Was sich liebt das raecht sich - Roman
fliegen«, meinte er, bevor er es sich noch mal anders überlegen konnte.
»Bitte?« Iris starrte ihn mit großen Augen an, aber ihre Mutter nickte lächelnd mit dem Kopf.
»Nimm diese Gesangsstunden und komm direkt danach zurück, damit du einen Vertrag mit Shamrock unterzeichnen kannst«, wies Lochlin sie knurrig an.
»O mein Gott.« Iris bernsteinfarbene Augen füllten sich mit Tränen, und sie schaute ihn flehentlich an. »Sag das bitte nicht, wenn du es nicht auch meinst, Dad, bitte …«
»Ich meine es auch so«, erklärte Lochlin ihr und zog sie eng an seine Brust.
Sie schlang ihm die Arme um den Hals. »Danke, danke, tausend Dank«, stieß sie mit ungläubiger Stimme aus. »Ich kann einfach nicht fassen, dass das tatsächlich passiert. «
»Und ich kann nicht fassen, dass du uns verlassen wirst.« Tavvy brach in Tränen aus. »Du wirst uns furchtbar fehlen.
Doch du hast diese Chance verdient, du hast sie echt verdient. «
Iris sah die Eltern ängstlich an. »Aber was ist mit dieser Geschichte zwischen euch und Judd? Mit eurem Streit?«
Lochlin wischte ihre Tränen mit dem Daumen fort. »Denk einfach nicht darüber nach. Flieg einfach nach Los Angeles und nutz deine Chance, mein Schatz.«
In diesem Augenblick kam Caitie, glücklich über das Gespräch mit Elliot, angehüpft. »Was ist los? Warum heult ihr euch alle die Augen aus dem Kopf?«
»Iris fliegt nach Los Angeles«, klärte Tavvy ihre Jüngste auf.
Caitie stieß einen lauten Jauchzer aus. »Ich sterbe vor Neid«, erklärte sie. »Oh, Iris, jetzt wirst du endlich eine berühmte Sängerin.« Sie rief nach ihrer Freundin Jas. »Jas, Iris geht nach Amerika.«
Vom Geschrei der Frauen regelrecht betäubt, sah Lochlin Iris fragend an. »Bist du sicher, dass du damit klarkommen wirst?«
Sie sah ihn aus glänzenden Augen an. »Ganz sicher, Dad. Ich werde dich nicht enttäuschen, das verspreche ich.«
»Davon bin ich überzeugt.« Er schob eine ihrer blonden Haarsträhnen hinter ihr rechtes Ohr, umfasste ihr Gesicht und fügte einschränkend hinzu: »Eine Bedingung habe ich allerdings.«
Iris wurde panisch, nickte aber trotzdem mit dem Kopf.
»Erstens wirst du nichts mit Judd oder seiner Familie zu tun haben, okay?« Sein Blick verriet, wie ernst es ihm mit dieser Bitte war. »Die Dinge, die er getan hat, habe ich ihm nie verziehen, und ich möchte, dass du weißt, dass er unglaublich gefährlich ist.«
Iris wünschte sich, sie wüsste, was vor all der Zeit zwischen den beiden Männern vorgefallen war, nickte jedoch dessen ungeachtet mit dem Kopf. »Keine Sorge, Dad.«
Denn sie ließe sich ganz sicher nicht mit jemandem aus dieser Sippe ein.
Nachdrücklich fuhr Lochlin fort: »Und zweitens unterzeichne unter keinen Umständen einen Vertrag mit Jett. Hast du mich verstanden? Das darfst du niemals tun!«
»Als ob ich das jemals täte! Du kannst mir vertrauen, keine Angst. Aber können wir jetzt gehen und feiern?«, fragte sie, küsste ihn auf die Wange und lief strahlend davon.
Lochlin sah ihr hinterher und hoffte nur, dass seine Entscheidung nicht verkehrt gewesen war. Er erinnerte sich daran, dass er seiner Tochter blind vertrauen konnte, und er wusste, alles, was sie ihm versprochen hatte, meinte sie auch ernst. Weshalb in aller Welt beschlich ihn also plötzlich eine derartige Angst?
8
Darcy vergrub ihr Gesicht in einem Haufen Kissen, während ein letzter wunderbarer Schauder ihren Körper beben ließ.
»Besser?«, raunte Judd und strich dabei mit einem Finger über ihren Rücken.
»Unwesentlich«, gestand ihm Darcy zu, ohne ihn anzusehen. Sie spürte, wie seine Knöchel ihre angespannten Schultermuskeln kneteten, und ließ ein leises Lächeln zu. Standhaft hatte sie ihn auf Distanz gehalten, nachdem er sie aus seinem Büro geworfen hatte, als Savannah dort erschienen war. Obwohl ihre Röcke immer kürzer und die Dekolletés immer verführerischer geworden waren, hatte sie ihm nicht gestattet, sie auch nur mit dem kleinen Finger zu berühren, solange ihm keine Entschuldigung über die Lippen gekommen war. Auch wenn das vielleicht kindisch war, ging es ihr dabei ums Prinzip. Judd sollte sich bloß nicht einbilden, er könnte sie vor seiner Tochter – oder seinen Angestellten – schlecht behandeln, denn sie wusste aus Erfahrung, dass es langfristig für sie von Nachteil wäre, ließe sie ihm einen solchen Mangel an Respekt einfach durchgehen.
Und es hatte funktioniert. Judd hatte sich ausnehmend charmant gezeigt, sie zu einem
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