Was tun, wenn es brennt?
freigesetzt, und die Zellen laufen nicht mehr Gefahr, Schaden zu nehmen. Daskann so weit gehen, dass die Mitochondrien ihre Arbeit gänzlich einstellen und die Energiegewinnung ins Zellplasma verlagert wird. Hier ist aber die Energiebereitstellung enorm gedrosselt: Die Energieproduktion verfällt in eine Art Winterschlaf. Müdigkeit und Erschöpfung sind die Folge. Unser Körper weigert sich, mehr Energie zu generieren, und wartet einfach darauf, dass wir ihm wieder genügend Nährstoffe zur Verfügung stellen. Wie der Bär im Winterschlaf wartet er auf den kommenden Frühling. Kommt nichts, schläft er müde weiter.
Chancen einer guten Ernährung
Was die Auswirkungen schlechter Ernährungsgewohnheiten angeht, teilen Ratten unser Schicksal. Ein wissenschaftliches Experiment zeigte, dass Ratten, die über einen Zeitraum von vier Wochen mit Zucker und fetthaltigem Futter gemästet wurden, anfälliger waren für Hirnschäden und gleichzeitig auch geistig abbauten. Der genau gegenteilige Effekt wurde mit der Zugabe von Omega-3-Fettsäuren bewirkt. Ratten, die vier Wochen lang mit Omega-3-Fettsäuren angereichertes Futter bekamen, konnten Verletzungen des Nervengewebes deutlich besser kompensieren 12) .
Dass Omega-3-Fettsäuren unsere Denk- und Gedächtnisleistungen positiv beeinflussen, ist weithin bekannt. Sie sind ein Bestandteil der Nervenzellmembran und sorgen für eine gute Arbeit der Neurotransmitter, die für die Weiterleitung von Informationen zuständig sind. Da unser Körper diesen Baustein nicht selber herstellen kann, sind wir auf die Zufuhr durch Nahrungsmittel angewiesen, vorausgesetzt, wir wollen, dass Gedächtnisleistung und Denkvermögen optimal funktionieren. Laut WHO leiden wir unter einem zunehmenden Mangel an dieser wertvollen Fettsäure. Es liegt aber nicht nur an unseren Ernährungsgewohnheiten, wir nehmen mit unserer Nahrung im Vergleich zu früher auch immer weniger davon auf. Noch vor 50 Jahren waren wir durch Milch und Butter gut mit der wichtigen Fettsäure versorgt. Dies ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich, was mit der Ernährung unserer Kühe zusammenhängt. Sie nehmen die Vorstufen der Omega-3-Fettsäuren wiederum mit dem Gras auf der Weide zu sich. Da die gemeine Industrie-Kuh in den Stall verbannt wurde und das zu fressen hat, was ihr vorgesetzt wird, nämlich Mais, ist die Milch leider nicht mehr das, was sie einmal war. Auch der modernen Kuh fehlt es am richtigen Futter. An dieser Stelle raten wir zu Milch und Milchprodukten aus Biomilch, das freut nicht nur die Kühe, sondern auch unser Denkorgan.
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Quickwin: Chia-Samen, auf den die alten Azteken schon schworen, enthält einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Schmeckt gut zum Müsli am Morgen und macht satt. Leinöl, kühl und dunkel gelagert, ist ein weiterer ausgezeichneter Lieferant für wertvolle Omega-3-Fettsäuren und eine gute, ökologisch sinnvolle Alternative zu Kaltwasserfischen wie Lachs und Makrele. Zum Braten verwendet man am besten Bratöl, für Salate etc. hochwertige Öle aus kalter Pressung. Alle Empfehlungen sind in guter Qualität im Bioladen erhältlich.
Generell sollten wir naturbelassene Lebensmittel der Saison in Bio-Qualität verspeisen.
Bei der Auswahl an Lebensmitteln könnten wir uns von den Asiaten einiges abschauen. Dort genießen die Nahrung und ihre Zubereitung einen viel höheren Stellenwert als hierzulande. Was auf den Tisch kommt, bestimmt nicht nur der Geschmack, sondern auch der Beitrag, den Gemüse, Kräuter und Gewürze für unsere Gesundheit leisten. Der Nutzen und die Heilkraft bestimmen die Zusammenstellung der Speisekarte. Inzwischen hat auch im Westen ein Umdenken begonnen. Wissenschaftler gehen den Inhaltsstoffen täglichen Essens auf den Grund und finden immer wieder neue Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Fitness und Denkvermögen. Die Erkenntnis, dass Lebensmittel viel mehr sind als nur Geschmack, Sattmacher und Kalorien, hat ein paar schlaue Köpfe dazu bewogen, eine neue Einheit einzuführen, die den Gehalt eines Lebensmittels für die Gesundheit bemisst. Diese Einheit nennt sich Orac, ausgeschrieben Oxygen Radical Absorption Capacity. Je höher der Wert, umso besser ist das Lebensmittel für unsere Gesundheit. Als Tagesbedarf werden 5000–7000 Einheiten (µmol TE/100 g) täglich angegeben.
Zur gesunden Ernährung, die auch noch Denkleistung und Konzentrationsvermögen positiv beeinflussen, hier ein paar Anregungen:
Omega-3-Fettsäuren, für die Hirnpower:
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