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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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wissentlich oder unwissentlich ein, wie manche es nennen, Schattenspionagenetzwerk unterhält. Nicht dass unsere Verbündeten nicht die gleichen Methoden anwenden würden, wohlgemerkt.«
    Trip nickte. »Wie die vulkanischen Agenten, die auf P’Jem als Mönche getarnt die Andorianer ausspioniert haben.«
    »Ganz genau. Doch abgesehen davon würde ich gegenwärtig ohnehin keine Hoffnungen hegen, dass uns die verbündeten Welten helfen können. Sie haben selbst alle Hände voll zu tun. Die Andorianer und Vulkanier sind noch immer damit beschäftigt, sich gegenseitig auszuspionieren. Ministerin T’Pau ist nach wie vor dabei, das vulkanische Oberkommando von loyalen Anhängern V’Las’ zu säubern, ein Unterfangen, das zumindest noch für eine Weile Vulkans Möglichkeiten einer militärischen Operation einschränkt. Die coridanischen Welten stehen schon seit so vielen Jahren an der Schwelle zum Bürgerkrieg, dass es mich wundern würde, wenn sie ihre Warp-Sieben-Technologie rechtzeitig mit der Erde teilen, damit sie noch
irgendeinen
taktischen Nutzen gegenüber den Romulanern darstellt. Und die Tellariten scheinen niemals müde zu werden, sich untereinander zu streiten oder, was das betrifft, auch mit jedem sonst.«
    Trip seufzte. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, aber er war sich ziemlich sicher, dass Phuongs Analyse, so zynisch sie klingen mochte, den Nagel genau auf den Kopf traf. »Das klingt, als hätten Sie nicht sonderlich viel Vertrauen in die Koalition.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte Phuong mit einer abwehrenden Geste. »Ich bin nur Realist genug, um nicht zu erwarten, dass sie alle bestehenden Probleme über Nacht löst. Die Koalition ist für die Zukunft der Erde nur der Anfang. Es wird aber eine ganze Weile dauern, bis sie sich für alle Beteiligten wirklich als nützlich erweist.«
    »So viel Zeit wird sie nicht haben, wenn die Romulaner ihren Zug machen, bevor wir bereit sind«, warf Trip ein.
    »Ganz genau.« Phuong nickte und lächelte, allem Anschein nach erfreut über Trips Meinung. »Daher ist es von höchster Wichtigkeit, dass wir die Romulaner daran hindern, den Prototypen von Doktor Ehrehins neuem Raumschiffantrieb fertigzustellen. Wenn wir darin versagen, gibt es nichts mehr, das die Romulaner davon abhalten kann, die Erde anzugreifen.«
    Ein Glühen wie von einem inneren Fieber trat in Phuongs dunkle Augen, als er fortfuhr. »Während der elf Jahre, die ich für den diplomatischen Dienst der Erde gearbeitet habe, wurden meine Ansichten über die Romulaner von Wunschdenkern als die Spinnereien eines paranoiden Irren abgetan. Doch die Behörde sah die romulanische Bedrohung klar und deutlich. Ihr Direktorat war bereit, mir zuzuhören, und – wichtiger noch – es war bereit, etwas zu
unternehmen
. Der Angriff der Xindi hat uns gelehrt, wie wichtig es ist, hier draußen zu sein, Eigeninitiative zu zeigen. Aus diesem Grund wird unser Beitrag zum Schutz der Erde immer wichtiger werden, während sich die Koalition in den kommenden Jahren entwickelt und die Erde in Kontakt mit Gott allein weiß wie vielen neuen potenziellen Feinden tritt.«
    Phuongs leidenschaftliche Rede sandte Trip einen Schauer von Déjà-vus über den Rücken. Und ungeachtet seiner gegenwärtigen Verwundbarkeit – immerhin befand er sich mitten im All mit einem Spion, der sicher keine Sekunde zögern würde, ihn umzubringen, wenn er ihn als Gefahr für die Mission ansah –, konnte Trip die Worte seines Nebenmanns nicht einfach so im Raum stehen lassen. »Einen Blick wie den, den Sie gerade zur Schau stellen, habe ich das letzte Mal gesehen, als ich beinahe von John Frederick Paxton umgebracht worden wäre.«
    Trip rechnete halb mit einer extrem gereizten Antwort Phuongs. Stattdessen lachte dieser, ein Laut, der tief aus seinem Bauch kam. »Wenn Sie erst eine Weile mit der Behörde zusammengearbeitet haben, werden Sie erkennen, dass wir genau das Gegenteil von Terra Prime sind«, sagte Phuong, nachdem sein Lachen schließlich abgeebbt war. »Die Behörde möchte nicht, dass die Menschheit vor dem Kontakt mit außerirdischen Lebensformen zurückschreckt oder sich zum Ausbeuter und Eroberer der Galaxis aufschwingt. Wir wollen nur, dass die menschliche Rasse dem, worauf sie dort draußen trifft, mit offenen Augen, einem offenen Geist und einer pragmatischen Haltung begegnet.«
    Diese anscheinend von Herzen kommenden Worte vernahm Trip nicht ohne Erleichterung. Er wandte sich dem vor ihnen auffächernden Sternenfeld

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