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Wasser für die Elefanten - Gruen, S: Wasser für die Elefanten

Wasser für die Elefanten - Gruen, S: Wasser für die Elefanten

Titel: Wasser für die Elefanten - Gruen, S: Wasser für die Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Gruen
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Gott. Ich berühre eine Brust. Durch ein Kleid, aber
immerhin …
    Barbara steht kurz auf, streicht ihren Rock glatt, sieht sich
verstohlen um und geht in die Hocke. Ich wundere mich über diese neue Position,
da nimmt sie wieder meine Hand. Dieses Mal führt sie sie unter ihren Rock und
drückt meine Finger gegen warme, feuchte Seide.
    Mir stockt der Atem. Der Whiskey, der Selbstgebrannte, der Gin und
was sonst noch alles – es verfliegt augenblicklich. Sie reibt meine Hand über
ihren für mich unerforschten, wunderbaren Hügel.
    Verdammt. Ich könnte jetzt schon kommen.
    » Hmmmmm? «, schnurrt sie und hält meine
Hand so, dass mein Mittelfinger tiefer eindringt. Warme, pulsierende Seide
umfasst ihn von beiden Seiten. Dann legt sie meine Hand auf mein Knie und
greift mir prüfend in den Schritt.
    » Mmmmmm« , macht sie mit halbgeschlossenen
Augen. »Er ist so weit, Nell. In diesem Alter sind sie am besten.«
    Die restliche Nacht besteht aus fiebrigen Einzelbildern. Zwar
bekomme ich mit, wie ich von zwei Frauen gestützt werde, aber ich glaube, aus
dem Pferdewagen falle ich heraus. Zumindest merke ich, dass ich mit dem Gesicht
im Dreck liege. Dann werde ich hochgezerrt und durch die Dunkelheit bugsiert,
bis ich auf einer Bettkante sitze.
    Jetzt sind da ganz sicher zwei Barbaras. Und auch zwei von der
anderen. Nell, richtig?
    Barbara geht einen Schritt zurück und hebt die Arme. Sie wirft den
Kopf in den Nacken, lässt die Hände über ihren Körper gleiten und tanzt im
Kerzenlicht. Ich bin interessiert, gar keine Frage. Aber ich kann einfach nicht
mehr gerade sitzen. Also kippe ich nach hinten.
    Jemand zerrt an meiner Hose. Ich murmle etwas, das ich selbst nicht
verstehe, aber ich glaube, es ist keine Aufforderung. Mit einem Mal geht es mir
gar nicht mehr gut.
    O Gott. Sie berührt mich – ihn –
streichelt ihn versuchsweise. Ich stütze mich auf die Ellbogen, um an mir
herunterzusehen. Er ist schlaff, eine mickrige, rosafarbene Schildkröte, die
sich in ihrem Panzer verkrochen hat. Außerdem scheint er an meinem Bein zu
kleben. Sie zieht ihn ab, schiebt mit beiden Händen meine Schenkel auseinander
und greift nach meinen Eiern. Sie hält sie in einer Hand und spielt mit ihnen,
während sie meinen Penis begutachtet. Entsetzt sehe ich, wie er trotz ihrer
Bemühungen hoffnungslos schlaff bleibt.
    Die andere Frau – jetzt ist es wieder nur eine, wie zum Teufel soll
ich da durchblicken? – liegt neben mir auf dem Bett. Sie holt eine magere Brust
aus dem Kleid und hebt sie an meinen Mund. Sie reibt mir damit über das ganze
Gesicht. Jetzt kommt ihr angemalter Mund auf mich zu, ein klaffender Schlund
mit herausgestreckter Zunge. Ich drehe den Kopf nach rechts, wo keine Frau
liegt. Dann spüre ich, wie sich Lippen um meine Eichel schließen.
    Ich keuche. Die Frauen kichern, aber es klingt ermutigend, wie ein Schnurren,
und sie versuchen es weiter.
    Ogottogott, jetzt saugt sie. Sie saugt , um
Himmels willen!
    Ich kann nicht länger …
    Herrje, ich muss …
    Ich drehe den Kopf und speie das scheußliche Durcheinander in meinem
Magen auf Nell.
    Nach einem entsetzlichen Knarren wird die Dunkelheit über
mir von einem Lichtstrahl durchschnitten.
    Kinko mustert mich. »Los, Herzchen, aufwachen. Dein Chef sucht
dich.«
    Er hält einen Deckel auf. Nach und nach ergibt alles Sinn, denn als
mein eingeengter Körper merkt, wie sich mein Hirn zurückmeldet, wird mir bald
klar, dass mich jemand in eine Truhe gestopft hat.
    Kinko klappt den Deckel ganz auf und entfernt sich. Mühsam renke ich
meinen krummen Hals wieder ein und setze mich auf. Die Truhe steht in einem
Zelt, umgeben von unzähligen Gestellen mit farbenprächtigen Kostümen,
Requisiten und Schminktischen.
    »Wo bin ich?«, krächze ich. Ich huste, um die ausgedörrte Kehle
freizubekommen.
    »In der Clownsgasse«, antwortet Kinko. Er schiebt ein paar Töpfchen
mit Farbe auf einem Tisch hin und her.
    Als ich einen Arm hebe, um ihn mir über die Augen zu legen, merke
ich, dass ich Seide trage. Genauer gesagt einen roten Morgenmantel aus Seide.
Einen roten Morgenmantel aus Seide, der offensteht. Ein Blick nach unten zeigt
mir, dass jemand mir die Genitalien rasiert hat.
    Rasch schlage ich den Morgenmantel zu und frage mich, ob Kinko etwas
gesehen hat.
    Großer Gott, was habe ich gestern Abend gemacht? Ich habe keinen
Schimmer. Nichts als Bruchstücke von Erinnerungen und …
    O Gott. Ich habe eine Frau vollgekotzt.
    Ich rapple mich hoch und binde den Morgenmantel

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