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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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jetzt wird es richtig gefährlich. Lace hat man eine ausgeklügelte Falle gestellt. Wir sollten damit rechnen, ähnliche Schwierigkeiten zu bekommen. Vorwürfe wegen Bestechung, Begünstigung, sexuellem Missbrauch, Unterschlagung... irgendetwas, das sich konstruieren lässt. Da sie uns nicht alle umbringen können, werden sie versuchen, unseren Ruf so sehr zu ruinieren, dass uns niemand glaubt, egal, was wir erzählen.“
    „Und warum?“, fragte Alisander. Sein Blick ging ins Leere. „Wofür der ganze Aufwand? Das haben wir immer noch nicht herausgefunden!“
    Antoia zog ihren Kommunikator aus der Tasche. Sie gab einen codierten Befehl ein und hielt Alisander das Gerät hin, damit er die kurze Nachricht lesen konnte.
    „Habe Daten analysiert. Flugrouten seit zwei Wochen plötzlich erwartungskonform.“
    „Das schickte mir Cassini vor sechs Stunden als Anhang der routinemäßigen Meteoritenwarnung.“
    „Was bedeutet das?“
    „Es bedeutet, dass die Schiffe, die vorher Umwege zum Meteoritengürtel gemacht haben, nun die Route einschlagen, die sie eigentlich immer hätten nehmen müssen. Man hat die Leute also gewarnt und möchte nun so tun, als sie es nie anders gewesen. Der neue Ausschuss kann die Vektoren unter die Lupe nehmen und wird nichts mehr finden.“
    Alisander ließ sich das durch den Kopf gehen. Er runzelte die Stirn, als der Touristenführer mit seinen Erläuterungen zum Stadtbild begann. Die Stimme dröhnte aus 3D-Lautsprechern und forderte lautstark Beachtung. Dazu zuckten Stadtpläne und Diagramme über die Bildschirme, die in die Rückseiten der Lehnen integriert waren. Das brachte Alisander auf die Idee, darüber einige Angaben über den Abstand zum Meteoritengürtel abzufragen.
    „Es wird uns gar nichts anderes übrig bleiben, als selbst zum Meteoritengürtel zu fliegen“, sagte er zu Antoia. „Dort lässt sich wahrscheinlich am ehesten herausfinden, was die Burschen schmuggeln. Es muss verhältnismäßig klein und leicht sein, oder sich auf jeden Fall leicht in einem schon vollgepumpten Schiff transportieren lassen.“

 
Musikalisches
     
    In den letzten 36 Stunden war niemand mehr ins Haus gelassen worden. Jetzt zögerte die Türautomatik zum ersten Mal. Ein Mann mit Geigenkasten hatte sich vor der Überwachungskamera eingefunden.
    Cornelsen starrte sekundenlang auf den Bildschirm, dann drückte er den Türöffner. Er empfing den unerwarteten Gast an der Innenschleuse.
    „Das ist aber wirklich eine Überraschung! Terrel wird vor Begeisterung ganz aus dem Häuschen sein!“
    „Tja, tut mir leid, dass ich hier so unangemeldet hereinplatze. Aber ich hatte beruflich auf New Haven zu tun und dachte, nun, es wäre vielleicht keine dumme Idee, mich darum zu kümmern, dass der Sohn des Hauses wieder ein wenig Geigenunterricht bekommt.“
    Cornelsen drückte die Hauswahl.
    „Te rrel“, rief er. „Besuch für dich!“
    Er bat den Gast in den Salon und ließ ihm Kaffee bringen.
    Terrel stürzte aus dem Lift, verharrte einen Augenblick lang enttäuscht, erkannte dann, wer da auf der Couch saß und rannte auf ihn zu.
    „Master Leuven!“
    „Terrel“, sagte Leuven. „Ich freue mich, dich wieder zu sehen. Wie du siehst, habe ich mein Instrument mitgenommen. Wenn du Lust hast, kannst du deins holen.“
    Terrel machte kehrt und hastete in den Lift zurück.
    „Wie geht es ihm?“, fragte Leuven.
    Cornelsen seufzte.
    „Den Umständen entsprechend. Er weint und tobt abwechselnd. Wir haben Medikamente bekommen, die er nehmen soll, aber die will er nicht und ich bezweifle auch, dass sie ihm nutzen würden. Als er aus dem Center kam, war er aufgequollen und schlief ununterbrochen.“
    „Ts, ts “, machte Leuven. „So ein Schock aber auch!“
    „Das kann man wohl sagen!“
    Terrel kam mit seiner Geige zurück.
    „Bitte, Master Leuven, könnten Sie das für mich spielen?“ Er hielt Leuven ein Notenblatt hin. „Lace hat das mit mir geübt und ich möchte es perfekt können, wenn er wieder da ist!“
    Leuven wechselte einen Blick mit seinem Gastgeber, warf einen kurzen Blick auf das Blatt und nahm seine Violine aus ihrem Kasten.
    Terrel hörte ihm mit angespannter Miene zu und warf sich dann förmlich auf sein eigenes Instrument. Als er geendet hatte, sagte Leuven: „Du hast aber wirklich beachtliche Fortschritte gemacht!“
    „Es ist besser“, sagte Terrel finster. „Aber nicht gut genug! Bei weitem nicht! Meinen Sie, Master Leuven, Sie könnten es mir so vorspielen, wie Lace es spielen

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