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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Kläranlagen zu besichtigen.“
    „Diese Frau vom Ministerium wird uns doch wohl nicht wirklich auf eine endlose Besichtigungstour mitnehmen wollen?“
    „Doch, sieht so aus.“
    Antoia warf York einen abschätzenden Blick zu.
    „Dann werden wir besichtigen, was man uns zeigen möchte, und warten, bis sich eine Spalte auftut, die man aufhebeln kann!“
    „Sie sind also entschlossen, tatsächlich zu untersuchen und nicht nur mitzulaufen?“, fragte Lace.
    Antoia Strudd lüpfte die Augenbrauen.
    „Auch wenn Zivilisten das häufig meinen, kann man in der Fl otte nicht zum Commander aufsteigen, indem man nur mitläuft.“

Im Ausschuss
     
    Lace gähnte, als er am nächsten Morgen zum Frühstück kam. Er war nicht daran gewöhnt, um sieben Uhr aufzustehen und fremde Betten erinnerten ihn an Konzertourneen und Lampenfieber. Entsprechend brachte er nur ein wenig Toast herunter und sah mit schmalen Augen ins Licht. Man hatte ihn zusammen mit Antoia Strudd, Alisander Otto und Torn Haller im Splendid untergebracht. Die anderen hatten gegenüber im Glamour ihre Zimmer.
    Lace kä mpfte gegen seinen Gähnzwang an und Torn Haller lächelte verständnisvoll.
    „I ch fürchte, York hat uns einen straffen Stundenplan gemacht, der für die ganze Woche frühes Aufstehen vorsieht. Nur samstags und sonntags ist 8:30 Uhr für das Frühstück angesetzt.“
    „Den Zahn werden wir ihr ziehen “, sagte Alisander. „Oder was glauben Sie, wann Professoren aufzustehen pflegen?“ Er grinste Antoia zu. „Im Gegensatz zu Commandern, nehme ich an! Wann treibt Sie der Dienst so aus den Federn?“
    „ Frühdienst beginnt um sechs Uhr“, erwiderte sie. „Aber ich gebe zu, dass ich Spät- und Mitteldienst vorziehe.“
    „So, so . Dann stimmen Sie also auch für eine Verlegung der Frühstückszeiten?“
    „Nein. Vorerst sehe ich keinen Anlass, gegen die Pläne des Ministeriums aufzubegehren.“
    Alisander ließ sich das durch den Kopf gehen.
    „Vorerst?“, fragte er vorsichtig.
    Sie nickte und ließ den Robo fünf Spiegeleier auf ihren Teller schaufeln, mit Röstzwiebeln und Frühstücksspeck krönen und kräftig pfeffern.
    Alisander sah auf seine Schüssel mit Cerealien.
    „Ist das auch flottentypisch?“
    „Nein. Denn an Bord kennt man natürlich meine kleinen , persönlichen Vorlieben. Hier ist die Küche nicht darauf eingestellt, schon morgens ein Steak zu braten und ich bezweifle, dass sie es so perfekt englisch zubereiten könnten wie mein Stewart.“
    „Ich habe Sie unterschätzt . Sie sind eine Frau mit Überzeugungen.“
    Commander Strudd erlaubte sich ein ganz kleines Lächeln.
    „Als höchstes Tier an Bord kann man sich die eine oder andere Marotte leisten, und die Mannschaft hat es gern, wenn sie Persönlichkeit an Gewohnheiten und Vorlieben festmachen kann. Ein farbloser Commander hat es schwer, Engagement zu fordern. Mit Professoren soll es übrigens ähnlich sein.“
    Alisander lachte. Haller hatte sich durch das Vorbild dazu ermutigen lassen, ebenfalls fünf Eier zu nehmen und nickte kauend.
    „Man nennt es Führungsqualität“, sagte er, nachdem er ein schönes pralles Eigelb heruntergeschluckt hatte. „Ich fürchte, York wird ihre Probleme mit uns haben. Mira van Moran ist es gewöhnt, zahllosen Leuten Befehle zu erteilen. Commander Strudd desgleichen. Elester Major macht mir nicht den Eindruck eines zahmen Mannes. Und Professor Otto ist von Berufs wegen ein kritischer Denker. Wie sieht es mit Ihnen aus, Master Lace?“
    „Oh, ich hatte ja immer no ch auf den Dirigenten zu achten“, sagte Lace.
    Alisander nickte.
    „Was Sie manchmal auch getan haben. Ich habe doch gestanden, ein paar Aufnahmen von Ihnen zu besitzen. Ich gehe ein Stückchen weiter und gebe zu, dass ich mit Ihrer Karriere vertraut bin.“ Er zwinkerte Haller zu. „Hier sitzt eine Primadonna, wenn es je eine gab! Diszipliniert, was Pünktlichkeit und harte Arbeit anbelangte, aber sonst eine der sieben Plagen eines jeden Dirigenten. Immer hatte er eine noch bessere Originalpartitur, oder eine authentischere Abschrift und kannte das Leben des Komponisten und dessen Werk bis in die letzte Sechzehntel-Note. Brian Lace, der ein Konzert verließ, als der auch nicht ganz unbedeutende Dirigent Ellin Yaeger es wagte, eine versprochene Änderung nicht vorzunehmen. Brian Lace, den keine Regie dazu bringen konnte, etwas anderes als seinen geliebten braunen Samtanzug zu tragen, wenn er spielte. Brian Lace, der bei einer tätlichen Auseinandersetzung mit

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