Was Sie schon immer über Teneriffa wissen wollten: Erklärungen & Wissenswertes, Tipps & Highlights (German Edition)
Cocktails und Musik
Das „Abaco“ erzählt von alten, glorreichen Zeiten
W agen Sie doch mal einen Blick in die Geschichte Teneriffas. Erleben Sie das Ambiente eines Herrenhauses aus dem 17. Jahrhundert. Im Herrenhaus „Abaco“ im Stadtteil Durazno von Puerto de la Cruz werden Sie zurück versetzt in die geschichtsträchtige alte Zeit. Das authentische Herrenhaus steht auf einer Länderei, die im 16. Jahrhundert ein tapferer Krieger als Belohnung für seinen Einsatz im Kampf gegen die Guanchen, die Ureinwohner Teneriffa, erhielt.
Aber erst der Erbe in siebter Generation, ein Graf aus La Gomera, der in die Familie eingeheiratet hatte, erbaute dieses wunderschöne Anwesen. Ihm ist auch die hauseigene Kapelle zu verdanken, die dem Heiligen Antonius gewidmet ist. Das Herrenhaus, das früher „La Mansion de Durazno“ hieß, hatte danach eine wechselvolle Geschichte, ehe es in den Besitz des heutigen Inhabers überging, der streng darauf achtet, den Charakter von einst zu bewahren.
Der große Salon, in dem Konzerte stattfinden.
Heute ist das „Abaco“ ein Museum, eine Bar und ein Konzertsaal zugleich. An den Vormittagen ist es ein Museum, in dem Sie die Wohn-Gewohnheiten aus der Blütezeit des Kolonialismus bewundern können und die eleganten Räumlichkeiten zwischen Salon und Bibliothek, aber auch den wundervollen Garten mit Blick auf den Atlantik. Dann ist das ganze Haus übersät mit Blumenund Obst-Arrangements. Gegen 11 Uhr können Sie eine Folklore-Aufführung genießen.
Am Abend aber wird das „Abaco“ zu einer stilvollen Bar, in der, wie es heißt, die besten Cocktails der Stadt gemixt werden. Sonntags finden im Salon Konzerte statt, von Klassik bis Jazz. Sie können aber auch selbst hier Geburtstag feiern oder Ihre Hochzeit. Selbst Kongresse sind möglich, bei denen keine Wünsche offen bleiben.
Museum, Bar und Konzertsaal zugleich: Das Herrenhaus „Abaco“ aus dem 18. Jahrhundert
Da sitzt er, der „eiserne“ Alexander von Humboldt, den einst der Blick über das Tal faszinierte.
Der Blick des Gelehrten
Die schwierige Geschichte des Mirador Humboldt
I m Jahr 1799 besuchte der deutsche Universal-Gelehrte, Forscher und Weltreisende Alexander von Humboldt für eine Woche die Insel Teneriffa, ehe er seine berühmte Reise nach Lateinamerika startete. Er muss hingerissen gewesen sein von der Schönheit des größten Kanaren-Eilands.
„Diese Schönheit kann ich kaum fassen“, soll er gesagt haben, als er an jener Stelle oberhalb der Stadt Puerto de la Cruz stand, die bis heute „Mirador de Humboldt“ heißt – und ein großer Stolz Teneriffas ist. Was lag also näher, als diesen weltberühmten Aussichtspunkt zu einer umfassenden Touristen-Attraktion zu gestalten. Und tatsächlich begann die Insel-Regierung „schon“ 1999, also 200 Jahr später, damit, auf diesem geschichtsträchtigen Punkt der Insel ein Besichtigungs-Zentrum zu errichten.
Von nun an ging’s bergab. Kaum etwas ging voran. Das Projekt wurde immer teurer, und immer neue Baumängel wurden entdeckt. Schließlich übernahm 2006 die Stadt La Orotava, auf deren Gebiet der Aussichtspunkt liegt, die weitere Projektierung. Doch auch dann ging nichts wirklich voran. Jahrelang blieb das gesamte Objekt eine Bauruine.
Immer neu entdeckte Mängel, Streit in der Gemeinde, weitere Kosten-„Rekorde“ sowie häufiger Vandalismus verhinderten die endgültige Fertigstellung. Lange Zeit ließ sich nicht einmal ein Pächter für die Bewirtung der zukünftigen Gäste finden. Der Ausbau des „Humboldt-Blicks“ wurde zu einer unendlichen Geschichte.
Manchmal aber wird ja tatsächlich gut, was lange währt. Der „Mirador de Humboldt“, den sich gewiss kaum ein Besucher der Insel entgehen lassen möchte, ist am Ende doch noch – elf Jahre nach Beginn der Bauarbeiten – eröffnet worden. Und Isaac Valencia, der Bürgermeister von La Orotava, zeigte sich zuversichtlich: Er prognostizierte dem Humboldt-Blick „einen großen Erfolg“ und eine gute Zukunft.
Gewiss möchte jeder Teneriffa-Tourist einmal in jenem Café auf der Terrasse sitzen, um den immer noch herrlichen „Humboldt-Blick“ über das Orotava-Tal zu genießen. Und mit ein wenig Fantasie kann er sich bei diesem Anblick sogar ausmalen, wie das Orotava-Tal einst durch einen gewaltigen Erdrutsch nach einem Vulkan-Ausbruch entstanden ist.
Der Laden mit Souvenirs und Kunsthandwerk aus der Region wird sicher auch seine Liebhaber finden. Eine Ausstellungshalle und eine
Weitere Kostenlose Bücher