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Wassermelone: Roman (German Edition)

Wassermelone: Roman (German Edition)

Titel: Wassermelone: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Art von Unterhaltung in Gang zu bringen.
    »Ja«, gab er zur Antwort. »Wir sind im selben Anthropologie-Seminar.«
    Damit schien das Thema abgehandelt zu sein.
    Er aß weiter. Er lebte weiter. Dad staunte weiter.
    Es machte aber auch Vergnügen, Adam beim Essen zuzusehen. Er wirkte so gesund. Er hatte einen unglaublichen Appetit und wusste zu schätzen, was er aß. »Das ist wirklich köstlich«, sagte er und lächelte mir zu. »Ob es davon noch mehr gibt?«
    »Selbstverständlich«, sagte meine Mutter kokett und hätte fast ihren Stuhl umgeworfen, so eilig hatte sie es, ihm den Gefallen zu tun. »Ich hol es Ihnen schon. Möchten Sie auch noch ein Glas Milch?«
    »Vielen Dank, Mrs. Walsh«, sagte er höflich.
    Er war richtig nett. Das sage ich nicht nur, weil er als Einziger aß, was ich gekocht hatte. Er war in so männlicher Weise jungenhaft. Oder vielleicht war er auch in jungenhafter Weise männlich. Wie auch immer, er war sehr attraktiv.
    Obwohl er geradezu beunruhigend gut aussah, fühlte ich mich in seiner Gegenwart durchaus entspannt, da ich wusste, dass er erst achtzehn oder so war. Allerdings machte er einen weit reiferen Eindruck und verhielt sich auch so, als ob er einige Jahre älter wäre.
    Ehrlich gesagt, war ich ein wenig eifersüchtig auf Helen, die sich einen solchen Prachtkerl geangelt hatte.
    Ich erinnerte mich undeutlich daran, wie es gewesen war, als ich jung und verliebt war.
    Dann mahnte ich mich, nicht so albern zu sein. Ich würde die Sache mit James wieder ins Lot bringen oder einen anderen kennenlernen, der ebenso nett war wie James.
    ( Nett??!!, dachte ich beunruhigt. Hab ich ihn als nett bezeichnet? Das ist in diesem Augenblick wohl kaum das richtige Wort, um James zu beschreiben .)
    Adam, der Held, rettete das Gespräch. Meine Mutter fragte ihn, wo er wohne.
    Das ist eine der beiden Fragen, die sie jedem jungen Mann stellte, der in unser Haus kam. Bei der zweiten Frage ging es darum, aus ihm herauszubekommen, womit sein Vater seinen Lebensunterhalt verdiente.
    Daraus ließ sich annähernd auf das Vermögen der Familie schließen, für den Fall, dass Helen in sie einheiratete. Damit hatte meine Mutter eine ungefähre Vorstellung davon, was sie als Brautmutter für ihr Kleid würde ausgeben müssen.
    Da Adam aber nun anfing, lustige Geschichten aus seinem Leben zu erzählen, kam er meiner Mutter zuvor und konnte sich so vor der Verpflichtung drücken, ihr eine Einkommensbescheinigung seines Vaters aus den letzten Monaten vorlegen zu müssen.
    Es stellte sich heraus, dass er aus Amerika stammte. Da seine Eltern kürzlich nach New York zurückgekehrt waren, hatte er sich eine Wohnung in Rathmines gesucht.
    Er sah amerikanisch aus, obwohl beide Eltern Iren waren und er seit seinem zwölften Lebensjahr in Irland lebte.
    Es muss damit zusammenhängen, was sie in Amerika in die Luft tun, dachte ich. Fluor oder etwas in der Richtung lässt sie so groß und breitschultrig werden .
    Die Lehrmeinung, derzufolge die Vererbung bei den Eigenschaften eines Menschen wichtiger sei als die Umwelt, war erkennbar falsch.
    Hätte er die ersten zwölf Jahre seines Lebens in Dublin statt in NewYork verbracht, wäre er nicht eins sechsundachtzig, sondern nur eins achtundsechzig geworden. Seine Haut wäre weiß und sommersprossig und nicht leicht olivfarben. Anstelle des schwarzen Haares hätte er dünnes mausgraues, und einen unscheinbaren Unterkiefer statt eines kantigen, aus Granit gehauenen.
    Offensichtlich ging all das auf eine Lebensweise zurück, bei der man Pastrami und Roggenbrot, Bagels mit fettem Käse und Lachs aß, Soda und Bier trank, sich Baseballspiele ansah, sechs Meter lange Autos fuhr, die Schule nicht übermäßig ernst nahm und sich in erster Linie bemühte, das Leben zu genießen.
    Adam unterhielt uns mit seinen Geschichten über die Unterschiede, an die er sich gewöhnen musste, als er von New York nach Dublin gezogen war. Die irischen Kinder hatten ihn bei seiner Ankunft als ›faschistischen, imperialistischen Yankee‹ beschimpft und so getan, als wäre er persönlich für den Vietnamkrieg verantwortlich gewesen. Außerdem hatten sie ihn windelweich geprügelt, weil er bestimmte Wörter nicht so aussprach wie sie und seine Mutter ›Mom‹ statt ›Mammy‹ rief.
    Auch über seine amerikanischen Ausdrücke hatten sie gespottet. »Dabei war mir gar nicht klar, dass ich so vieles anders sagte als sie, was angeblich falsch war«, erklärte der arme Adam.
    Früh hatte er sich daran

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