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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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mir nicht zugehört.“
    Sheridan wollte ihre Mutter von diesem speziellen Thema ablenken. „Aber das Baby ist gesund?“
    „Perfekt. Sie hat dunkle Haare, genau wie du, als du geboren wurdest.“
    Ein leichtes Neidgefühl versetzte Sheridan einen Stich. Mit vierundzwanzig war ihre Schwester bereits verheiratet und hatte ein Baby. Und sie? Sie war achtundzwanzig und jagte Vergewaltiger und Mörder – was kaum mit einem Familienleben vereinbar war.
    „Ich freue mich für Leanne! Wie war es für Kyle, die ganze Zeit bei ihr gewesen zu sein?“
    „Als sie ihm sagten, er solle die Nabelschnur durchschneiden, wurde er grün und ist beinahe umgekippt. Also habe ich es gemacht“, sagte ihre Mutter voller Stolz.
    „Wie schön!“
    „Wie stehen die Dinge in Whiterock?“
    Nachdem sie den Tag mit einer Beerdigung und dem Abschied von ihrer Freundin am Flughafen verbracht hatte, fand Sheridan, dass es besser laufen könnte. Aber sie wollte ihrer Mutter nicht die Freude nehmen. „Gut“, sagte sie rasch.
    „Hast du schon irgendwelche Hinweise auf den Mann, der dich angegriffen hat?“
    „Ein paar“, sagte sie ausweichend.
    „Du wohnst aber nicht mehr bei diesem Cain Granger, oder?“
    Dieser Cain Granger? Die Art, wie ihre Mutter von Cain sprach, machte sie wütend, aber sie zog es vor, einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Und weil sie noch nicht entschieden hatte, was sie tun würde, erzählte Sheridan ihrer Mutter, was diese hören wollte. „Nein.“
    „Das ist gut! Kurz bevor ich heute Morgen ins Krankenhaus aufgebrochen bin, rief mich nämlich eine alte Freundin an. Sie hatte die Stirn, zu behaupten, du würdest sexuell mit diesem Mann verkehren – und das angeblich auch schon, als du noch jünger warst! Ist das nicht unglaublich? Ich sagte ihr, sie müsse dich mit jemand anders verwechselt haben.“
    Sheridan hielt die Luft an und überlegte, was sie antworten sollte. Glücklicherweise war das jedoch gar nicht nötig. Ihre Eltern waren immer noch ganz aufgekratzt von der Geburt ihres ersten Enkelkindes. Im Hintergrund sagte jemand etwas, das ihre Mutter ablenkte. Dann kam ihr Vater ans Telefon.
    „Wie geht es meinem Mädchen?“, fragte er.
    „Ich schlage mich so durch. Und dir?“
    „Wir hatten heute schon ein bisschen Aufregung.“
    „Das habe ich schon gehört. Wie betragen sich die Schwiegereltern?“
    Er senkte die Stimme. „Leanne ist kurz davor, Kyles Mutter zu erwürgen. Aber sein Dad ist ganz okay.“
    „Was stimmt nicht mit seiner Mutter?“
    „Sie ist ein bisschen … aufdringlich.“
    „Inwiefern?“
    „Sie hat zweimal die gesamten Möbel umgeräumt. Alle bequemen Sessel stehen jetzt im Wohnzimmer, wo man aber nicht fernsehen kann. Und sie hat die Schränke neu eingeräumt. Leanne findet nichts mehr wieder.“
    „Das kann ja heiter werden!“
    „Die Ehe ist ein Geben und Nehmen“, sagte er seufzend, und Sheridan lächelte, weil sie wusste, dass er an seine eigene Schwiegermutter dachte.
    „Grüß Leanne ganz lieb von mir.“
    „Du kommst doch bald vorbei, oder?“
    „Sobald ich kann.“
    „Ich werde es ihr sagen.“
    Als sie auflegte, lächelte Sheridan immer noch, aber als sie sich der Abzweigung zu Cains Haus näherte, wurde sie wieder ernst. Was sollte sie tun?
    Sie nahm sich vor, vorbeizufahren und sich ein Motelzimmer zu nehmen, aber dann wurde sie doch langsamer und blinkte.
    Karen hätte nicht sagen können, wie lange sie dort gestanden und die Skimaske angestarrt hatte. Sie versuchte sich einzureden, dass es nichts als Zufall sei, dass sie dieses … dieses Ding in Johns Werkstatt gefunden hatte. Aber es gelang ihr nicht. In ihrem Kopf tauchten Fragen auf, Fragen, vor deren Beantwortung sie sich fürchtete. Wo war er in jener Nacht gewesen, in der Sheridan angegriffen worden war? Waren sie zusammen gewesen?
    Jetzt, wo sie sich die Zeit nahm, darüber nachzudenken, erinnerte sie sich, dass er ihr erklärt hatte, er müsste länger arbeiten. Sie wollte kurz auf einen Kaffee bei ihm reinschauen und hatte seinen Kombi vor dem Haus entdeckt. Aber er war nicht da gewesen. Als sie ihren Besuch am nächsten Morgen erwähnte, sagte er, er habe einen Spaziergang gemacht. Dann hatte er sich über all das ausgelassen, was später geschehen war, über Roberts Zusammenstoß mit dem Gartenschuppen und dass Owen gekommen war, um sich Roberts Verletzungen anzusehen.
    Sie nahm die Maske und bemerkte einige rötliche dunkle Flecken, inzwischen getrocknet und bröselig, um die

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