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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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bedeuten, je nachdem, welche Seite sich seiner Expertise bedienen kann. Stellen Sie sich nur vor, was mit der Erde geschähe, wenn die Romulaner Erfolg damit hätten, ganze Flotten von warp-sieben-fähigen Schiffen zu bauen, bevor wir dazu imstande sind. Ehrehin ist hier die Schlüsselfigur.«
    Schweigend saß Trip da und versuchte zu verarbeiten, was Phuong ihm soeben erzählt hatte. Ein Weltuntergangsszenario nach dem anderen ging ihm durch den Kopf, und sie alle wirkten unerfreulich überzeugend. Er glaubte regelrecht, die Mächte der Geschichte und des Schicksals um sich herum am Werk zu spüren wie das schwache Prickeln von Warpfeldlinien auf seiner Haut, wenn er die Maschinen der
Enterprise
wartete. Wie oft hatten sich Katastrophen wie die kommende bereits in der Geschichte der Menschheit zugetragen oder zumindest beinahe zugetragen? Er erinnerte sich, dass kurz vor Beginn des ersten irdischen Raumzeitalters die besten Raketenbauer jener Tage in den Diensten von Nazideutschland gestanden hatten. Wäre es den Vereinigten Staaten direkt nach dem Zweiten Weltkrieg nicht gelungen, Wernher von Braun zu rekrutieren, hätten womöglich die Sowjets sein Talent mit dem von Sergei Koroljow vereint. Das hätte den Ausgang des Raumfahrtwettlaufs zwischen den beiden Ländern sowie den daraus entstehenden Kalten Krieg vollkommen verändert.
    Nur dass dies hier sogar noch ernster ist
, dachte Trip.
Denn diesmal steht die Sicherheit der ganzen Erde und all ihrer Verbündeter auf dem Spiel.
    Dennoch blieb Trip gar nichts anderes übrig, als sich weiterhin an die Hoffnung zu klammern, dass ein Vernichtungskrieg gegen die Romulaner noch immer zu verhindern war. »Gibt es keine Möglichkeit, das Ganze zu umgehen?«, fragte er Phuong schließlich.
    »Den Krieg mit den Romulanern?« Phuongs Miene verdunkelte sich, und er schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, dass ich die Romulaner mittlerweile zu gut kenne, um noch daran zu glauben.«
    Wie viel auch immer dieses Urteil wert ist, angesichts der Tatsache, dass er noch nie auch nur einen Romulaner zu Gesicht bekommen hat
, dachte Trip. Laut sagte er: »Glauben Sie nicht, dass romulanische Dissidenten – wie diese Leute von der
Ejhoi Ormiin
– da auch noch ein Wörtchen mitzureden haben?«
    Phuong lachte leise, aber es war ein trockenes, humorloses Geräusch. »Leidenschaft ist nicht dasselbe wie Macht, Commander. Bedauerlicherweise hat die
Ejhoi Ormiin
nicht viel zu melden, und daran wird sich auch in absehbarer Zeit kaum etwas ändern.«
    Schweigend lehnte sich Trip zurück und blickte hinaus auf das Sternenfeld, durch das die
Branson
flog. Unvermittelt begriff er, wie gewaltig die Kräfte waren, die sich im Augenblick gegen die Erde und ihre Alliierten versammelten, und wie schlecht es um die Aussichten der Koalition auf ein Überleben stand, angesichts ihrer merklichen Blindheit für die sehr realen Gefahren, die unmittelbar vor ihr lagen.
    »Wie kommt es bloß, dass nur so wenige Leute das Offensichtliche erkennen?«, fragte er ein paar Momente später, als er seine Stimme wiedergefunden hatte.
    »Wenigstens
gibt
es einige Leute, die gar nicht darüber hinwegsehen können – vor allem, wenn sie ausgebildete Problemlöser sind«, gab Phuong aufmunternd zurück.
    Das war nicht ganz das, was Trip hatte hören wollen. Er warf dem anderen Mann einen skeptischen Blick zu. »Es gibt eine ganze Menge ‚Problemlöser‘ auf der Erde, die schlauer sind als wir beide, Tinh.«
    »Zugegeben. Aber viele dieser ‚Schlauköpfe‘ verfolgen obendrein eigene Pläne – beispielsweise die, ihren politischen Posten oder ihre Admiralsinsignien zu erhalten. Öffentliche Kontroversen und Furcht gefährden diese Absichten. Leute wie Nathan Samuels und Admiral Gardner wissen das verdammt gut, vor allem im Moment, wo es zunächst einmal gilt, den Angriff von Terra Prime hinter sich zu lassen, um die Öffentlichkeit ruhig und die Koalition zusammenzuhalten.«
    »Was ist mit den anderen Koalitionswelten?«, fragte Trip. »Gibt es auf denen nicht jemanden, der bereit ist, zuzuhören und zu helfen?«
    »Unsere Behörde – Sektion 31, wie Sie sie nennen – ist eine Geheimorganisation mit Sitz auf der Erde, Commander. Es würde uns deutlich schwerer fallen, geheim zu
bleiben
, wenn wir den Verbündeten der Erde unser Blatt zeigen würden. Ganz zu schweigen von dem Schlag, den es den interstellaren Beziehungen versetzen würde, wenn die anderen Koalitionswelten jemals davon erführen, dass die Erde entweder

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