Was Sie schon immer über Teneriffa wissen wollten: Erklärungen & Wissenswertes, Tipps & Highlights (German Edition)
Sonneninsel Teneriffa ein bisschen besser kennen zu lernen, könnten Sie zum Beispiel bei einem Ausflug mal Natur, Geschichte und Architektur miteinander verbinden. Im Orchideen-Park „Sitio Litre“ begegnen Ihnen alle drei Komponenten.
Seit mehr als 230 Jahren gibt es dieses botanische Juwel im Norden der Insel, in Puerto de la Cruz. Gegründet hat den Park einst der Engländer Archibald Little. Deshalb, so sagt die Legende, müsste er eigentlich Little-Park heißen. Da die Canarios den englischen Namen nicht gut aussprechen können, hat sich der Name in L i t r e - P a r k gewandelt. Sitio heißt einfach nur: der Ort, die Lokalität.
Ein schöner Natur-Park: Orchideen im Sitio Litre
Noch heute jedenfalls ist der „Sitio Litre“-Garten ein regelrechtes Schmuckstück. Er beherbergt unter anderem die größte Orchideen-Sammlung Teneriffas, weshalb er auch Orchideen-Garten genannt wird. Der größte und älteste Drachenbaum von Puerto de la Cruz ist ebenfalls hier zu finden. Dieser Drago soll angeblich mehr als 300 Jahre alt sein. Auch sonst können Sie dort wunderschöne Blumen, Pflanzen, Bäume und Sträucher bewundern. Am Eingang bekommen Sie eine Liste mit allen Gewächsen.
Ein Stück Geschichte wird Ihnen ebenfalls vermittelt. Wie in einem kleinen Museum werden Ihnen bedeutende Persönlichkeiten vorgestellt, die diesen ältesten Garten der Insel Teneriffa besucht haben, darunter auch Alexander von Humboldt und Krimi-Autorin Agatha Christie. Und in dem wunderschönen alten Herrenhaus von 1730 können Sie am Ende Ihres Rundgangs eine Tasse Tee genießen – wie es schon Gründer Archibald Little einst tat.
Blühendes Leben im Meer der Steine
Der einmalige Anblick, wenn im Mai die Tajinaste blüht
E ines der schönsten Natur-Schauspiele, das Sie auf Teneriffa – und nur auf Teneriffa – erleben können, findet im Mai und Juni statt. Dann nämlich werden die in ihrer lebensfeindlichen Kargheit und Schroffheit ohnehin faszinierenden Cañadas noch faszinierender. Denn dann geschieht das, was man sich in den restlichen zehn Monaten des Jahres nicht vorstellen kann: Dann blüht die Felsenwüste unterhalb des Teide-Gipfels. In dieser Zeit kommen Botaniker aus aller Welt in die Cañadas, um das Schauspiel zu erleben, wenn die Tajinaste blüht. Diese faszinierende Pflanze, wird mit Recht „Orgullo de Tenerife“ genannt, der Stolz Teneriffas.
Tajinaste, Wunder der Cañadas
Die „Tajinaste rojo“ (roter Teide-Natternkopf) hat tausende roter, ins Lila tendierender kleiner Blüten. Eine einzige Blume, die botanisch nicht einmal eine Blume ist, sondern eigentlich ein Busch, kann bis zu drei Meter hoch werden. Was für ein Anblick, wenn die Tajinaste die Mondlandschaft der Cañadas in ein purpurrotes Blütenmeer verwandelt!
Botanisch heißt diese betörende Pflanze „Echium wildpreti“, benannt nach ihrem Entdecker Hermann Josef Wildpret, einem Schweizer Botaniker, der Ende des 19. Jahrhunderts die Leitung des Botanischen Gartens in Puerto de la Cruz übernahm und diesen Naturpark zu Weltruhm führte, als er die damals 220 Pflanzenarten auf 2400 erweiterte.
Wildpret gilt als Entdecker der Tajinaste, aber er war „nur“ der Erste, der diese Pflanze katalogisierte. „Entdeckt“ haben die Tajinaste zuvor längst die Ziegen – als ihr Lieblingsfutter, wenn sie von ihren Hirten in die Cañadas geführt wurden. Seit die Hochebene zum Nationalpark erklärt wurde, dürfen Ziegen dort nicht mehr weiden. Seither hat sich der Bestand dieser Pflanze gut erholt. Wenn Sie hinein wandern in die Cañadas, wird Ihnen vielleicht auch die seltenere blau blühende „Tajinaste picante“ begegnen.
Ein rätselhafter alter Herr
Der Drachenbaum in Icod hält sein Alter geheim
W ussten Sie, dass eines der weltberühmten und von Geheimnissen umwitterten Wahrzeichen der Insel Teneriffa, der Drachenbaum, in Wirklichkeit gar kein Baum ist? Der Drago, wie ihn die Einheimischen liebevoll nennen, ist tatsächlich ein Spargelgewächs – und zählt damit zur Familie der Liliengewächse.
Eines der ältesten Lebewesen auf der Erde
Wikipedia erklärt das so: „Der Drachenbaum „wächst baumförmig, hat wie alle Einkeimblättrigen (Liliopsida) jedoch kein echtes sekundäres Dickenwachstum, was eine Voraussetzung für ein echtes Baumwachstum wäre. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen bis zu 20 Metern. Junge Bäume haben einen dicken, grauen Stamm und können bis zu beträchtlicher Größe unverzweigt bleiben. Nach frühestens acht bis
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