Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
Vom Netzwerk:
wieder.
    „So“, sagte er. „Es ging darum, wie man mit etwas zweimal Geld verdienen kann. Ich wollte wissen, wie, aber das wollte er nicht verraten. Ich drängte ihn, weil ich merkte, wie unangenehm ihm das war und er deutete an, es gäbe da wohl ziemliche gesundheitliche Risiken und einige Leute seien unter ungeklärten Umständen gestorben. Ich fragte, ob er die Selbstmorde bei Aqua Stellata meine, und er schüttelte den Kopf. Es seien unter anderem einige Wasserläufer umgekommen. Ich lachte und sagte, bei Wasserläufern könnte wohl nicht von Umkommen sprechen. Das ist es eben, sagte er. Du verstehst nicht, worum es geht, und das ist auch besser so. Ich fragte: Du meinst doch diese Insekten, die auf Seen herumspazieren und er sagte Nein. Er hat seine Aquway-Aktien übrigens alle verkauft.“
    „Wasserläufer “, sagte Antoia nachdenklich. „Immer wieder stoßen wir darauf. Anscheinend haben wir uns davon aber auch in die Irre führen lassen. Wer oder was sind Wasserläufer?“
    Leuven hob die Schultern.
    „Ich habe nicht die blasseste Vorstellung. Aber vielleicht hilft es ja irgendwie weiter.“
    „Bestimmt .“ Antoia bedankte sich und ging pflichtschuldigst nach oben in die Loge, um das Konzert zu hören, denn sie konnte nicht gut von Morning Glow anreisen, um sich zwei Karten geben zu lassen und dann wieder abreisen, ehe der Dirigent überhaupt den Taktstock gehoben hatte.
    Die folgenden zwei Stunden erschienen ihr wie vier. Danach konnte sie mit hundertprozentiger Gewissheit sagen, das s sie sich nichts aus Pasareli machte. Dem Prospekt entnahm sie die Lebensdaten des Komponisten und entschied sich dafür, in Zukunft doch eher die präexodischen Konzerte zu besuchen. Die teils kratzigen, teils süßlichen Töne hatten sie vom Schlafen abhalten, ihr aber Gelegenheit gegeben, sich die bekannten Fakten noch einmal systematisch anzusehen. Den Kommunikator hatte sie jedoch auch nicht öffnen können, denn sie kannte das Passwort ebenso wenig wie Leuven.
    Als sie ins Foyer hinunter ging, legte sich ihr plötzlich eine Hand auf die Schulter. Antoia fuhr herum wie eine angreifende Schlange. Ihre Augen blitzten.
    „Na, na“, sagte eine heisere, spöttische Stimme. „Commander Strudd in Gefechtsbereitschaft. Darf ich daran erinnern, dass ich zu den eigenen Streitkräften gerechnet werde?“
    Antoia grüßte eiligst.
    Wilbert Naug war seit einem Jahr Commander at Research und damit ein Vorgesetzter.
    „Niklas hat mir erzählt, du hättest seit Neustem eine bisher unentdeckte Vorliebe für Musik“, sagte Naug. „Aber ich hörte auch, ein gewisser, irgendwie wohl doch attraktiver Violinist sei im Augenblick von Staats wegen daran gehindert, Konzerte zu geben, die er allerdings wegen eines kleinen Handicaps ohnehin nicht geben könnte.“
    Antoia hatte sich wieder gefasst. Naug trug Zivil und durfte so etwas direkter angegangen werden.
    „Commander Nag . Nennen dich deine Leute nicht so?“
    „Natürlich “, gab er zurück. „Sie mögen es nicht, wenn man sie auf schlampige Arbeit hinweist. Du ahnst nicht, wie oft ich Dinge wieder und wieder sagen muss.“ Er fasste sie am Arm und zog sie mit zum Tresen, wo er zwei Gläser mit Sekt auftrieb.
    „Gibt es etwa s, worauf man trinken könnte?“
    „Nicht, dass ich wüsste “, sagte Antoia.
    „Du siehst deprimi ert aus, altes Mädchen. Dir war‘s doch nicht ernst mit Master Brian Lace, oder?“
    „Niemand behauptet, du würdest wissen, wovon du überhaupt redest!“
    „Oh, so schlimm? Arme Antoia! Ich wusste, dich würde irgendwann die romantische Seite überwältigen!“ Naug feixte sie über den Rand seines Glases an. „Wie du weißt, bin ich generell gegen den Einsatz weiblicher Commander. Frauen nur auf niedere Dienstgrade. Da sind sie bei Heirat und Schwangerschaft leicht zu ersetzen.“
    Antoia kannte Naug gut genug, um die Provokation nicht anzunehmen.
    „Was machst du hier?“, fragte sie ihn. „Interessierst du dich etwa für Musik?“
    „ Genau. Allerdings ist Pasareli schauderhaft. Ich muss ihn mit Katachurian verwechselt haben. Daher kenne ich übrigens deinen Freund Lace. Er gab mal einen Abend über russische Komponisten des zweiten und dritten vorexodischen Jahrhunderts, also Rimsky-Korsakov und so weiter. Es war eine kleine, exklusive Veranstaltung, bei der er einiges über die Komponisten erzählte und ziemlich viele Stücke anspielte. Das war vor etwa anderthalb Jahren. War ein prima Abend, bei dem ich eine Menge über Musik

Weitere Kostenlose Bücher