Was sich liebt das raecht sich - Roman
ausgiebigen Abendessen in ein kleines, aber feines Restaurant nach Mayfair ausgeführt und eine Penthouse-Suite im Dorchester für sie beide reserviert. Darcy hatte kaum genügend Zeit gehabt, um das moderne Himmelbett und den geheizten Marmorboden
in dem riesengroßen Badezimmer zu bewundern, bevor sie von Judd aus ihren Kleidern geschält, an ein paar äußerst ungehörigen Stellen abgeleckt und dann für einen Sex-Marathon aufs Bett geworfen worden war.
Jetzt drehte sie sich zu ihm um und bedachte seine breiten Schultern mit einem bewundernden Blick. Mit seinen dicken Muskeln sah er wie ein römischer Gladiator aus.
»Was hast du von Savannah gehalten?«, fragte er und nahm eine ihrer cremefarbenen Brüste in die Hand.
Obwohl sie sich kaum konzentrieren konnte, dachte Darcy eilig über eine Antwort nach. Wenn sie ehrlich war, war ihr Savannah wie ein übertrieben selbstbewusstes Gör erschienen, als sie mit wiegenden Hüften und wogenden dunkelroten Haaren vor seinen Schreibtisch getreten war. Aber Judd war offenbar der Ansicht, dass die neu gefundene Tochter ganz der Vater war, weshalb sie ihre wahre Meinung sicher besser erst einmal für sich behielt.
»Clever, kess und ehrgeizig«, wählte sie drei schmeichelhafte Adjektive aus.
Judd nickte zustimmend, leckte seine Fingerspitze ab und umkreiste damit ihre rosafarbene Brustwarze. »Nicht wahr? Ich kann es kaum erwarten, dass sie endlich die Familie kennenlernt.«
»Ja, doch du kannst ja wohl nicht einfach eines Tages mit ihr zuhause auftauchen und sagen, das hier ist meine uneheliche Tochter, sie zieht bei uns ein«, stieß Darcy schnaubend aus und stützte sich auf ihrem Ellenbogen ab. Sie begegnete Judds Blick, woraufhin sie unhörbar nach Luft rang. »O mein Gott, das kann unmöglich dein Ernst sein! Was in aller Welt wird Kitty dazu sagen?«
»Das könnte mir nicht egaler sein.« Er verzog herzlos das Gesicht. »Sie wird sich damit arrangieren müssen – wie die anderen auch. Savannah ist ab jetzt Teil der Familie,
und das werden sie, verdammt noch mal, gefälligst akzeptieren. Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass einer von ihnen es tatsächlich wagen wird, auch nur ein Wort darüber zu verlieren.«
Darcy schob sich die zimtfarbenen Haare aus der Stirn, enthielt sich jedoch eines Kommentars. Judd war wirklich der Hit. Was für ein Mann nahm schließlich seine uneheliche Tochter einfach mit nach Hause und erwartete, dass seine Familie dazu schwieg?
»Sebastian wird sicher völlig ausflippen, aber was ist mit deinem anderen Sohn, Ace, nicht wahr? Wie wird er darauf reagieren?«
Judd sah sie mit einem hämischen Grinsen an. »Wahrscheinlich wird er mir sogar noch gratulieren. Er ist genauso, wie ich in seinem Alter war, ein Playboy, der in seinem Handy die Nummern von Hunderten von Frauen abgespeichert hat.«
Dann riss er ihr das Laken weg und hüllte sich darin wie in eine Toga ein. »Was hältst du von meinen Plänen für Savannah bei Jett?«
Lässig warf Darcy ihre Arme über ihren Kopf und zog eins ihrer Beine an, bis sie wie ein schlankes Aktmodell auf dem glänzenden Laken lag. »Ich finde sie phänomenal«, log sie, da es bestimmt nicht ratsam wäre, schwärzte sie das Mädchen bei dem Vater an. In Wahrheit jedoch dachte sie, dass Judd verrückt sein musste, falls er wirklich der Meinung war, Savannah hätte das Zeug zur großen Sängerin. Besser, sie versuchte ihr Glück als Fernsehmoderatorin oder als Tänzerin, denn um sich von der Menge abzuheben, war ihre Stimme einfach nicht außergewöhnlich genug.
Ohne ihr etwas anzubieten, schenkte Judd sich einen Whiskey ein. »Das höre ich gern, weil du nämlich für sie, das heißt, für ihre Karriere, zuständig bist, während ich außer Landes bin.«
»Wann wirst du denn außer Landes sein?« Darcy runzelte die Stirn. Sie konnte sich des nagenden Gefühls nicht erwehren, dass die Beziehung zu Judd sie dazu brachte, ungünstige Kompromisse einzugehen.
Judd kippte seinen Drink herunter und schenkte sich den nächsten ein. »In ein paar Tagen fliege ich zu Ace nach Los Angeles.« Lüstern ließ er den Blick an ihrem nackten Körper hinunterwandern und fragte sie dann: »Was weißt du über Shay Maguire?«
»Lochlins Sohn?« Darcy dachte an die Party bei den Valentines. Da sie Lochlin schon zuvor gesehen hatte, war ihr sofort klar gewesen, dass der grüblerische schwarzhaarige junge Mann mit den dunkelgrünen Augen und den wunderbaren Wangenknochen ein Verwandter von ihm war.
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