Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
Vom Netzwerk:
gehen.“
    „Für mich sind bisher zu wenig rechtlich relevan te Informationen gegeben worden“, sagte Torn Haller.
    Mira schrieb sich das auf.
    „Ich selbst würde gern mehr über die Verwendung moderner Verfahren wissen. Ich werde Dr. Kuiper fragen, in welchem Maß Neuerungen eingeführt werden und die Modernisierung alter Anlagen zügig vorangetrieben wird.“
    Elester hob eine Hand.
    „Ja, Elester?“
    „Ich will ja nicht wie der Idiot der Truppe dastehen, aber könnte mir mal einer von euch verraten, was wir hier überhaupt untersuchen sollen? Es heißt immer: Untersucht die Aqua-Stellata-Affäre, aber was ist denn nun die Aqua-Stellata-Affäre?
    York starrte ihn fassungslos an. Auch Torn Haller schien schockiert. Mira nahm es sachlich auf.
    „Kann einer von uns das knapp zusammenfassen?“
    „Ja “, sagte Alisander. „Es ist klar, dass bei Aqua-Stellata irgendetwas faul ist. Aber wenn man wüsste, was das ist, bräuchte man uns nicht. Die Affäre als solche besteht darin, dass sich innerhalb von kurzer Zeit zwei untergeordnete Mitarbeiter umgebracht haben und dann auch noch der Vizepräsident des Unternehmens. So etwas macht einfach misstrauisch. Man hat Buchprüfer kommen lassen. Aber die haben nichts gefunden. Gerüchte kamen auf. Eine Mitarbeiterin des Vizepräsidenten starb auf mysteriöse Weise in einem Restaurant. Umweltschutzorganisationen begannen die Firma ins Visier zu nehmen und Trinkwasser auf Schadstoffe zu testen. Dann gab es ein paar kleinere Zwischenfälle. Irgendwo trat Chlorgas aus. Irgendwo anders gab es einen Tag lang kein Wasser aus den Hähnen und als es wieder floss, war es blutrot. Die Medien stürzten sich auf dieses „blutige Wasser“ und die Aqua-Stellata-Affäre war geboren. Plötzlich hatte jeder irgendwas zu meckern. Alte Anlagen. Neue Anlagen, die nicht ordnungsgemäß liefen. Komischer Geschmack. Komischer Geruch. Erhöhte Gebühren. Es wurde eine endlose Liste. Und die dürfen wir abarbeiten.“
    „Hab‘ s kapiert“, sagte Elester. „Und wissen wir, warum das Wasser blutig war?“
    „Das stand damals schon in den Artikeln. Wenn du das Wasser abstellst und der Tank zwischendurch leer fällt, dann werden Mikroorganismen aus der Bodenschicht angesaugt. So eine Art winzige Krebschen. Da sie rot sind, sieht das Wasser dann verdächtig aus. Angeblich sind diese Tierchen aber ungefährlich und leben in vielen größeren Tanks.“
    „Iih!“, sagte Bette. „Wovon leben die da? Im Klärwerk haben wir nichts davon gesehen.“
    „Sie treten nur in schlecht gepflegten Haustanks auf“, erklärte Mira. „Aber sie mindern die Wasserqualität nicht.“
    „Na, bitte! Blutroter Kaffee? Wer will den trinken?“
    „Das vergeht doch innerhalb weniger Minuten“, sagte Torn Haller ungeduldig. „Dann fließt frisches Wasser nach, und die Sache ist erledigt. Wir hatten das früher auch, als wir bei einer Wohnungsbaugenossenschaft wohnten. Wir dachten, es sei Rost. Aber wir ließen uns aufklären. Es sind nur Kleinstlebewesen.“
    „Hängen wir uns jetzt nicht an Details auf!“, mahnte Mira.
    „Wieso nicht?“, fragte Alisander. „Haben wir denn anderes? Müssen wir nicht mit der Stange im Nebel fischen?“
    „Damit das nicht passiert, möchte ich, dass sich jeder ein Arbeitsgebiet aussucht, auf das er zukünftig achtet. Damit können wir nicht alles abdecken, aber es stellt sicher, dass wir die Dinge immer von mehreren Seiten her betrachten. Ich dachte vielleicht auch an Arbeitsgruppen, die täglich eine halbe Stunde tagen und zusammenfassen, was am Tag gelaufen ist ... “
    „Oh, ne “, sagte Elester.
    „Es ist ein Vorschlag, Elester “, sagte Mira friedlich. „Überleg doch mal, was du dir als dein Thema vorstellen könntest!“
    Torns Hand hob sich.
    „Es wird wohl niemanden überraschen, wenn ich vorschlage, mich um die Gesetze und Verordnungen zu kümmern, die das Thema berühren.“
    Ringsum wurde genickt, aber Bette sagte: „Ich fände es besser, wenn jeder etwas macht, wovon er nichts versteht. Das gibt einen frischeren Ansatz. Was meint ihr?“
    „Ich meine nein“, sagte Haller sofort.
    Mira drehte die Fernbedienung in der Hand.
    „Eigentlich ist das gar keine dumme Idee, aber ich fürchte, bis auf Torn hat keiner ein Spezialgebiet, das er dabei aufgeben könnte.“
    „Kommt ! Macht es nicht zu kompliziert“, sagte Alisander. „Jeder soll das machen, was ihm liegt. Es nutzt ja keinem, wenn Torn jetzt jedes Mal Bauchkrämpfe bekommt, wenn irgendwer –

Weitere Kostenlose Bücher