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Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ausgeprägten Muskeln und breiten Schultern. Er lächelte nicht, aber Heidi ertappte sich bei dem Wunsch, er würde es tun; wenigstens ein kleines bisschen.
    „Wow.“ Sie nahm den Rahmen in die Hand und starrte das Bild an. „Er kommt mir irgendwie bekannt vor.“
    May wirkte unbehaglich und nahm das Foto schnell wieder an sich. „Rafe mag es nicht, wenn ich über Clay rede.“
    Warum? Saß er im Gefängnis? Oder Schlimmeres? Auch wenn Heidi nicht wusste, was genau das sein könnte.
    „Dann sprechen wir auch nicht über ihn.“ Heidi berührte Mays Arm. „Das ist vollkommen in Ordnung.“
    May nickte, einen sorgenvollen Zug um den Mund.
    „Haben Sie nicht auch eine Tochter?“
    May ging die anderen gerahmten Bilder durch, die sie im Arm hielt, und reichte Heidi eines von den Brüdern und ihrer Schwester.
    Rafes kleine Schwester war jünger, als Heidi erwartet hatte. Die Jungs waren altersmäßig offensichtlich nicht weit auseinander, aber Evangeline schien mit Abstand die Jüngste zu sein. Sie sah überhaupt nicht aus wie der Rest der Familie. Ihre Haare waren honigblond und ihre Augen von einem tiefen Grün.
    „Sie ist sehr hübsch“, sagte Heidi. „Mir fällt auf, dass Sie keine anderen Fotos von ihr haben. Ist sie …“ Heidi zögerte und wünschte sich mal wieder, sie würde nachdenken, bevor sie den Mund aufmachte. „Ist sie gestorben?“
    „Oh nein. Sie ist ausgebildete Tänzerin. Ich habe sie nur ein paarmal live gesehen, aber sie ist wundervoll. Elegant und graziös. Ich wünschte …“ May holte zitternd Luft. „Wir stehen uns nicht nahe. Wir sprechen kaum miteinander. Mütter und Töchter. Sie verstehen sicher, was ich meine.“
    Da Heidi sich kaum an ihre Mutter erinnern konnte, wusste sie nicht, worauf May anspielte. Aber trotzdem nickte sie, vor allem weil sie erkannte, dass in der Familie der Strykers nicht alles so perfekt war, wie es auf den ersten Blick schien.
    May stellte schnell die anderen Bilder auf. Bis auf das eine Foto mit Evangeline zeigten sie alle nur die drei Brüder. Für Heidi warf das eine Menge Fragen auf.
    „Wir sollten vermutlich ein paar Regeln aufstellen“, wechselte May das Thema. „Was die Küche angeht, zum Beispiel.“
    „Was schwebt Ihnen da vor?“ Heidi war nicht sicher, was May meinte.
    „Ich dachte, es wäre netter, wenn wir vier gemeinsam essen. Ich liebe es, zu kochen, also macht es mir nichts aus, mich ums Abendessen zu kümmern.“
    Da Kochen nicht zu Heidis Lieblingstätigkeiten gehörte, war sie nur zu gern bereit, das Feld jemand anderem zu überlassen. Aber jeden Abend Rafe am Tisch gegenübersitzen zu müssen würde schwierig werden. Oder verlockend, was die Situation auch nicht einfacher machte.
    „Ich habe Glen schon gefragt, und er wäre einverstanden.“
    Heidi unterdrückte ein Stöhnen. „Sie dürfen gerne kochen. Ich hoffe, Sie lassen mich ein wenig helfen. Aber was Glen angeht, müssen Sie vorsichtig sein. Er flirtet einfach zu gerne.“
    May errötete und beschäftigte sich schnell damit, die Bilder auf dem Tisch neu zu arrangieren. „Ich habe in der Stadt ein paar Gerüchte über ihn aufgeschnappt. Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde mich nicht von ihm um den Finger wickeln lassen. Es ist nur nett, mal wieder einen männlichen Gesprächspartner zu haben. Es ist schon so lange her, dass mein Ehemann gestorben ist, dass ich beinahe vergessen habe, wie es ist, einen Mann im Haus zu haben.“
    Heidi wusste nicht, wie sie ihren Standpunkt noch deutlicher machen sollte, ohne gemein zu klingen, also hoffte sie, dass ihre Warnung ausreichend war.
    „Gibt es irgendetwas, das Sie nicht essen?“, fragte May.
    „Nein.“
    „Gut. Rafe und ich gehen heute Abend essen, aber morgen koche ich. Vielleicht mache ich Lasagne.“
    „Das klingt köstlich.“ Heidi nahm an, dass Mays Lasagne nicht aus einer roten Schachtel aus der Tiefkühlabteilung stammte.
    Das Dröhnen eines Lkw-Motors durchbrach die Stille. May drehte sich zu dem Geräusch um und klatschte in die Hände. „Da kommt unsere Lieferung. Ich kann es kaum erwarten, mir alles anzusehen.“
    Heidi folgte ihr auf die Veranda hinaus. Zwei Trucks vom Holzfachmarkt fuhren gerade vor dem Stall vor. Von dort, wo sie stand, konnte sie Zaunpfosten und Kanthölzer erkennen, Material zum Dachdecken und etwas, das aussah wie eine Stalltür. So aufregend die Vorstellung auch war, die Ranch zu renovieren, so bedeuteten die Materialien auf den Trucks gleichzeitig nur noch mehr Schulden, die sie

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