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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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sprang ihrer Mutter in die Arme.
    »Aber ist sie auch…?« erkundigte Grundy sich vorsichtig.
    Iris blickte ihn ernst an. »Ich weiß ja, daß du es sehr bedauern wirst, aber Überraschung hat die Entdeckung gemacht, daß sie jedes magische Talent nur ein einziges Mal verwenden kann. Sie ist entschlossen, keine Magie mehr zu vergeuden. Deshalb wird sie sich in Zukunft sehr beherrschen. Tatsächlich dürfte sie jetzt wohl zu einem furchtbar normalen Kind werden, von Notfällen abges e hen.«
    Grundy überlegte. »Keine wildgewordene Magie mehr? Keine unbeherrschten Effekte? Das ist ja wirklich bedauerlich.« Aber irgendwie wirkte er alles andere als unglücklich.
    Rapunzel nahm normale menschliche Größe an und führte das Kind wieder zu ihnen. Überraschung verpaßte jedem eine winzige Umarmung. »Danke für das großartige Abenteuer«, sagte sie zu Gary. »Das müssen wir irgendwann noch mal machen.« Dann brach sie in beinahe unanständiges Gekicher aus. Kein Zweifel – sie war wieder ganz normal geworden.
    »Das erinnert mich an etwas«, warf Iris ein. »Überraschung wird euch eine phantastische Geschichte erzählen. Ihr werdet Schwi e rigkeiten haben, sie zu glauben. Aber ihr müßt es unbedingt vers u chen, denn es ist die Wahrheit.«
    Nun begaben sie sich zum Teich der Gehirnkoralle und verspr a chen dem Pfiffer nichts anderes, als ihm am Schluß einen Pfiffe r ling zu geben. Als sie sich dem Teich genähert hatten, kam der Magier Trent heraus, um sie zu empfangen.
    »Als ich das erste Mal dreiundzwanzig war, ist meine Liebschaft ziemlich schiefgelaufen«, sagte Iris. Sie sah sehr entschieden und weiblich und anziehend aus, was irgendwie merkwürdig war, weil sie dazu überhaupt keine Illusion benutzte. Es war nicht zu ve r kennen, daß sie eine schwerwiegende Entscheidung getroffen ha t te. »Diesmal werde ich dafür sorgen, daß alles gut verläuft.« Dann schlang sie die Arme um Trent und schubste ihn in den Teich. Ohne jedes Planschen versanken sie in den Fluten und küßten sich schon beim Untertauchen.
    »Ach, die Torheiten der Jugend«, bemerkte Mentia. »Gut, daß wir, die wir viele Jahrhunderte zählen, nicht mehr so sind.« Doch wirkte sie dabei irgendwie wehmütig.
    »Bist du wirklich so unzufrieden mit der Situation deiner bess e ren Hälfte?« erkundigte sich Gary.
    »Nachdem ich mitangesehen habe, wie sehr ihr lebenden Leute die Liebe genießt, zweifle ich so langsam daran«, gestand die D ä monin.
    »Warum gehst du dann nicht zurück und versuchst es einfach mal?« wollte Gayle wissen.
    Mentia zuckte die Schultern, die daraufhin seitlich an ihrem Körper herabfuhren, ganz so merkwürdig und verrückt wie früher. »Vielleicht tue ich das. Aber hört mal, ihr illustren Tierchen – sol l tet ihr jemals wieder auf ein so verrücktes Abenteuer ausziehen…«
    »… dann werden wir nicht vergessen, dich dazu einzuladen«, versicherte Gary.
    »Danke.« Die Dämonin verschwand.
    Nun kam der Magier Trent wieder aus dem Teich. Sein Haar war zerzaust und das ganze Gesicht mit Kußabdrücken übersät. »Ich glaube, ich habe meine Frau früher nicht so recht zu würdigen gewußt«, bemerkte er. »Die Jugend ist doch etwas Faszinierendes. Ich habe einen ganz neuen Horizont der Gefühle und Erfahru n gen entdeckt, der sich da vor mir auftut, und bin äußerst intere s siert daran, ihn zu erforschen. Aber vorher muß ich noch etwas erledigen.« Er machte eine Geste –, und plötzlich fand Gary sich in seinem natürlichen Körper als Wasserspeier wieder.
    »Ach, endlich!« rief Gayle. »Jetzt können wir es tun.«
    »Jetzt können wir es tun«, pflichtete Gary ihr bei. Es bedurfte keiner langen Diskussion, was genau das sein könnte. Manche Dinge erklärten sich eben von selbst. »Danke, Magier Trent!«
    »Eine schöne Zeit wünsche ich euch noch«, sagte der Magier, als sich auch schon eine Frauenhand aus dem Wasser erhob, um ihn zurückzuziehen. »Ich bin mir jedenfalls sicher, daß mir eine solche bevorsteht!«
    Gary und Gayle begaben sich zu Schloß Roogna, das sie beide noch nie gesehen hatten. Unterwegs begegneten sie einer milita n ten Frau. »Du da, Wasserspeier!« rief die Frau. »Mit dir habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!«
    Es war Hannah Barbarin. Konnte es denn möglich sein…?
    »Ich hatte einen furchtbar blöden, heftigen Traum. Den hat mir bestimmt so eine Nachtmähre mit der Gerte eingebleut«, verkü n dete Hannah. »Du warst in Menschengestalt, und ich – bäh!«
    Es war also doch

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