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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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der Hund kam nicht sofort zu ihr. Er zögerte, als wollte er abwarten, ob Cain seinen Befehl, nicht einzutreten, wiederholen würde. Als das nicht geschah, quetschte er sich schließlich durch den Türspalt und kam herein. Dann stand er da, legte den Kopf schräg und schien herausfinden zu wollen, wer sie war und was sie im Haus seines Herrn zu suchen hatte.
    „Du musst einer der Hunde sein, die mir das Leben gerettet haben.“
    Ein großer dünner Mann mit jungenhaft strubbeligem Haar und einer streberhaften Brille trat hinter dem Hund in den Raum. Es konnte sich nur um Owen handeln. Er trug ein Tablett mit einer Tasse und einer Schüssel darauf. „Das ist Koda.“
    Sie richtete sich im Bett auf. „Wie ich gehört habe, schulde ich ihm eine Menge.“
    „Er ist ein guter Hund, aber wenn er es nicht wäre, wäre es auch egal. Cain macht aus jedem Hund einen guten Hund und bringt ihn dazu, auf einen Pfiff oder ein Nicken hin zu gehorchen. Meine Hunde haben nie Ruhe gegeben, und sie sind allem nachgerannt, was lecker roch.“ Er schwieg nachdenklich. „Koda gehörte früher mal mir. Er hat nie gemacht, was ich ihm gesagt habe. Aber wenn Cain ihm befehlen würde, nichts zu essen, würde er sich zu Tode hungern.“
    Sie versuchte, nicht zu lachen, weil sie Kopfweh davon bekam, doch sie kicherte leise. „Wie geht es dir, Owen?“
    „Besser als dir, zumindest in der letzten Woche.“
    „Das ist auch nicht weiter schwer.“
    „Nein.“
    „Cain hat mir erzählt, du hättest eine fantastische Frau und ein paar Kinder.“
    Er wurde rot. „Ich habe ein paar mehr Mäuler zu füttern.“
    Sheridan lächelte, milde überrascht, wie viel gewandter Owen im Umgang mit anderen geworden war, jetzt, wo er reifer war. In der Highschool war er immer wesentlich jünger als die anderen Schüler gewesen. Direkten Kontakt hatte er stets vermieden und es vorgezogen, für sich zu bleiben oder sich am Rand einer Gruppe zu halten. Sobald Sheridan sich ihm genähert hatte, hatte er seine Schuhspitzen angestarrt und einsilbige Antworten gegeben.
    „Er sagte, deine Frau passt auf, dass du dich nicht völlig verzettelst.“
    „Aber nur, weil ich mich nicht traue, sie zu verärgern.“ Grinsend stellte er das Tablett auf dem großen Nachttisch ab, der genauso maskulin wirkte wie der Rest von Cains Einrichtung. Nach dem, was Sheridan gesehen hatte, siegte in seinem Haus die Bequemlichkeit über einen schicken Stil. Mit dem vielen Holz herrschte eine Atmosphäre wie in einer Blockhütte, und jeder Raum war sauber.
    „Du hast mir meinen Lunch gebracht, wie ich sehe.“
    „Cain musste in die Stadt. Er bat mich, nach dir zu sehen -und gab mir die strikte Anweisung, dass ich dich wecken und dir etwas zu essen geben sollte, falls du bis Mittag nicht selbst aufgewacht bist. Ich wollte dir noch fünf Minuten geben, dein Timing ist also echt perfekt.“
    „Ist er Sanitäter oder Tierarzt oder so etwas?“ Sie hatte sich zwar vergewissert, dass er kein Cop war, aber darüber hinaus hatte sie Cain nicht gefragt, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente. Entweder war sie von den Medikamenten zu benebelt gewesen, oder sie hatte sich zu viele Sorgen und Gedanken um ihre Genesung gemacht. Doch die Fürsorge, die er ihr von Anfang an entgegengebracht hatte, legte den Schluss nahe, dass er im Umgang mit Verletzungen geübter war als die meisten Menschen.
    „Er arbeitet für die Tennessee Wildlife Resources Agency, die staatliche Naturschutzbehörde. Er ist für ein riesiges Gebiet in öffentlichem Besitz zuständig, das direkt an dieses Grundstück grenzt.“
    „Den Wald?“
    „Für den größten Teil davon. Außerdem päppelt er die Tiere von anderen Leuten auf – im Grunde eigentlich jedes Tier –, einfach weil er gut darin ist. Zum Glück macht er mir noch keine Konkurrenz, indem er seine Fähigkeiten zur Heilung von Menschen einsetzt“, fügte er mit einem betrübten Lächeln hinzu.
    „Ich bin also eine Ausnahme?“ Wie es aussah, war sie jetzt offiziell Cains Patientin.
    „Du bist nur ein weiterer Vogel mit gebrochenem Flügel“, sagte er. „Aber keine Sorge! Cain wird den Käfig aufmachen, sobald du wieder in der Lage bist zu fliegen.“
    Sheridan wusste nicht, was sie auf diese seltsame Bemerkung erwidern sollte. Wollte Owen sie warnen oder beruhigen? Sheridan glaubte, eher Ersteres. „Was ist zwischen ihm und Amy gelaufen?“, fragte sie.
    Koda knurrte, als würde ihm das Thema nicht gefallen, aber ein rascher Blick in seine Richtung

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