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Was Paare stark macht

Was Paare stark macht

Titel: Was Paare stark macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Braendli
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Erik favorisiert eine Adoption, Anina bevorzugt die Variante, sich mit fremdem Sperma künstlich befruchten zu lassen. So müsste mindestens sie nicht auf ein leibliches Kind verzichten. Erik spricht sich gegen diese Option aus, da er sie als unfair empfindet. Nachdem er schon die Unzulänglichkeit der eigenen Unfruchtbarkeit ertragen muss, will er nicht auch noch das Kind «eines fremden Mannes» aufziehen. Doch Anina setzt ihren Wunsch nach einem leiblichen Kind über die Bedürfnisse ihres Mannes und lässt sich künstlich befruchten. Für die Beziehung und das Wir-Gefühl des Paares ist dieser Entscheid einschneidend.
    Die meisten Paare haben das Ziel, eine glückliche, stabile Partnerschaft zu führen. Und doch wird sich in Situationen, in denen unterschiedliche Bedürfnisse mit grosser Heftigkeit aufeinanderprallen, immer wieder die Frage stellen, ob die Beziehung der Auseinandersetzung standhält. Viele Probleme lassen sich lösen, wenn beide Partner die nötige Offenheit, Fairness, Toleranz und Anpassungsfähigkeit aufzubringen bereit sind.
    Und schliesslich kann bei schwierigen Situationen auch ein Perspektivenwechsel hilfreich sein: Wie wäre es für mich, wenn mein Partner das täte, was ich für mich beanspruche und durchsetze? Wie würde ich mich dabei fühlen? Ist das fair von mir? Und brauche ich es wirklich, ist es so wichtig, dass ich dafür bereit bin, unsere Beziehung zu gefährden oder gar aufzulösen?

3
    Eine positive Atmosphäre schaffen

Können Sie ein Konzert geniessen, wenn die Stimmung lausig ist? Vermutlich nicht. In Ihrer Beziehung bestimmen zum Glück Sie den Ton. Lesen Sie in diesem Kapitel, weshalb eine positive Grundstimmung so wichtig ist und wie man sie hinbekommt.

3.1 Einander täglich Gutes tun
    Küsschen, Blumen, Schokolade – Verliebte laufen zu Beginn einer Beziehung zu spendabler Hochform auf. Wer es schafft, während der ganzen Partnerschaft kleine Aufmerksamkeiten in den Alltag einzustreuen, macht sich und seiner Beziehung das schönste Geschenk überhaupt: eine gute Grundstimmung.
    Ob am Fussballmatch, am Konzert oder am Familienfest – die Stimmung entscheidet, ob der Anlass zu einem Erfolg wird oder nicht. Denn wenn die Stimmung gut ist, sieht man auch mal über kleine Patzer hinweg. Und was für Kultur- und Sportanlässe gilt, gilt erst recht für eine Partnerschaft.
    Ein Wohlfühlklima stellt sich aber nicht von selbst ein. Sie müssen sich aktiv darum bemühen, dass die Stimmung in Ihrer Beziehung gelöst, vertraut und vor allem liebevoll ist. Für Erfolg sorgen dabei nicht zwingend grosse Gesten und Aktionen, sondern viele kleine Zärtlichkeiten und Aufmerksamkeiten im Alltag.
    Langjährige Beziehungen sind meist kein wohltemperierter Spaziergang auf einer rosaroten Wolke. Vielmehr fliegen auch mal die Fetzen, und man sagt vielleicht Dinge, die man später bereut. Machen Sie sich keine Sorgen wegen dieser Ausrutscher. Wie der amerikanische Psychologe John Gottman zeigen konnte, ist es viel wichtiger, dass positive Interaktionen – also ein Lächeln, eine liebevolle Berührung oder ein aufmunterndes Wort – überwiegen.
    Bei glücklichen Paaren überwiegen positive Gesten die negativen mindestens im Verhältnis 5 : 1. Das heisst: Fünf positive Gesten wiegen eine negative auf.
    Wir alle mögen angenehme Dinge
    Der Mensch tickt in gewisser Hinsicht ganz simpel. Ein Grundsatz ist beispielsweise, dass wir angenehme Dinge mögen. Wir sind sozusagen darauf programmiert, schöne Dinge zu suchen und schöne Aktivitäten zu wiederholen.
    Wenn wir etwas tun, das für uns mehr positive als negative Konsequenzen hat, werden wir es wieder tun. Tun wir etwas, das uns schadet oder stört, hören wir früher oder später auf damit – immer vorausgesetzt, dass der Schaden grösser ist als der Nutzen. So wird unser Leben zu einem Netzwerk von Erfahrungen, die wir abspeichern und die unsere zukünftigen Handlungen beeinflussen. Wir versehen – teils bewusst, teils unbewusst – alle unsere Handlungen und die Dinge um uns herum mit wertenden «Etiketten». Was eine positive Etikette hat, mögen und suchen wir; was eine negative Etikette hat, lehnen wir ab und meiden es nach Möglichkeit. Wie aber entstehen solche Bewertungen und Etiketten?
    Diese fünf Dinge tun uns allen gut
    Es gibt fünf Dinge, auf die jeder Mensch von Natur aus positiv reagiert:
    >   Lächeln: Wer herzlich und ehrlich angelächelt wird, hat automatisch ein gutes Gefühl.
    >   Zärtlichkeit: Sanfte und

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