Was sich liebt das raecht sich - Roman
Ihre Blicke waren sich auf der überfüllten Tanzfläche begegnet, was ein etwas peinlicher, aber zugleich elektrisierender Moment gewesen war. Darcy erschauderte bei der Erinnerung daran, zuckte allerdings gleichmütig mit den Schultern und erklärte: »Nicht besonders viel. Warum? «
»Ich will ihn ruinieren«, erklärte Judd, während er sein Glas auf das wunderschöne Walnusstischchen krachen ließ. »Lochlin zu zerstören reicht mir nicht. Ich will sie alle – die ganze Familie – am Boden sehen.«
Am liebsten hätte Darcy mit den Augen gerollt, weil diese Vendetta einfach fürchterlich dramatisch klang. »Warum überlässt du Shay nicht mir?«, bot sie Judd lässig an.
»Was schwebt dir denn vor?«
»Keine Ahnung«, entgegnete sie und starrte unter die Decke. Bei der Vorstellung, den jungen Mann noch mal zu sehen, streckte sie unbewusst verführerisch die Glieder aus.
Judd ließ das Laken fallen und kletterte zurück zu ihr
ins Bett. »In Ordnung«, meinte er und schob sich so dicht an sie heran, dass sie ihre braunen Augen wieder aufriss und ihn ängstlich anstarrte. »Du kannst den Jungen haben, aber …« Er packte ihr Kinn und vergrub seine Finger tief in ihrem weichen Fleisch. » … wag es ja nicht, dich in diesen Typen zu verlieben oder so«, warnte er sie in einem derart harten Ton, dass sie zusammenfuhr. Sie wünschte sich, sie könnte einfach in der dick gepolsterten Matratze des Himmelbetts versinken, und schüttelte, als Judd ihr Kinn auch weiter fest umklammert hielt, mühsam den Kopf.
»D-das werde ich ganz sicher nicht.«
»Gut. Denn wenn dir das passiert, wirst du es auf jeden Fall bereuen.«
Plötzlich ängstlich nickte Darcy stumm.
Judd drehte sie unsanft auf den Bauch, und sie rang erschreckt nach Luft und fragte sich, ob sie nicht vielleicht besser einfach ihre Sachen packte und von hier verschwand.
Judd glitt mit einer Hand über ihr wohlgeformtes Hinterteil. Eins der Dinge, die er am meisten an ihr mochte, war, dass sie sich allen Ernstes einzubilden schien, sie hätte die Kontrolle über ihn. Dabei waren das luxuriöse Abendessen und die elegante Suite für ihn nur Mittel zum Zweck. Ein paar nette Worte und ein bisschen Geld brachten ihn schließlich nicht um. Darcy war ihm augenblicklich nützlich. Schließlich musste jemand seinen Laden schmeißen, wenn er in den Staaten war, und er traute niemandem, vor allem nicht Sebastian, denn der war für ihn nichts anderes als ein nützlicher Idiot.
Zärtlich streichelte er Darcys Nacken und die cremig weißen Schultern, ehe er ihr langes zimtfarbenes Haar langsam um eine seiner Fäuste schlang. Zeit für den nächsten Teil von seinem Plan. Lochlin, dieser vertrauensselige
Narr, hatte tatsächlich zugestimmt, dass Iris in die Staaten flog, da er sich offenkundig allen Ernstes einbildete, dort könnte ihr nichts geschehen. Doch das war ein Irrtum, dachte Judd, riss Darcys Kopf zu sich herum und küsste sie gewaltsam auf den Mund. Wenn alles nach Plan verlief, würde sich Lochlin in ein paar Monaten wünschen, er hätte die wunderhübsche Iris niemals losgeschickt. Triumphierend schob sich Judd auf Darcys Körper und drang kraftvoll in sie ein.
»Himmel.« Shay legte einen Arm um Caities Schultern und blickte dem abfahrenden Taxi hinterher. »Ich kann einfach nicht glauben, dass Iris tatsächlich fliegt.«
Ihre Eltern standen neben ihnen, und während ein Strom von Tränen über ihre Wangen rann, stieß Tavvy schluchzend aus: »Sie fehlt mir jetzt schon fürchterlich.«
Caitie schnäuzte sich geräuschvoll in den Pulli ihres Bruders und fügte schniefend hinzu: »Jetzt werden wir nicht mehr hören, wie sie zuhause singt.«
Shay schob ihren Arm von seinem Ärmel und erklärte knurrig: »Sie ist nicht gestorben, sondern lebt jetzt einfach eine Zeitlang in Los Angeles. Und würdest du wohl bitte aufhören, meine Klamotten vollzusabbern?«
»Du singst schließlich auch«, stellte Lochlin tröstend fest, während er lächelnd an einer von Caities Locken zog. »Nicht so gut wie Iris, aber es ist auf jeden Fall besser als nichts.«
Obwohl sie Iris schmerzlicher vermissen würde, als sie sagen konnte, hellte Caities Miene sich beim Anblick einer SMS von Elliot auf ihrem Handy plötzlich auf. Verstohlen trat sie einen Schritt zur Seite und rief seine Nachricht auf.
»Ich bin froh, dass sie jetzt endlich weg ist«, meinte Shay. »Ich meine, ich freue mich für sie. Es ist eine einmalige
Chance, und es wurde langsam Zeit, dass sie ihre
Weitere Kostenlose Bücher