Was nicht passt, wird kuessend gemacht
interessante Information, die ich näher im Auge behalten sollte.“
„Das hier ist meine Stadt. Mir ist es wichtig, zu wissen, was hier los ist – und es passiert sehr wenig hier, von dem ich nichts weiß.“
Er fragte sich, ob sie ihm jetzt die Leviten lesen würde, weil er versucht hatte, mit Nevada zu schlafen. Wäre sie allerdings ein Mann und keine Großmutter, würde sie ihm vermutlich zu seinem hervorragenden Geschmack gratulieren und ihm viel Glück wünschen.
„Wir schätzen die Vorteile sehr, die das Resort für Fool‘s Gold bringen wird“, fuhr sie fort. „Arbeit, Geschäfte, Touristen. Natürlich wird es auch Komplikationen geben. Etwas so Großes braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit. Die werden wir jedoch überstehen – das tun wir immer.“
Er spürte, dass da noch mehr war, und wartete.
„Ihre Firma wird das Resort leiten.“
Das war keine Frage, aber er antwortete trotzdem. „Nein.“
„Aber Sie haben ein Wörtchen mitzureden, wer dafür engagiert wird. Janack Construction ist Teilhaber des Ganzen.“
„Wir halten einen Anteil, ja. Warum fragen Sie? Haben Sie einen Neffen, den ich empfehlen soll?“
Sie lächelte. „Nein. Aber ich würde gerne mit einbezogen werden, wenn entsprechende Entscheidungen der obersten Managementebene getroffen werden. Die Menschen müssen hierher passen, müssen die Stadt respektieren. Ich habe kein Interesse an jemandem mit einer ‚Wir gegen sie‘-Mentalität.“
Oberflächlich betrachtet wirkte sie wie eine nette alte Dame, die sich einmal die Woche die Haare machen ließ, Kekse backte und über die „jungen Leute von heute“ den Kopf schüttelte. Aber er spürte, dass dieser Eindruck trog.
„Sie sind ganz schön hartnäckig, oder?“
„Wenn die Situation es verlangt …“, gab sie zu. „Werden Sie meiner Bitte nachkommen?“
„Sicher. Aber im Gegenzug möchte ich wissen, warum Jo Trellis den guten Will immer wieder abblitzen lässt. Er versucht doch nur, sie kennenzulernen.“
„Sie gehen davon aus, dass ich über entsprechende Informationen verfüge.“
„Wollen Sie sagen, dass ich mich irre?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, will ich nicht. Es gibt einen Grund.“
„Werden Sie ihn mir verraten?“
Sie nahm ihre Tasche und ging zur Tür. „Nein. Es ist nicht an mir, dieses Geheimnis zu offenbaren.“
„Ah, es gibt also ein Geheimnis.“
„Jeder hat Geheimnisse, Mr Janack. Sie doch auch.“
9. KAPITEL
Max beugte sich vor und küsste Denise auf den Mund. Sie lagen im Bett, wo sie einen guten Teil ihrer gemeinsamen Zeit verbrachten. Denise genoss es, dass die Hormone selbst in ihrem Alter noch lebendig und wohlauf waren. In Max‘ Nähe war sie immer aufgeregt wie ein Teenager.
„Meine Kinder mögen dich.“ Sie schaute in seine blauen Augen und lächelte.
„Hatten sie eine andere Wahl?“
Sie lachte. „Sie hätten Schwierigkeiten machen können – wobei ich das nicht erwartet habe. Montana hattest du ja bereits für dich gewonnen. Sie liebt ihren Job.“
„Es ist schön, sie um mich zu haben. Sie ist sehr verantwortungsbewusst und hat tolle Ideen. So eine Mischung ist nicht leicht zu finden. Nevada allerdings hat den ganzen Abend vermieden, mich anzuschauen.“
„Kannst du es ihr verdenken?“
„Nein. Wir müssen wirklich anfangen, die Türen abzuschließen.“
„Stimmt.“ Sie kuschelte sich enger an ihn und legte ein Bein über seine.
Die ersten paar Jahre nach Ralphs Tod hatte sie sich gefragt, wie sie ohne ihn weiterleben sollte. Obwohl die Kinder schon aus dem Haus gewesen waren, hatte sie sich von morgens bis abends beschäftigt, um nur ja nicht ins Grübeln zu kommen. Erst vor Kurzem war ihr der Gedanke gekommen, dass es nett sein könnte, sich mal wieder zu verabreden. Sie hatte gehofft, jemanden zu finden, der sie interessierte. Nicht im Traum hätte sie damit gerechnet, sich noch einmal in einen so umwerfenden Mann wie Max zu verlieben.
„Ich habe nie aufgehört, an dich zu denken“, sagte er. „Ständig habe ich mich gefragt, wie es dir wohl geht, was du gerade machst.“
„Ich habe auch an dich gedacht.“ Das hatte sie, wenn auch nur flüchtig. Immerhin hatte sie sich um Ralph und die sechs Kinder gekümmert. Da war nicht viel Zeit für Spekulationen geblieben.
„Das ist nicht das Gleiche“, erwiderte er leichthin. „Du warst mit einem anderen verheiratet.“
„Hast du nie geheiratet?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich wollte nicht. Aber es hat Frauen gegeben“, fügte er
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