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Wasdunkelbleibt

Wasdunkelbleibt

Titel: Wasdunkelbleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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einfach mit dir hat.«
    »Wäre ja auch noch schöner.«
    Claude-Yves brachte das Mousse. Sein Gesicht glänzte rot und stolz wie das eines Toreros, der soeben den stärksten Stier Spaniens überwältigt hatte. Strahlend beobachtete er, wie wir die Löffel zur Hand nahmen.
    »Schwirr weiter, Riesenmotte. Das ist privat hier!«
    »Ich habe einfach den Eindruck, Woncka ist nicht astrein«, murmelte Freiflug, sobald Claude-Yves außer Hörweite war. »Ich kann nichts Konkretes sagen, und selbstverständlich ist er mein Vorgesetzter, ich habe keine Beweise, aber …«
    »Aber?« Claudes Mousse schmeckte göttlich. »In das Zeug könnte ich mich reinlegen.«
    Freiflug sah mich für ein paar Sekunden schweigend an. »Woncka macht eine Wandlung durch. Er war nie ein einfacher Mensch. Aber seit er diese junge Freundin hat, dreht er durch. Er ist zerfahren, unhöflich, gereizt, übermüdet.«
    »Kein Wunder, wenn er die Nächte durchswingt.«
    »Aber vielleicht liegt’s nicht an der Frau. Sondern an einer anderen Geschichte.«
    »Du meinst, er bosselt in den Daten seiner Leute herum, manipuliert irgendwelche Sachen, um Ärger zu produzieren? Warum sollte er das tun?«
    »Kea, er ist nicht imstande, selbst etwas zu programmieren. Ihm fehlen die Skills.«
    »Ergo: Er hat jemanden, der es für ihn tut.«
    »Wen?«
    »Wenn du es nicht weißt, soll ich mir die Antwort aus der Nase ziehen?«, fauchte ich. Die Weinflasche war leer. Ich winkte Claude-Yves.
    »Nero hätte unter Umständen eine Idee.«
    »Unter welchen Umständen?«
    »Ich habe das nur so gesagt!«
    Er nervte. »Okay. Dann fahren wir nach Neuhausen, holen Nero aus dem Krankenhaus, igeln uns ein und lösen den Fall.«
    »Tickst du noch richtig?«
    »Pass mal auf.« Ich stützte die Ellenbogen auf den Tisch und beugte mich vor. »Du willst, dass ich dir helfe, ein Problem zu lösen, das überhaupt nicht meins ist. Was interessiert mich dein perverser Chef?«
    Freiflug wurde blass. Claude-Yves kam an unseren Tisch gedackelt und entkorkte die nächste Flasche. Er missverstand die Situation. »Oder soll es ein Digestif sein? Was möchtet ihr?«
    »Später!« Ich berührte seinen Arm und schob ihn sanft von unserem Tisch weg.
    »Es geht dich durchaus was an!«, grunzte Freiflug. Er goss sich sein Glas voll. »Denk an rekinom. Der hängt auf deiner Platte. Und Dv 0 ttny war dein Auftraggeber.«
    »Okay«, ruderte ich zurück. »Bring mich nicht auf die Palme, ich hab’s verstanden. Wenn Cyn endlich was entdecken würde, was uns auf die Spur von diesem rekinom führt!«
    Freiflug war nicht nachtragend. »Im Zweifel hängen beide Stränge nicht zusammen. Du und Dv 0 ttny, Nero und das Defacing.«
    »Aber sicher hängen sie zusammen. Schenk mir Wein ein.« Ich hielt ihm mein Glas hin. »Aber, weißt du, es ist unwahrscheinlich. Weil dir jemand suggerierte, dass Dv 0 ttny seit einiger Zeit um die Firewalls des LKA geschlichen sei.«
    »Dv 0 ttny selbst wäre wahrscheinlich viel vorsichtiger gewesen. Hätte seine Spuren verwischt.«
    »Jap!« Ich lachte. Plötzlich machte mir das Leben neuen Spaß. Ich hatte einen satten Alkoholpegel, einen vollen Magen, der Kachelofen bullerte, und ein paar Männer an anderen Tischen guckten ab und an interessiert zu mir herüber. Ich warf das Haar zurück. Heute trug ich es offen. Wer forsch ans Werk ging und sich nicht einschüchtern ließ, wurde belohnt.
    »Ich wollte es aus deinem Mund hören«, sagte ich. »Ich rufe jetzt Cyn und Mossbach an. Morgen um elf Treffen bei mir. Dann kreisen wir die Brut ein.«
    »Warte!«, sagte Freiflug. »Wer hat eigentlich Bastians Rechner?«
     
     

47
    Ich trat in die Winternacht hinaus, um meine Telefonate zu erledigen. Es war eiskalt. Der Schneepflug ratterte durch den Ort, die Schaufel schrammte über die vereiste Straße. Es wurde Zeit, dass ich hier wegkam. Vielleicht nicht auf die Kanaren. Besser nach Australien.
    Mossbach und Cyn waren einverstanden, am nächsten Tag um elf bei mir aufzukreuzen, sofern das Wetter keine Kapriolen schlug. Ich rief Jassmund an. Er spielte Backgammon mit seinem Sohn. Am Computer.
    »Ich verliere dauernd«, seufzte er mit einem halben Lachen.
    »Gibt’s was Neues im Todesfall Bastian Hut?«
    »Nein. Seine Mutter sagte mir, Bastian habe nie über Kopfschmerzen geklagt. Vielleicht mal vor einer Klausur oder wenn es Stress in der Schule gab. Nichts Außergewöhnliches.«
    »Habt ihr seinen Rechner durchgecheckt?«
    »Dazu hatten wir keine Veranlassung. Übrigens: Morgen

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