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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Million mehr oder weniger zu streiten, wäre mir lächerlich vorgekommen. Aber die Geschichte musst du nicht unbedingt herumerzählen. Antonio wäre höchst beglückt. Das gönne ich ihm nicht.“
    „Werde mich hüten“, sagte Leuven. Er wirkte ernstlich schockiert. „Solltest du dann nicht Antonios Angebot annehmen, und wieder spielen? Ich meine, du kannst 5 Millionen zusammenbringen! Die Leute werden sich darum reißen, dich wieder auf der Bühne zu sehen. Dazu ein paar Interviews, Talkshows ... “
    „Ich will nicht “, sagte Lace. „Ich würde Janinas Eltern nur den Kauf einer noch größeren Villa ermöglichen.“
    „Bitter, Lace?“
    „Schon möglich. Ein bisschen.“ Lace lächelte. „Was würdest du denn an meiner Stelle tun?“
    „Ein Röhrchen Tabletten schlucken!“, sagte Leuven spontan und ma chte dann eine beschwichtigende Handbewegung. „Soll kein Vorschlag sein!“, sagte er eilig. „Ich versuche es mal mit einem richtigen Rat: Räume da bei Aqua Stellata auf! Das gibt dir Beschäftigung. Und du bist der Typ, sich in etwas zu verbohren, wie wir alle wissen. Falls du was Schlimmes findest, wirst du populär werden und das Geld in Nullkommanix verdienen.“
    „Oder ich frage die einfach, ob sie mir statt einem neuen Arm nicht lieber 5 Millionen in bar geben wollen“, sagte Lace mit ausdruckloser Miene.
    Leuven kniff leicht die Augen zusammen.
    „Zu so was bist du nicht gemacht. Leider! Eher wirst du einen Krater hinterlassen, wo vorher die Verwaltung von Aqua Stellata stand.“
    „Klar “, sagte Lace. „Explosionen sind meine Spezialität.“
    Leuven zuckte zusammen.
    „Tut mir leid. Heute Abend stehen die Fettnäpfchen anscheinend ziemlich dicht gedrängt. Aber der Rat war ernst gemeint: Hänge dich in die Aqua-Stellata-Sache rein! Ich weiß nämlich nichts genaues, aber Pat, mein Ältester, hat ein nettes Sümmchen mit Aquway-Aktien gemacht. Und er sagte zu mir, es sei doch bemerkenswert, wie die Tochter eines angeschlagenen Riesen so viel Geld machen könnte, wenn sie doch den harten Teil des Geschäfts machen muss: Die Entsorgung. Entsorgung ist eine Pflichtaufgabe, die meist Löcher reißt und keine stopft.“
    „Ich möchte deinen Sohn nicht arm machen.“
    „Der hat längst wieder verkauft. Er ist ein richtiger kleiner Hai. Verdient mehr als ich. Er lebt nur von Kursschwankungen und schlechten Nachrichten. Wenn es irgendwo rumort, bemerken das seine feinen Antennen und er macht sein Wissen zu Geld, bevor die Ableger davon Wind bekommen.“
    „Er ist also gut informiert?“, fragte Antoia.
    „Ja.“
    „Dann helfen Sie uns, Kilian, und bitten Sie Ihren Sohn, sich zu erinnern, was er über Aquaway gewusst haben mu ss, um Geld daran zu verdienen! Wir nennen unsere Quellen nicht.“
    Leuven spitzte die Lippen.
    „Na, fragen kann ja nicht schaden.“
    „Das ist wirklich mal eine echte Chance, Kilian!“, sagte Lace. „Aber bitte rufe mich nicht an oder so was! Ich komme zu deinem nächsten Konzert. Ich möchte keine blöden Zwischenfälle.“
    „Erwartest du die?“
    „Über deine Neigung zum Vibrato kann man sagen was man will, aber ich schätze dich persönlich. Es wäre schade, wenn die Musikwelt noch einen Violinisten verlöre. Und wenn du Tossadori irgendetwas andeutest, dann bringst du dich wahrscheinlich selbst in Gefahr.“
    „Wäre es eine strafbare Handlung, wenn ich Pat im Gegenzug sagen würde, es gäbe vielleicht etwas bei Aqua Stellata?“
    „Das wäre nicht nur strafbar, sondern vielleicht zu früh. Was, wenn sie es vertuschen können?“
    Leuven zwinkerte amüsiert.
    „Wenn du i hnen auf den Fersen bist?“
     
    Nachdem Leuven gegangen war, fragte Lace, ob Antoia nicht Lust habe, sich noch einmal gemeinsam zu betrinken.
    „Nein“, sagte sie. „Du kannst mich zu einem Kir Royal einladen, aber das genügt. Nachdem du so viel erzählt hast, brauchst du keine anderthalb Promille, um auch noch mit dem Rest herauszurücken.“
    Lace bestellte also zwei Gläser Kir Royal.
    „Was für einem Rest?“, fragte er , nachdem sie angestoßen hatten. „Du gehörst nicht zu den begriffsstutzigen Menschen. Dir dürfte klar sein, dass ich diesen Liftunfall verschuldet habe.“
    „Aber wie?“, fragte Antoia. „Bei all meinen technischen Kenntnissen ist mir nicht ganz klar, wie man einen so offensichtlich schweren Unfall in einem Lift auslösen kann.“
    „Es war eine Panne. Die kommen vor. Wir hingen drei Stunden fest. Der Wartungsdienst sagte immer wieder, es

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