Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
Vom Netzwerk:
Ausschnitte für die Augen, Nase und Mund herum, und ließ sie auf der Stelle fallen. Waren das Blutspritzer?
    Ihr drehte sich der Magen um, als sie die Schaufel ansah. Was hatte das alles zu bedeuten? Sheridan war von einem Mann zusammengeschlagen worden, der anschließend angefangen hatte, ihr Grab zu schaufeln, einem Mann, der eine Skimaske getragen hatte. Aber bei diesem Mann konnte es sich unmöglich um John handeln.
    Wirklich nicht? Welchen Grund sollte John haben, jemandem so etwas anzutun, insbesondere Sheridan? Der Schluss lag nahe, dass sie angegriffen worden war, damit sie nichts von dem ausplaudern konnte, an das sie sich womöglich in Bezug auf den Mord an Jason erinnerte. Das glaubte zumindest die Polizei. In der Zeitung hatte sie einen Artikel darüber gelesen. Aber John war überzeugt, dass er wusste, wer Jason getötet hatte, und er wollte eindeutig, dass Cain gefasst wurde. Manchmal war es das einzige Thema, über das er sich ausließ.
    Wollte er es so sehr, um ihm so eine Sache in die Schuhe zu schieben? Das musste es sein. John hätte Jason niemals selbst getötet. Er hatte diesen Jungen angebetet. Diese beiden Vorfälle hatten also etwas miteinander zu tun – aber nicht so direkt, wie jedermann glaubte.
    Trotzdem … so zornig John auch auf Cain war, so groß sein Verlangen nach Rache auch sein mochte, er war nicht gewalttätig.
    Oder doch? Sie berührte ihre Wange, und bei der Erinnerung an Johns Wutausbruch bekam sie eine Gänsehaut. Er hätte sie noch weiter geschlagen. Karen hatte es in seinem Blick erkannt.
    Ein Wagen fuhr auf die Auffahrt. Karen hörte, wie der Motor erstarb, dann wurde die Tür zugeknallt. War er es? Wer sollte es sonst sein? Robert war bereits zu Hause.
    Mit pochendem Herzen überlegte sie, was sie tun sollte. Sie konnte ihn nicht mit dem, was sie entdeckt hatte, konfrontieren. Dann würde sie womöglich nicht mehr lange genug leben, um noch jemandem davon zu erzählen. Sie musste, möglichst ohne gesehen zu werden, vom Grundstück verschwinden. Sie hatte schon immer gewusst, dass John wie besessen war, wenn es um seinen Stiefsohn ging, aber bis zu diesem Moment hatte sie nie begriffen, wie tief und umfassend diese Besessenheit war.
    Sie zwang sich, die Maske wieder aufzuheben, und stopfte sie in ihre große Tasche. Ned würde sie sehen wollen. Obwohl sie die Vorstellung hasste, was das für John bedeuten würde, musste sie die Maske der zuständigen Behörde übergeben. Sie durfte nicht zulassen, dass der Mann, der das getan hatte, weiter frei herumlief.
    Als ihre Finger die rauen Flecken auf dem Wollstoff berührten, erschauderte sie. Das musste Sheridans Blut sein.
    Offensichtlich machte John vor nichts Halt, um Cain bestraft zu sehen.
    John hatte Karens Wagen in dem Moment entdeckt, in dem er in die Straße einbog, aber er war gar nicht glücklich über ihren Besuch. Was bildete sie sich eigentlich ein? Er hatte ihr gesagt, dass es vorbei war, und das meinte er auch so. Er würde ihr niemals vergeben, ihn dermaßen zum Idioten gemacht zu haben. Als sei ihr Streit nicht schon schlimm genug gewesen, hatte er gestern Abend, als er nach Hause kam, eine maschinengeschriebene Nachricht auf der Türschwelle vorgefunden.
    Cain war aus einem ganz bestimmten Grund Mrs Stevens’ Liebling.
    Diese Worte deuteten darauf hin, dass noch jemand anders Bescheid wusste. Und wenn das stimmte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis es jeder wusste. Sie hatte zugelassen, dass Cain ihn demütigte, und über kurz oder lang würde seine Schande öffentlich bekannt werden.
    Allein der Gedanke daran, auf diese Weise bloßgestellt zu werden, machte John wahnsinnig.
    Das Haus war nicht abgeschlossen, aber Karen antwortete nicht, als er ihren Namen rief. Stattdessen meldete sich Robert.
    „Wo ist sie?“, fragte er, sobald sein jüngster Sohn am Eingang zur Diele auftauchte. Aus irgendeinem Grund war Robert in den hinteren Schlafräumen gewesen.
    „Keine Ahnung“, sagte er. „Ich kann sie nicht finden.“
    „Bist du sicher, dass sie hier ist?“
    „Das ist doch ihr Auto da draußen, oder?“
    „Vielleicht redet sie mit einem der Nachbarn.“
    „Nein, ich habe sie hineingehen sehen.“
    Mit Hilfe der Überwachungskameras. Natürlich. „Vielleicht ist sie wieder rausgegangen, und du hast sie auf deinen kleinen Monitoren verpasst“, sagte er ironisch.
    Falls Robert überrascht war, dass er von der Überwachungsanlage wusste, zeigte er es zumindest nicht. „Falls irgendjemand versuchen

Weitere Kostenlose Bücher