Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
mieten könnten. Du könntest einige sogar mit einem dritten Schlafzimmer bauen.“
    „Ich Glückspilz.“
    „Die Idee gefällt dir nicht?“ Seine Mutter wirkte schockiert.
    „Sie ist … interessant.“
    Und entsprach so gar nicht dem, was er sich vorgestellt hatte. Auf den Plänen seiner Mutter gab es immer noch viel ungenutztes Land. Vielleicht könnte er da nicht so viele Häuser draufstellen, wie er ursprünglich gedacht hatte, aber trotzdem wäre es noch ein ausreichend großes Bauvorhaben.
    „Soll ich ein paar Entwürfe machen?“, fragte er.
    May nickte. „Wenn es dir nichts ausmacht.“
    Glen stand auf. „Ich habe Heidi versprochen, ihre Ziegen auf die andere Weide zu führen. Athena wirkt in letzter Zeit ein wenig aufmüpfig, es könnte also ein Weilchen dauern.“ Er gab May einen Kuss auf die Wange, nickte Rafe zu und ging.
    Als er weg war, wandte May sich an ihren Sohn. „Du hasst es.“
    „Nein, tue ich nicht. Ich bin nur überrascht. Ich hatte nicht an Ferienhäuser gedacht, aber klar, warum nicht?“ Da seine Mutter zweifelsohne nicht bereit wäre, ihre Idee aufzugeben, war es besser, mit ihr gemeinsam als gegen sie zu arbeiten.
    May sackte auf ihrem Stuhl zusammen. „Du hältst mich für eine fürchterliche Mutter.“
    „Was?“
    Tränen stiegen ihr in die Augen. „Und du hast recht, die bin ich. Weißt du, was heute für ein Tag ist?“
    Es brauchte eine Sekunde, dann wusste er es. „Du bist keine fürchterliche Mutter.“
    „Ich habe sie nicht einmal angerufen. Das sollte ich aber. Doch ich weiß nie, was ich sagen soll. Sie ist so distanziert, und ich weiß, das ist meine Schuld.“
    „Es ist nicht deine Schuld.“
    „Sie ist meine Tochter. Wir sollten uns nahestehen. So wie du und ich.“
    „Das liegt nur daran, dass du mich nicht aus deinen Fängen lässt.“
    Er hatte gehofft, sie damit aufzuheitern, doch stattdessen kamen ihr erst recht die Tränen und liefen ihr über die Wangen.
    Er stand auf und ging um den Tisch herum, dann zog er May auf die Füße und in seine Arme.
    „Ruf sie an“, sagte er. „Gratuliere ihr zum Geburtstag.“
    „Sollte ich nicht mit Evangeline sprechen wollen? Sollte ich sie nicht vermissen? Nein, das stimmt nicht. Ich vermisse sie, aber ich bin auch verwirrt. Hasst sie uns? Du sprichst auch nie mit ihr.“
    „Wenn ich es mal tue, schreie ich sie nur an.“
    Seine Schwester war eine einzige große Enttäuschung. Sie besaß so viel Potenzial. Als hervorragende Tänzerin war Evangeline an der Juilliard angenommen worden - und im zweiten Jahr freiwillig gegangen. Das war vor sieben Jahren gewesen, als er mitten im Aufbau seiner Firma gesteckt und jeden Penny dafür gebraucht hatte. Die fünfzigtausend Dollar Schulgeld jedes Jahr waren eine Menge Geld, doch er hatte ihr gesagt, sie solle sich darum keine Sorgen machen, das würde er schon hinbekommen. Er hatte alles übernommen und ihr zusätzlich einen großzügigen monatlichen Unterhalt gezahlt, damit sie Zeit mit ihren Freunden verbringen und alles kaufen konnte, was ein achtzehnjähriges Mädchen so brauchte.
    Alldem hatte sie einfach den Rücken gekehrt und nie verraten, warum. Er hatte nur davon erfahren, weil die Schule ihm sein Geld zurückgezahlt und mitgeteilt hatte, dass Evangeline nicht länger eingeschrieben war.
    „Sie ist ganz allein“, flüsterte May. „Heute ist ihr Geburtstag, und sie ist ganz allein.“
    Er hielt seine Mutter fest, während sie weinte, und wusste nicht, wie er das Problem lösen sollte. Wenn Shane hier wäre, würde er Rafe vermutlich sagen, es sei alles seine Schuld. Vielleicht stimmte das ja auch. Vielleicht erwartete er zu viel von seiner Familie. Aber verdammt noch mal, Evangeline hätte ganz groß werden können. Doch genau wie Clay hatte sie den einfachen Weg gewählt. Sie hatte sich von ihrem Traum abgewandt, und das konnte er ihr nicht verzeihen.
    „Du solltest sie anrufen“, wiederholte er. „Danach fühlst du dich besser - und sie vielleicht auch.“
    May löste sich von ihm und trocknete sich die Tränen. Noch immer sah sie traurig aus und seufzte. „Das haben wir gemeinsam, du und ich. Wir kämpfen nicht um das, was uns wichtig ist. Unser Stolz ist sehr leicht verletzt, und wenn jemand uns verlässt, lassen wir ihn ziehen.“
    Bei dieser Einschätzung fühlte er sich ein wenig unbehaglich. „Nein, so bin ich nicht.“
    „Du hast es bei Evangeline so gemacht und bei Clay. Vielleicht auch bei deiner ersten Frau. Ich kenne nicht genügend

Weitere Kostenlose Bücher