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Was uns glücklich macht - Roman

Was uns glücklich macht - Roman

Titel: Was uns glücklich macht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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gehen, andere wollen Klavier spielen lernen. Es könnte beides sein oder alles dazwischen.«
    Panik breitete sich in mir aus. »Wollen Sie mir sagen, wenn es etwas gibt, was ich nicht getan habe, sollte ich mich besser beeilen?«
    »Keineswegs«, sagte er und legte mir sanft und beruhigend die Hand auf den Fuß. »Tut mir leid, wenn ich diesen Eindruck erweckt habe. Ich meine damit, dass ich gern mit Patienten arbeite, die ein Ziel vor Augen haben. Die nächsten Wochen werden kein Zuckerschlecken, und wenn wir dann sagen können: ›Noch neun Tage, bis ich die Giraffe in freier Wildbahn sehe‹, erleichtert das die Sache ein wenig.«
    Ich legte mich wieder zurück und sah zu Samantha hinüber. Sie starrte den Arzt an, das Haar dort, wo sie gelegen hatte, noch plattgedrückt, einen Stift zwischen den Fingern.
    »Kann ich darüber nachdenken?«, fragte ich.
    »Natürlich. Es ist auch nicht zwingend erforderlich«, sagte Dr. Z. »Manchmal ist es nur ganz hilfreich.« Er hatte wirklich ein wunderbares Lächeln.
    Als er draußen war, kam Samantha herüber und ließ sich neben mir auf dem Bett nieder. In diesem Augenblick hatte ich das Gefühl, als würde ich sie schon mein Leben lang kennen.
    »Hat dir das auch so eine Scheißangst gemacht?«, fragte ich. »Mir nämlich schon.«
    »Ja, mir auch, ich bin richtig zusammengezuckt«, sagte sie. »Aber als er es dann erklärt hat, habe ich mich gleich viel besser gefühlt, und ich glaube, dass er die Wahrheit gesagt hat.«
    »Ich auch«, sagte ich.
    »Es scheint auch sinnvoll«, meinte Samantha. »Zumindest in meinen Augen.«
    Sie ging ins Bad, putzte sich die Zähne und kämmte sich die Haare. Sie brauchte gerade einmal zwei Minuten, um sich herzurichten. Als sie wieder rauskam, sah sie umwerfend aus, gesund, hübsch und strahlend.
    »Du bist von Natur aus schön«, sagte ich zu ihr, während die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, sie von hinten beleuchteten. »Ich bin total neidisch.«
    Samantha lachte. »Machst du Witze? Du bist zwölf Jahre älter als ich, und ich möchte wetten, dass uns die Leute für Zwillinge halten. Du bist diejenige, die einfach großartig aussieht.«
    »Süße, ich brauche eine ganze Stunde, bis ich aussehe wie deine Schwester. Du hast im Bad keine Minute gebraucht. Wenn ich auch nicht mehr Zeit hätte, würden mich die Leute wahrscheinlich für deine Großmutter halten.«
    »Das ist nicht wahr, und das weißt du auch«, sagte sie und rieb sich das Kinn, als dächte sie nach. »Aber vielleicht weißt du es tatsächlich nicht. Deswegen bin ich hier, um dafür zu sorgen, dass du es lernst.«
    »Deswegen bist du ja meine Busenfreundin.«
    »Genau«, sagte Samantha. »Deswegen bin ich deine Busenfreundin.«
    Am Vormittag bat ich sie, rauszugehen und etwas zu unternehmen, doch sie wollte sich nicht vom Fleck rühren. Sie wiederholte nur ständig, sie würde nirgendwohin gehen, es sei denn, wir gingen zusammen, und nach ein bisschen Hin und Her mahnte sie mich, damit aufzuhören.
    »Das hier ist, was ich tue«, erklärte sie. »Bei mir steht nichts Wichtigeres an.«
    Und, Mädchen, die wir sind, begannen wir, über Jungs zu reden.
    »Abgesehen von dem Arschloch, das du geheiratet hast«, fragte ich, »warst du auch schon mal mit guten Männern zusammen?«
    »Einem oder zwei. Die romantischste Begegnung meines Lebens hatte ich mit fünfzehn, mit einem Jungen, der mich nicht einmal küsste. Ich denke immer noch an ihn; erst kürzlich habe ich jemandem davon erzählt. Ist das schlimm?«
    »Ernsthaft?«, fragte ich. »Du fragst mich , ob das schlimm ist? Ich hab mein ganzes Leben damit vergeudet, einem Arsch hinterherzujammern, der mich wegen einer Tusse verlassen hat, neben der Kim Kardashian wie eine Nobelpreisträgerin aussehen würde. Ich glaube nicht, dass es mir zusteht, dich schlimm zu finden.«
    »Was zur Hölle ist mit uns eigentlich nicht in Ordnung?«, sagte Samantha. »Wir sind doch einfach sensationell. Wieso haben wir uns solche Loser ausgesucht?«
    »Interessante Frage«, seufzte ich und dachte kurz darüber nach. »Ich glaube, ich bin ziemlich gut darin, etwas wegzudiskutieren. Wenn ein Typ süß ist oder witzig oder überhaupt Interesse an mir zeigt, kann ich mir jedes K.-o.-Kriterium schönreden.«
    »Nenn mal ein Beispiel«, sagte Samantha.
    Ich setzte mich im Bett auf. »Machen wir ein Spiel daraus«, schlug ich vor. »Ich erzähle dir etwas über einen Mann, und du sagst mir, ob das ein K.-o.-Kriterium hätte sein

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