Was sich liebt das raecht sich - Roman
ausgemacht. «
»Und ihr zuliebe geb ich es nicht weg« , beendete Caitie
ihren Part, und nachdem der Applaus langsam nachgelassen hatte, glitt sie von der Bühne auf die Eltern und die Schwester zu. »War mein Auftritt okay? Ich kann mich noch nicht mal dran erinnern, dass ich meinen Text gesprochen habe oder so.« Sie sah völlig fertig aus. »Habe ich es verbockt?«
Iris nahm sie in den Arm. »Du warst einfach brillant! Ich bin total neidisch, denn du hast kein bisschen nervös gewirkt.«
»Echt? Wow, danke.« Caitie sah erleichtert aus. »Warte, wo ist Shay?« Sie runzelte die Stirn. »Er hat mir vor ein paar Wochen versprochen, zu meiner Vorstellung zu kommen, aber er ist in letzter Zeit so schlecht gelaunt, ich weiß einfach nicht, was in ihn gefahren ist.«
»Er hat mich gebeten, dir zu sagen, es täte ihm leid«, erklärte Iris schnell. »Er hatte einen dringenden Termin.« Sie wich dem blutunterlaufenen Blick des Vaters aus, doch Caitie nahm die Spannung zwischen ihnen gar nicht wahr. Sie erblickte einen blonden Schopf am Waldrand und presste eine Hand vor ihr plötzlich wie wild klopfendes Herz. Ob das Elliot war? War er tatsächlich gekommen, um sich ihren Auftritt anzusehen? Caitie merkte, dass es wirklich Elliot war, der sich hinter einem Baum verbarg, und ihre Gedanken überschlugen sich. Sie musste ihm gefallen, das musste es sein. Weshalb wäre er wohl sonst hier aufgetaucht? Als Iris etwas zu trinken holen ging, nutzte Caitie die Gelegenheit und stürzte auf Elliot zu.
Auch Tavvy verlor keine Zeit. »Ich muss mir dir reden, Lochlin«, sagte sie zu ihrem Mann.
»Worüber, Schatz? Ich bin so müde, ich will nur noch ins Bett und möglichst lange schlafen.«
»Ich weiß. Es ist nur … Shay hat mir von eurem Streit erzählt.« Sie strich ihm über das Gesicht. »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
Lochlin starrte sie entgeistert an. »Das wollte ich, doch es war einfach grauenhaft. Ich habe die Geduld verloren und ihm gesagt, dass ich ihn niemals bei Shamrock haben will.« Er raufte sich das rabenschwarze Haar. »Das habe ich nicht so gemeint, natürlich nicht. Aber er hat mir erklärt, ich ginge falsch mit Charlie um, und dann hat er die Bombe platzen lassen und mir von Iris und den Gesangsstunden erzählt.«
Tavvy biss sich auf die Lippe. »Wegen der Gesangsstunden …«, setzte sie an.
Lochlin riss schockiert die Augen auf. »Du hast es gewusst ?«
Eilig erklärte sie ihm, woher. »Sie ist völlig hin und her gerissen, Lochlin. Natürlich will sie gerne nach L. A., allerdings will sie dich auch nicht im Stich lassen. Sie wollte dir noch nicht mal was davon erzählen, um dir nicht weh zu tun.« Sie nahm seine Hand. »Du weißt, dass sie nie einen Vertrag woanders als bei Shamrock unterschreiben würde, oder etwa nicht?«
Lochlin stöhnte auf. »Ich fühle mich wie das allergrößte Schwein. Ich möchte, dass sie fliegt, weil das eine Riesenchance für sie ist, doch Judd hat diese Stunden für sie organisiert, Tavvy, Judd Harrington .« Er rieb sein unrasiertes Kinn. »Aber falls es für sie die Chance ihres Lebens ist, sollten wir sie fliegen lassen, oder nicht?«
In Tavvy flackerte ein Hoffnungsschimmer auf. »Hör zu, ich habe da bereits eine Idee. Du erinnerst dich ja sicher noch an meine Freundin Maria, mit der ich in meiner Zeit als Sängerin zusammengewohnt habe. Nun, sie hat eine Tochter, Luisa, und die lebt in Los Angeles.«
»Na und?« Lochlin sah sie ungeduldig an.
»Sie könnte so etwas wie Iris’ Anstandsdame sein«, schlug ihm Tavvy fröhlich vor. »Sie ist siebenundzwanzig und hat ein eigenes Apartment. Ich habe Maria angerufen,
und sie meinte, dass ein junges Mädchen bei Luisa in den allerbesten Händen ist.« Als sie merkte, dass sie sprach, wie wenn die Entscheidung schon gefallen wäre, brach sie ab und blickte Lochlin flehentlich an. »Also, was meinst du?«
Lochlin sah sie reglos an. Seit dem fürchterlichen Streit mit Shay hatte er die ganze Zeit über nichts anderes als die grauenhaften Dinge, die sie zwei sich gegenseitig an den Kopf geworfen hatten, nachgedacht. Und was Iris anging, konnte er nicht sagen, inwieweit es schädlich für das Mädchen wäre, nähme es das Angebot seines Widersachers an. So, wie er Judd kannte, musste es einen Haken bei der Sache geben, doch er konnte einfach nicht erkennen, welcher Art der Haken vielleicht war. Deshalb fasste er, als er die Tochter näher kommen sah, einen spontanen Entschluss.
»Du solltest in die Staaten
Weitere Kostenlose Bücher