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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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vorherrschte. Er sah das Flackern der Feuer, die die heimat- und hoffnungslosen Durchreisenden auf Rigel X entzündet hatten, um ihre Mahlzeiten zu kochen oder vielleicht auch nur, um sich ein wenig zu wärmen. Er roch die widerwärtige Mischung aus Rauch und Schweiß, die in der eiskalten Luft lag. Unter seinen Stiefeln spürte er den rauen, harten Metallboden. Und in einiger Entfernung vernahm er das Brüllen einer Menge sowie die stakkatoartigen Worte eines Humanoiden, der in irgendeine Art von Stimmverstärker sprach und, wie es schien, Mengen und Preise in unterschiedlichen außerirdischen Währungen verkündete.
    Archer befahl dem Team, sich in Bewegung zu setzen. Er selbst übernahm die Spitze, flankiert von zwei MACO-Soldaten – deren Kompaniechefin, der kleinen und dunkelhaarigen Sergeant Fiona McKenzie, und dem adleräugigen Corporal Hideaki Chang. Beide trugen ihre Phasenpistolen im Holster, um niemanden zu provozieren. Dennoch waren die Waffen so stets in Reichweite. Reed, Shran und der dritte MACO, ein kleiner, drahtiger Corporal mit Glatze namens David McCammon, gaben ihnen Deckung nach hinten, während sich die Gruppe rasch durch ein verwinkeltes Labyrinth aus Rampen, Gassen und baufälligen Korridoren auf die Quelle der Geräusche zubewegte.
    Obwohl Archer diesen Handelsstützpunkt bereits zuvor besucht hatte, schockierte ihn zutiefst, was er sah, als das Team schließlich den großen, überfüllten, amphitheaterähnlichen Platz erreichte.
    Natürlich war es nicht so, als hätte er noch nie zuvor eine Sklavenauktion gesehen. Bloß neun Monate früher waren T’Pol und mehrere andere Mitglieder seiner Besatzung in genau dieser Art von Albtraum gefangen gewesen, der sich nun vor ihm ausbreitete. Damals wie heute wurden hilflose, gefesselte Männer und Frauen jeder nur denkbaren Spezies – darunter auch einige, die er nicht kannte – von bewaffneten, grünhäutigen Aufsehern auf ein erhöhtes Podest getrieben. Dort verkaufte ein riesiger, mit Juwelen geschmückter und nur leicht gekleideter Orioner seine Waren an eine nicht weniger gemischte Gruppe deutlich edler gekleideter Lebewesen. Diese offensichtlich gut betuchten Käufer stammten vermutlich von allen Welten des bekannten Raums, wenn nicht gar von einigen, die noch weiter entfernt lagen.
    Sein Team brachte sich nahe genug bei der Bühne in Position, um einen guten Blick auf die schier endlose Parade gefesselten und nahezu nackten Fleisches zu erhaschen. Der Umstand, dass sich unter den Gefangenen, die dort verkauft wurden, keine Menschen befanden, war Archer nur ein geringer Trost. Schließlich hatte keine Spezies das Gefühl der Furcht für sich gepachtet. Archers Erfahrung nach verspürten alle vernunftbegabten Wesen diese Emotion auf ziemlich ähnliche Art und Weise. Auf der Bühne gab es im Augenblick jedenfalls mehr als genug Beweise, dass Furcht so universell war wie Leben billig. Ein Umstand, der zumindest an Orten wie diesem galt, wo sich Leute die Klinke in die Hand gaben, die glaubten, dass ihnen ihr Reichtum das Recht verleihe,
vernunftbegabte Wesen
zu kaufen.
    »Es sind keine Aenar hier, Captain«, sagte Shran, der zu Archers Linker stand. Auch er verfolgte das Treiben auf der Bühne angespannt. Archer konnte sehen, dass der Andorianer von dem Sklavenmarkt vor ihnen ebenso angewidert war wie er selbst.
    »Ich habe sie auch nicht gesehen«, sagte Archer. Die zwei Männer mussten schreien, um sich über das vorherrschende Stimmengewirr verständlich zu machen, das von der einander überbietenden Menge ringsum ausging.
    Malcolm, der sich direkt rechts neben Archer geschoben hatte, blickte auf den Scanner in seiner Hand. »Selbst auf so geringe Entfernung kann ich bislang keine Lebenszeichen von Aenar aufspüren.«
    »Vielleicht werden sie auf einem anderen Sklavenmarkt irgendwo auf dem Planeten verkauft«, mutmaßte Shran.
    »Schauen Sie sich die Größe dieser Transaktion an, Shran«, sagte Archer. »Glauben Sie wirklich, dass es hier einen anderen Markt gibt, der imstande ist, mit
dem
zu konkurrieren? Abgesehen davon hat Rigel X nur einen zentralen Handelskomplex.«
    »Das ist einer zu viel, wenn Sie mich fragen«, meinte Reed. Auf seinem Gesicht lag Abscheu.
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung, Pinky-Haut«, stimmte Shran zu.
    »Ich fürchte«, sagte Archer in dem Versuch, den Fokus seines Teams auf ihr gegenwärtiges Problem zu lenken, »dass das Sklavenschiff, das wir hierher verfolgt haben, die gefangenen Aenar als Gruppe auf ein

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