Was tun, wenn es brennt?
und für Sauerstoff. Um seine vielen Aufgaben schnell zu erfüllen, benötigt unser Gehirn ausreichend Flüssigkeit. Vergessen wir im Alltag, insbesondere in Stresssituationen, genügend zu trinken, leidet unser Denkvermögen. Wir können uns nicht mehr gut konzentrieren. Oft sind Kopfschmerzen die Folge von Wassermangel. Ein weiterer Grund für wenig Flüssigkeitsaufnahme ist, dass Durst mit Hunger verwechselt wird. Das hat zur Folge, dass wir Kalorien, die wir nicht brauchen, zu uns nehmen, uns im Gegenzug aber das dringend benötigte Wasser vorenthalten. Wir belasten damit unser Verdauungssystem unnötig und vernachlässigen unseren Wasserhaushalt.
Wieder eine kleine Entscheidungshilfe für Zeiten, in denen wir nur selten an unser eigenes Wohlbefinden denken: Karla M. hat einen anstrengenden Arbeitstag. Eine Besprechung jagt die nächste, dazwischen erledigt sie wichtige Telefonate. Sie hat Durst. Nun wählt sie aus folgenden zwei Entscheidungsmöglichkeiten:
Die Entscheidung nach dem Mangelprinzip: Sie hat gerade nichts greifbar. Der alte Kaffee vom Morgen schmeckt nicht mehr. Im nächsten Moment vergisst sie, dass sie soeben noch Durst hatte. Sie trinkt nichts und hält durch. Ihre Arbeitskollegin stellt ihr einen Becher Kaffee hin, den sie dankbar annimmt. Durst hat sie immer noch, sie vermeidet es aber, ihre Arbeit zu unterbrechen.
Die Strebervariante im Sinne einer intelligenten Ernährung: Sie stellt sich jeden Tag einen großen Krug Wasser an ihren Arbeitsplatz und nimmt ihn auch in die Besprechungen mit.
Wir empfehlen die Strebervariante konsequent zum eigenen Nutzen: Für ein besseres Konzentrationsvermögen, höhere Denkleistung und weniger Müdigkeit und Kopfschmerzen.
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Ein Quickwin zu guter Letzt: Kaufen Sie nur gesunde Lebensmittel, die unter normalen Bedingungen wachsen durften! Tragen Sie Ungesundes gar nicht erst über Ihre Haustürschwelle. Die Versuchung ist gering, für ein paar überteuerte Chips oder Süßes abends noch zur Tankstelle zu laufen.
Koordinate »Bewegung«
Dass wir Bewegung brauchen, wissen wir und muss eigentlich nicht erwähnt werden. Wie essenziell notwendig sie für unsere geistige und körperliche Gesundheit ist, ahnen wir vielleicht. Aber in ihrer ganzheitlichen Bedeutung für unser Wohlbefinden, unsere Kreativität, geistige Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft wird sie unterschätzt. Es ist der Mechanismus, mit dem wir die Stoffwechselvorgänge im Körper ankurbeln, Energie generieren und mit unserem Verarbeitungsorgan, nämlich dem Hirn, in Balance kommen. Wenn wir gestresst und müde sind, glauben wir, Ruhe zu brauchen. Das stimmt auch so. Meist aber benötigen Körper und Gehirn ihre Auszeit in Form von körperlicher Bewegung, um notwendige Verarbeitungsmechanismen in Gang zu setzen und zu regenerieren.
Unsere Vorfahren waren ausschließlich zu Fuß unterwegs
Noch einmal zu unseren Vorfahren: Als sie vor vielen tausend Jahren noch zum Jagen und Sammeln gingen, taten sie das zu Fuß. Durchschnittlich legten sie dabei 20–30 Kilometer am Tag zurück. Auchauf der Flucht vor wilden Tieren oder anderen wenig wohlgesonnenen Zeitgenossen waren sie auf ihre zwei Beine angewiesen. Entsprechend wurden wir von Mutter Natur mit Muskeln, Sehnen und Hornhaut an den Füßen ausgestattet. Und für die Weiterverarbeitung der Geschehnisse mit einem Verarbeitungsmechanismus, der mit dem Laufen in Gang kommt. (Vgl. „Eine neue alte Anti-Stress-Technik: Bilaterale Stimulierung“, S. 96)
Unser Gehirn ist bis heute darauf angewiesen. Es ist im menschlichen Programm noch nicht vorgesehen, am Computer sitzend auf Schnäppchenjagd zu gehen und uns per Paketsendung das Erlegte liefern zu lassen. Oder wie in den USA als Mittfünfzigerin die Wege auf einem 800-qm-Grundstück per Golfwägelchen zurückzulegen, um Buchsbäumchen zu gießen.
Im Schnitt geht der moderne Sitzmensch nur noch 500–800 Meter am Tag zu Fuß, das ist ihm definitiv zu wenig. Legen wir uns auf die faule Haut, müssen wir das büßen: Mit gesundheitlichen und kognitiven Einschränkungen. Wir werden faul und schlapp, antriebslos und unmotiviert. Die Produktivität unserer Mitochondrien (siehe auch S. 143) hängt auch eng mit unserer körperlichen Beanspruchung zusammen. Das heißt, Größe und Anzahl der Mitochondrien in den Zellen steigen mit körperlicher Beanspruchung um das bis zu Dreifache. Entsprechend mehr Energie steht uns dann zur Verfügung. Aus diesem Grund verfügen Menschen, die sich
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