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Was tun, wenn es brennt?

Was tun, wenn es brennt?

Titel: Was tun, wenn es brennt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Ursula; Schauer Wawrzine
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übrigen Orchester.
    Die einfache Strategie heißt, unserem Gehirn den nicht mehrzugänglichen Erfahrungsschatz, aus dem wir Lösungen generieren können, wieder zugänglich zu machen. Dies gelingt am einfachsten durch Rechts-links-Bewegung oder bilaterale Stimulation.
    Erkenntnisse über die Verarbeitung von Gedächtnisinhalten im REM-Schlaf (vgl. Koordinate Schlaf) und bei Bewegungsabläufen führten dazu, dass die natürlichen Verarbeitungsprozesse der Psyche schließlich für den Abbau von Stress entdeckt wurden. Moderne Therapieformen ahmen den bilateralen Verarbeitungsmechanismus der Bewegung nach. Mit ihnen können auch in kurzer Zeit wieder Entlastung und Wohlbefinden erreicht werden. Francine Shapiro entwickelte aus diesem Verarbeitungsmechanismus eine neue Therapieform, das sogenannte EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), das in den letzten 20 Jahren mit sensationellen Erfolgen, vor allem in der Traumatherapie, weiterentwickelt wurde. Diese Methode wird inzwischen auch bei Burnout, Ängsten, Depressionen und Blockaden erfolgreich angewandt.
Bilaterale Stimulierung durch Gehen oder Laufen
    Wir wollen Ihnen in diesem Kapitel einige einfache wie auch alltagstaugliche, aber sehr effektive Übungen vorstellen, die Sie sowohl zu Hause als auch im Büro ausführen können. Auf diese Weise können Sie gezielt den Auswirkungen von Stress vorbeugen. Sie sind ein wirkungsvolles Mittel gegen Burnout, Depressionen, Ängste und Blockaden.
    Zunächst zur einfachsten Anwendung der bilateralen Technik: Sie bewegen sich. Die Bewegung hat ein einfaches Muster: ein rhythmisches rechts-links-rechts-links-rechts-links …
    Das Gute ist, dieser Verarbeitungsmechanismus ist jedem frei zugänglich, man muss einfach nur gehen oder laufen. Analog dem Verarbeitungsmechanismus des REM-Schlafs werden auch beim Gehen oder Laufen abwechselnd die linke und rechte Gehirnhälfte stimuliert. Tun Sie das immer dann, wenn sich die Gelegenheit bietet, oder gezielt, wenn Sie im Stress sind oder ein Problem nicht lösen können. Dann gehen oder laufen Sie los.
    BILATERALE ÜBUNG 1:
    Um eine Belastung oder ein Problem zu bearbeiten, können Sie wie folgt vorgehen:
Denken Sie an das Problem, an die belastende Situation, die Stress verursacht.
Spüren Sie bewusst die körperliche Reaktion, die mit der Erinnerung auf die belastend erlebte Situation einhergeht. Das kann z.B. ein Druck in der Magengegend oder auf der Brust sein oder ein Kloß im Hals.
Fokussieren Sie diese Körperreaktion.
Gehen oder laufen Sie los, lassen Sie dabei ihre Arme entspannt schwingen, gehen Sie flott ohne Unterbrechungen.
Gehen oder laufen Sie mit den Bildern, die auftauchen. Oft wechseln diese mit Erinnerungen und Gefühlen. Nehmen Sie dabei immer wieder Ihren Körper und seine Reaktionen bewusst wahr.
Gehen oder laufen Sie so lange mit dem Thema, bis Sie sich deutlich entspannt haben. Bleibt noch eine Belastung übrig, so räumen Sie sie gedanklich in eine Kiste oder lassen Sie sie einfach am Wegesrand. Egal wo, Sie können es jederzeit wieder abholen und von Neuem starten.
    Wenn sie immer wieder vom eigentlichen Thema abschweifen:
Spüren Sie einen Widerwillen beim Gedanken an die Stressreaktion/belastende Thematik? Wenn ja, dann konzentrieren Sie sich auf den Widerstand. Welche Bilder, Gefühle, Körperreaktionen gehen damit einher? Fokussieren Sie diese wie beschrieben und gehen Sie dabei genauso vor. Wenn der Widerstand auf null gesunken ist, kehren Sie zu Ihrem Ausgangsthema zurück. Überprüfen Sie, ob Sie noch eine Belastung spüren, und starten Sie wieder bei Punkt zwei.
Wenn Sie keinen Widerstand spüren, überprüfen Sie die Ausgangssituation. Wie belastend ist das Thema noch für mich? Welche Reaktionen, Gedanken, Körperreaktionen, welche Bilder löst es noch bei mir aus? Belastet Sie das Thema immer noch, so versuchen Sie das Thema noch einmal genau auf den Punkt zu bringen. Gehen Sie mit dem genauer begrenzten Thema. Auf diese Weise können Sie immer wieder vorgehen. Es ist normal abzuschweifen. Knüpfen Sie dann beim letzten Gedanken wieder an.
    Die Erfahrung zeigt, dass sich das Problem, die Belastung nach dem fokussierten Gehen deutlich reduziert und leichter anfühlt. Sie haben mehr Distanz, und eine differenziertere Betrachtungsweise wird möglich. Dies ist ein sehr brauchbarer Weg, um sich neue Möglichkeiten und Lösungswege zu erschließen.
    Wenn die Belastung noch nicht vollständig bei einem Spaziergang oder Lauf gelöst wurde,

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