Was nicht passt, wird kuessend gemacht
lieber nicht über die Kühe lustig, sie könnten sich an dir rächen wollen.“
Er lachte laut auf. „Mit ein paar wilden Kühen komme ich schon klar.“
„Das sagst du jetzt. Mir ist aufgefallen, dass dein Dad nicht angeboten hat, sie zu Heidi zurückzubringen.“
„Er ist mehr der Schreibtischtyp. Hat einfach zu viele Jahre im Büro verbracht.“
„Vermutlich, seitdem du angefangen hast, die Leitung einiger Projekte zu übernehmen“, mutmaßte sie.
Er nickte. Nachdem seine katastrophale Beziehung zu Cat beendet war, hatte er sich kopfüber in die Arbeit gestürzt. Innerhalb eines Jahres hatte er die Leitung über den Bau eines zehnstöckigen Bürohauses in Thailand innegehabt. Im folgenden Jahr hatte er eine Brücke in Indien gebaut. Sein Vater hatte angefangen, immer mehr Zeit im Büro zu verbringen.
„Ich glaube, ich könnte so nicht leben“, gab sie zu. „Immer von einem Ort zum anderen ziehen. Ich mag es, ein Zuhause zu haben.“
„Ich kenne es nicht anders, als ständig herumzuziehen.“
Er schaute sie an. Ihr goldenes Haar schimmerte im Sonnenlicht, ihr Profil war perfekt, die Lippen waren voll.
Schnell wandte er den Blick ab. Es war verführerisch, Nevada so eingehend zu betrachten, aber gefährlich. Besser wäre es, sich auf den blauen Himmel zu konzentrieren, die Bäume, das regelmäßige Klappern der Ziegenhufe.
„Erzähl mir von Fool‘s Gold“, bat er.
Sie lächelte. „Ich bin mir nicht sicher, dass wir so viel Zeit haben. Die Stadt hat eine erlesene Geschichte.“
„Dessen bin ich mir sicher. Es gab bestimmt keine Piraten oder sonstigen Halunken.“
„Vielleicht ein paar, obwohl ich eine Nachfahrin einer der Gründerfamilien bin. Die ersten Menschen, die hier gelebt haben, waren jedoch deine Vorfahren. Der Máa-zib-Stamm.“
„Starke Kriegerinnen, die Männer für Sex benutzten und dann verstießen. Durchaus ein Verhalten, das man respektieren kann.“
„Bewundern wäre wohl das passendere Wort.“ Humor funkelte in ihren Augen. „Sie sind weggezogen oder ausgestorben, da sind sich die Historiker nicht ganz einig. Im achtzehnten Jahrhundert war eine junge Frau namens Ciara O‘Farrell auf dem Weg zu ihrer arrangierten Ehe mit einem sehr reichen älteren Mann. Sie ist in San Francisco von ihrem Schiff geflohen und hat sich auf die Suche nach Gold gemacht, um sich ein eigenes Vermögen aufzubauen, damit sie sich nie der Gnade eines Mannes würde ausliefern müssen.“
„Dieser Ort hat auf Frauen eine ganz besondere Wirkung“, bemerkte er. „Ich sollte meine Jungs warnen.“
„Sie können sich ganz gut um sich selber kümmern. Willst du die Geschichte nun hören oder nicht?“
„Ja, sicher. Erzähl.“
„Der Kapitän ihres Schiffes, Ronan Kane, hat Ciara verfolgt.“
„Ronan, wie der Typ, nach dem mein Hotel benannt ist?“
„Damals war es noch kein Hotel. Er ist ihr gefolgt, und sie haben sich verliebt und Gold gefunden. Er hat ihr eine wunderschöne Villa gebaut, um der ganzen Welt seine Liebe zu zeigen.“ Sie schaute ihn an. „Und die ist heute dein Hotel.“
„Okay. Das gefällt mir. Drama, eine Verfolgungsjagd, ein Happy End.“
„Wir sind so froh, dass du unsere Geschichte gutheißt.“
„Gibt es in den Bergen immer noch Gold?“
„Vermutlich, aber niemand sucht danach. Kinder gehen manchmal an die Bäche, um Gold zu waschen. Es ist Jahre her, das jemand eine größere Menge entdeckt hat.“
„Vielleicht könnte Heidi den Ziegen beibringen, nach Gold zu schnüffeln.“
„Ich werde es ihr bei Gelegenheit vorschlagen.“
Sie bogen um eine Kurve und sahen das alte Farmhaus vor sich liegen. Tucker schätzte, dass es in den Dreißigerjahren gebaut worden war. Das Dach war noch gut in Schuss, aber das Gebäude brauchte dringend einen neuen Anstrich. Er fragte sich, ob noch was von dem ursprünglichen Holzständerwerk erhalten war. Er war ein großer Bewunderer alter Handwerkskunst.
Plötzlich kam eine Frau durch das offene Tor auf sie zugerannt.
„Heidi“, riet Tucker.
„Auf der Suche nach ihren Ziegen.“
„Vielleicht sollte ich mir auch eine zulegen.“
Nevada lachte. „Fang lieber mit etwas Kleinem an. Wie wäre es mit einem Goldfisch? Wenn du es schaffst, den nicht umzubringen, können wir uns mal über ein größeres Tier unterhalten.“
„Verzeih, aber die Bemerkung schmerzt.“
„Tut mir leid“, rief Heidi im Näherkommen. „Das ist alles meine Schuld. Ich habe nicht aufgepasst und das Gatter offen gelassen.“
„Keine
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