Was Paare stark macht
wohlwollende Berührungen lösen angenehme Gefühle aus.
> Sexualität: Sexuelle Aktivitäten werden primär als angenehm und lustvoll empfunden.
> Süssigkeiten: Schon Babys mögen Süsses.
> Entspannung: Loszulassen und sich entspannen zu können, ist wohltuend für jeden.
Das Bemerkenswerte an diesen Dingen, die sich natürlich in verschiedenen Facetten zeigen können: Sie wirken auf alle Menschen positiv, ungeachtet des Geschlechts, des Alters oder der Kultur; die wohltuende Wirkung ist quasi angeboren. Zwar können sich die positiven Effekte durch negative Erfahrungen verlieren, so zum Beispiel, wenn man nach dem Konsum von zu viel Süssigkeiten erbrechen muss oder wenn jemand beim Sex Schmerzen empfindet oder Gewalt erlebt. Doch von Natur aus erfahren wir diese Dinge als positiv, sie bereiten Freude und Wohlbefinden.
Unsere positive Lerngeschichte
Neben den universell als angenehm empfundenen Dingen machen wir auch verschiedene Lernerfahrungen. Dabei verknüpfen wir neutrale Dinge oder Situationen mit Erlebnissen und Gefühlen, die positiv oder negativ sind. Solche Verknüpfungen passieren dann, wenn die neutrale Handlung X zeitgleich mit der positiven Situation Y (Lächeln, Süssigkeiten usw.) eintritt oder unmittelbar von ihr gefolgt wird. Somit ruft nun ein vormals neutraler Gegenstand oder eine ursprünglich neutrale Situation angenehme Empfindungen hervor.
Daneben verknüpfen wir auch gedanklich angenehme Erfahrungen mit Situationen oder Gegenständen. Beide Prozesse führen dazu, dass wir im Verlauf des Lebens Einstellungen und Gefühle gegenüber gewissen Dingen und Situationen haben, die in einer bestimmten Qualität eingefärbt sind.
René…
…hatte einen Grossvater, der in seiner Freizeit jeweils an einem alten Cabriolet bastelte. René durfte ihm bei den Arbeiten am Auto helfen und ihn auch auf den seltenen Ausfahrten begleiten. Noch heute überkommt René, als erwachsener Mann und Jahre nach dem Tod seines Grossvaters, ein warmes Gefühl von Freude und Aufregung, wenn er auf der Strasse ein Auto sieht, wie es sein Grossvater besessen hat.
Das Beispiel zeigt, wie an sich neutrale Situationen zu positiven Erinnerungen werden können, wenn angenehme Einschätzungen und Erfahrungen damit verbunden sind. Für die meisten Menschen wäre das Auto, das bei René ein warmes Gefühl wachruft, einfach nur ein alter Wagen. Aber René teilt mit dieser Art Auto eine Geschichte und verbindet damit viele positive Begegnungen mit einem für ihn wichtigen Menschen.
Solche Erfahrungen machen wir konstant im Leben, in jedem Alter. Und was im Guten funktioniert, kann natürlich auch im Schlechten passieren.
Lukas…
…geht mit seinen Freunden am Wochenende ins Restaurant essen. Er bestellt Spaghetti alla carbonara, sein Lieblingsgericht. Nach der Mahlzeit verabschiedet er sich bald aus der Runde, weil ihm übel ist. Den Rest des Abends verbringt er zwischen Bett und Toilette und fühlt sich elend. Noch Wochen später lösen Spaghetti bei ihm unangenehme Gefühle aus, und Lukas vermeidet es künftig, solche zu bestellen.
Damit Ihre Beziehung nicht wie verdorbene Spaghetti wird
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was Ihre Beziehung mit einem alten Auto oder mit verdorbenem Essen zu tun hat. Ganz einfach: Diese Mechanismen machen auch vor unserer Partnerschaft nicht halt.
Wenn wir hier schlechte Erfahrungen machen, wird der Partner oder unsere Beziehung emotional negativ besetzt. Machen wir dagegen positive Erfahrungen, findet eine positive Verknüpfung statt. Wenn Sie in der Beziehung mit Ihrem Partner viel Schönes erleben, bekommen Sie ein warmes Gefühl im Bauch, wenn Sie nur schon an ihn denken. Gibt es hingegen zu viele negative Erfahrungen, geht es Ihnen vielleicht bald wie Lukas mit seinen Spaghetti – und Sie können Ihren Partner nicht mehr riechen.
Je mehr schöne Dinge und Erlebnisse Sie mit Ihrer Beziehung und mit Ihrem Partner in Verbindung bringen, desto positiver und wertvoller wird Ihre Beziehung für Sie.
Diese emotionale Koppelung von Positivem oder Negativem an Situationen, Gegenstände und Menschen mag nüchtern und unromantisch klingen. Aber so funktionieren wir nun einmal. Das Gute daran ist, dass wir diesen Mechanismus bewusst nutzen können, um die positive «Färbung» einer Partnerschaft zu erhalten.
Kleine Aufmerksamkeiten – Schmiermittel der Liebe
Wenn Paare das Gefühl haben, dass in der Beziehung der Wurm steckt, verbringen sie ihre Zeit immer weniger gern mit
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