Was nicht passt, wird kuessend gemacht
Sie starrte das Telefon an. „Okay. Ich rufe ihn an.“
Da sie wusste, dass es nur noch schwerer würde, je mehr Gewese sie darum machte, zog sie Tuckers Visitenkarte aus der Hosentasche und wählte die Nummer. Nachdem es zweimal geklingelt hatte, hörte sie eine vertraute Stimme.
„Janack.“
„Hendrix“, rutschte es ihr heraus, bevor sie wusste, wie ihr geschah. „Äh, Nevada hier.“
„Hey. Was gibt‘s?“
Sie räusperte sich. „Ich dachte, wir könnten noch mal unser Gespräch zu Ende bringen.“
Schweigen breitete sich in der Leitung aus. Nevada bekam ein beklommenes Gefühl in der Magengegend. Verdammt, er würde ihr jetzt eine Absage erteilen, würde ihr sagen, dass er seine Meinung geändert hatte.
„Okay. Hast du jetzt Zeit? Ich bin gerade auf dem Weg zur Baustelle. Ich würde dir gern zeigen, was wir dort vorhaben.“
Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. „Äh, sicher. Wir können uns dort treffen.“
„Dann sehen wir uns in zwanzig Minuten.“
Er legte auf.
Nevada ließ die Hand sinken und legte das Telefon auf die Station zurück. „Wir treffen uns auf der Baustelle und wollen dort miteinander reden.“
Ihre Mutter grinste. „Bist du sicher, dass das alles ist, was ihr tun werdet?“
„Mo-om.“
Denise lachte und umarmte ihre Tochter. „Das wird schon.“
„Das weißt du doch gar nicht.“
„Aber ich bin mir ziemlich sicher“, gab Denise lächelnd zurück.
Tucker stand am Straßenrand. Die erste Aufgabe seiner Crew hatte darin bestanden, eine Fläche für den Parkplatz und zum Lagern der schweren Maschinen frei zu räumen. Jetzt, da das erledigt war, konnten die eigentlichen Arbeiten beginnen. Innerhalb von zwei Jahren ein Kasino-Hotel-Resort zu bauen bedurfte Hunderttausende von Arbeitsstunden und Millionen von Dollar. Sein Plan war, früher fertig zu werden und innerhalb des Budgets zu bleiben. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchte er ein gutes Team und eine ordentliche Portion Glück.
Als er den blauen Ford Ranger auf sich zukommen sah, schaltete er das Licht ein. Nevada hielt neben ihm an und stieg aus.
Sie sieht gut aus, dachte er und ließ den Blick über Jeans und T-Shirt gleiten, die sie trug. Praktisch, aber sexy. Seine liebste Kombination. Was er ihr natürlich niemals sagen würde. Er wollte, dass sie für ihn arbeitete, was bedeutete, dass sie viele Stunden miteinander verbringen würden. Die beste Art, das zu bewerkstelligen, war, es professionell anzugehen. Außerdem hatte er schon vor langer Zeit gelernt, dass die Faszination für eine Frau unweigerlich in einer Katastrophe endete. Das musste er nicht noch einmal durchmachen.
„Was sagst du?“ Er nickte in Richtung des weitläufigen Baugrunds.
„Das sind vierzig Hektar, oder?“
„Ja.“ Er zeigte nach Osten. „Wir gehen bis ungefähr ein Drittel des Weges zur Baumlinie hoch.“ Jetzt deutete er ein Stück weiter. „Und ziehen dort bis in die Berge hinein.“
„Wird das nicht den Zorn der Ahnen hervorrufen?“, fragte sie, und ihre braunen Augen funkelten humorvoll.
„Du vergisst, dass ich einer von ihnen bin. Sie werden erfreut sein, mich zu sehen“, erwiderte Tucker.
„Ach stimmt ja, du gehörst zum Máa-zib-Stamm, oder?“
Er nickte. „Ungefähr zu einem Achtel – mehr oder weniger.“
„Also waren es technisch gesehen du oder dein Dad, der das Land gekauft hat. Eine Firma darf es nicht besitzen.“
„Stimmt. Wir haben es für dieses Projekt an die Firma verpachtet.“
„Dann bist du Landbesitzer.“
„Ich bin Teilhaber.“
„Trotzdem beeindruckend.“
„Du bist beeindruckt?“, fragte er.
Sie grinste. „Ich könnte es sein.“
„Was wäre dazu noch nötig?“
„Du könntest mir die Pläne zeigen.“
Sie gingen zu seinem Truck, und er zog Kopien der Baupläne unter dem Rücksitz hervor. Nachdem er die Ladeklappe des Pick-ups heruntergelassen hatte, breitete er sie aus.
„Wir nutzen jeden Zentimeter Fläche“, sagte er. „Es wird eine Straße geben, die einmal um den gesamten Komplex herumführt. Das Kasino samt Hotel kommt hierhin.“
Er sah ihr zu, wie sie die verschiedenen Teile der Baupläne studierte.
„Du lässt die ältesten Bäume als Wäldchen stehen“, sagte sie, ohne ihn anzuschauen. „Mir gefallen die Wanderwege.“ Sie fuhr mit dem Finger zu den Bergen. „Da werden einige ernsthafte Sprengungen nötig sein, um so viel Erde zu bewegen.“
„Hast du schon mal mit Sprengungen zu tun gehabt?“
Sie schaute auf. „Nein, würde ich
Weitere Kostenlose Bücher