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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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würde?“
    Leuven lachte.
    „Er würde heftig bestreiten, dass ich das kann, aber ich will mein bestes tun.“
    Sie übten eine halbe Stunde, dann erinnerte Cornelsen seinen Sohn daran, dass Leuven Gast war und nicht zum Arbeiten gekommen sei. Terrel schrie ihn wutentbrannt an, packte seine Geige und stürmte davon.
    „So ist er jetzt immer, wenn man ihm seinen Willen nicht lässt“, sagte Cornelsen.
    Leuven massierte sein Kinn und sah auf die Lifttür, die sich längst geschlossen hatte.
    „Er scheint ja nicht gerade schlecht auf Lace zu sprechen zu sein!“
    „Im Gegenteil. Er ist mir böse, weil es mir nicht gelingt, Master Lace irgendwie herauszuholen. Ich habe es mit einer Kaution versucht, aber vergebens. Dann haben wir einen Anwalt beauftragt, doch der hat ihn auch nicht herau sbekommen. Es ist Terrel nicht klarzumachen, weshalb er ihn nicht besuchen darf.“
    „Komische Geschichte, das Ganze “, sagte Leuven vorsichtig.
    „Ziemlich komisch “, entgegnete Cornelsen. „Und ich bin mehr als dankbar, dass wir Terrel überhaupt unversehrt zurückbekommen haben. Master Lace selbst gibt sich wohlmöglich noch kratzbürstiger als Terrel. Ich habe ihn zweimal sehen können, und er hat praktisch versucht, mich hinauswerfen zu lassen. Er sieht furchtbar aus. Ich fürchte, der Druck wird bald zuviel für ihn.“
    „Schlimm .“ Leuven trank Kaffee und stimmte dann umständlich seine Violine, was auch begeisterte Musikfreunde nicht gerade als Annehmlichkeit zu empfinden pflegen, weshalb Cornelsen bald unruhig wurde.
    „Warum sind Sie gekomme n, Master Leuven? Wirklich nur, um Terrel ein wenig zu aufzumuntern?“
    „Das wäre es doch schon wert .“ Leuven sah über seine Geige hinweg zu Cornelsen. „Aber ich wollte mir einfach ein Bild machen. Ich kenne Lace schon lange. Es ist nicht leicht, mit ihm befreundet zu sein. Nach dem Unfall wollte er auch um keinen Preis Hilfe oder Zuspruch. Er hat sich natürlich ziemlich verändert.“ Leuven strich mit den Fingerspitzen über den Klangkörper. „Aber ich würde schwören, dass Lace ... nun ...“
    „ ... niemals auf die Idee käme, Terrel zu entführen?“, setzte Cornelsen den Satz fort.
    „So ist es.“
    „So sehen wir das auch.“
    „Aber was ist dann, um Himmels Willen, passiert?“
    Cornelsen breitete die Arme aus.
    „Darüber will man lieber gar nicht erst reden! Meine Frau rät mir, meine Zunge im Zaum zu halten. Aber Sie sind ein Mann, der auch selbst zwei und zwei zusammenzählen kann.“
    Leuven nickte gedankenverloren.
    „Zusammenzählen. Ja, vielleicht . Ich habe überlegt, Lace zu besuchen, denn ich hatte ihm etwas versprochen. Und nun weiß ich nicht recht, ob es sinnvoll wäre. Und was sollte er von dort aus auch tun?“
    Cornelsen betrachtete seinen Gast, der mit langen schlanken Fingern am Bogen herumspielte.
    „Hat es etwas mit Aqua Stellata zu tun?“, fragte er nach einem kurzen, gepressten Atemzug.
    Leuven nickte.
    „Vielleicht sollten Sie mit Commander Strudd sprechen“, schlug Cornelsen vor.
    „Ist das weise?“
    „Was ist schon weise?“, fragte Cornelsen ungeduldig zurück. Leuven blickte von seiner Geige auf und sah Terrel auf der Treppe neben dem Lift stehen. Anscheinend hatte er sich wieder nach unten geschlichen und zugehört. Jetzt kam er zur Couch.
    „Werden Sie mit ihr reden?“
    „Mit Commander Strudd?“
    Terrel nickte.
    „Ich glaube schon. Warum?“
    „Sind Sie wirklich ein Freund von Lace?“
    Leuven nickte.
    „ Definitiv.“
    Terrel schniefte, als wolle er in Tränen ausbrechen, drückte dann aber den Rücken durch und sagte: „Als wir in diesem Eissalon waren, da kam ein Mann. Er war groß und dünn. Er wollte mit Lace reden. Er sagte, er hätte versucht, ihn über den Kommunikator zu erreichen. Das hat aber nicht geklappt. Er sagte, dass er mit La ce über Wasserläufer reden muss und seinetwegen sind wir zum Delphinbrunnen gegangen. Und...“ Er schluckte und krauste die Nase, um die Tränen zurückzuhalten. Leuven hob ihn auf die Couch und legte schnell seine Violine auf die andere Seite, denn Terrel sah aus, als würde er sie im nächsten Augenblick packen und durch die Gegend schleudern.
    „Was möchtest du mir erzählen, Terrel?“, fragte Leuven.
    Terrel drückte sich die Couchecke und starrte daraus hervor.
    „Der Kommunikator! Er ist wasserdicht. Ich habe ihn auf einem der Stege gefunden und wollte ihn Lace geben, aber er hat ihn mir in die Tasche gesteckt. Weil da die Nummer dieses Mannes

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