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Was mit Rose geschah

Was mit Rose geschah

Titel: Was mit Rose geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stef Penney
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einfach zu dumm!«
    Ich schüttle den Kopf. »Nein, das sind Sie nicht. Sie sind ein besserer Mensch, gerade weil Sie es nicht geahnt haben.«
    Das sage ich auch zu meinen Klienten oft. Hen schaut auf den Tisch.
    Unsere Tassen sind leer, ebenso unsere Teller – bis auf meinen. Rena Hart hat sich wieder gefasst und sieht enttäuscht aus.
    »Hat er Ihnen nicht geschmeckt?«
    »Ich bin kein … Kuchenfreund.«
    »Mr Lovell ist auch so süß genug«, erklärt Hen mit ernster Miene.
    Rena schaut ihn an und stößt ein hohes mädchenhaftes Lachen aus. Es klingt ziemlich gezwungen.
    Wir gehen mit ihr die Straße entlang, zurück zur Kirche und zum Auto. Sie sagt, wir sollten uns nicht die Mühe machen, uns von ihrem Mann zu verabschieden, und verschwindet in dem Betonbunker. Von hinten sieht sie wie eine Frau mittleren Alters aus.
    »Da können wir uns ja gratulieren.«
    Ich sehe Hen ungläubig an.
    »Na, komm schon, Ray. Wir haben soeben einen Fall erfolgreich abgeschlossen. Das sollten wir feiern.«
    Ich zucke nur mit den Schultern. Die Fotos der jungen Rosestecken in meiner Brusttasche. Mag sein, dass wir sie gefunden haben … nein, wir haben Rena gefunden. Rose dürfte wohl für immer verschwunden sein.
    Hen fummelt am Radio herum, schaltet es aber wieder aus. »Du bist enttäuscht, was? Jetzt kannst du sie nicht mehr bemitleiden.«
    »Nein, nein!«
    Aber es stimmt. Mein Charakterfehler – einer von vielen – besteht darin, dass ich Leute lieber mag, wenn ich sie nicht persönlich kenne.
    »Aber wir sind noch nicht fertig mit dem Fall, oder?« Eine überwältigende Müdigkeit umhüllt mich wie ein Mantel. »Glauben wir ihr?«, murmele ich vor mich hin.
    »Was die Ehe und das Kind betrifft? Das müssten wir überprüfen. Aber ich glaube ihr.«
    »Warum erzählen die Jankos allen Leuten, dass Rose Christos Mutter ist?«
    »Damit keiner erfährt, dass sie es nicht ist.«
    Wir denken darüber nach, während wir durch die weitläufigen Straßen mit den Monopoly-Häusern in Richtung Schnellstraße fahren.
    »Vielleicht spielt es gar keine Rolle, wer Christos Mutter ist«, sagt Hen. »Irgendeine junge Frau aus einem Dorf, die nicht wollte, dass es bekannt wird … Die Lösung könnte ganz einfach sein.«
    »Oder auch nicht.«
    »Wir müssen jetzt herausfinden, wer auf dem Black Patch begraben liegt. Und dann werden wir hoffentlich auch wissen, ob es eine Verbindung zu Ivo Janko gibt.«
    Hen verstummt, aber ich weiß, dass er das Gleiche denkt wie ich. Wir müssen der Versuchung widerstehen, einfach anzunehmen, dass die Antwort auf beide Fragen ein und dieselbe wäre. Doch mein Instinkt als Detektiv sagt mir, dass es so ist. Christos Mutter liegt auf dem Black Patch. Alles passt zusammen.Wir kommen der Sache näher: Wir brauchen nur noch einen Namen. Ich lasse mich gegen die Kopfstütze sinken, und zum dröhnenden Geräusch der Reifen schlafe ich ein.

48
    Ray
    Nicht dass ich mir gewünscht hätte, sie wäre tot. Ich kann es nicht erklären. Na ja, das ist nicht ganz richtig; ich irre mich nicht gern, jedenfalls genauso wenig wie jeder andere. Ich bin nicht enttäuscht, dass sie am Leben und gesund und mit dem frisch geschrubbten walisischen Pastor (vermutlich) glücklich verheiratet ist. Dass sie ihre Fingernägel rosa lackiert und ein Lachen hat, das ebenso wenig überzeugt wie ihre Strähnchen.
    Leon Wood klingt schockiert, beinahe sprachlos.
    »Sie lebt? Ganz sicher?«
    Ich warte, bis sich sein Schluchzen gelegt hat, bin ein bisschen verlegen, aber auch seltsam glücklich. Es kommt nicht oft vor, dass ich so gute Neuigkeiten überbringen kann.
    »Tut mir leid, Mr Lovell. ’tschuldigung.«
    »Schon gut. Aber Sie müssen verstehen, dass es auch für sie ein ziemlicher Schock war. Zu erfahren, dass ihre Mutter gestorben ist. Sie braucht ein bisschen Zeit, um es zu verarbeiten.«
    »Wann kann ich sie sehen?«
    »Das muss sie selbst entscheiden.«
    »Aber wo ist sie?«
    »Sie hat mich gebeten, Ihnen das fürs Erste noch nicht zu sagen, bis sie sich an die Vorstellung gewöhnt hat. Sie wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen, wenn sie dazu bereit ist.«
    »Wieso?«, fragt er bekümmert. »Ich will doch nur wissen, wo sie ist. Woran muss sie sich denn gewöhnen?«
    »Machen Sie sich bitte keine Sorgen …«
    »Ich mache mir keine Sorgen, Mr Lovell. Ich mache mir keine Sorgen! Ich will nur nach sieben Jahren meine liebe Tochter sehen, und Sie hindern mich daran!«
    Es geht noch eine Weile so weiter. Ich muss die Zähne

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