelt.
    »Ich kann immer noch keine Spur des Schiffs der Eindringlinge finden, Captain«, meldete T’Pol. Sie klang grimmiger, als Mayweather sie jemals erlebt hatte.
    Er konnte sich nicht einmal annähernd vorstellen, was sie in diesem Moment so kurz nach der schrecklichen Nachricht von Commander

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