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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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engagiert.“
    „Verstehst du dich gut mit ihm?“ Aufgrund der Spannungen zwischen Cain und Ned hätte sie nicht damit gerechnet.
    Er machte eine unbestimmte Geste. „Wir haben als Kinder zusammen Sport gemacht. Und solange Cain nicht in der Nähe ist, ist er gar nicht so übel.“ Cain schien sowohl bei Ned als auch bei Amy die schlechtesten Seiten zu Tage zu fördern. „Iss weiter!“
    Sheridan nahm brav einen weiteren Löffeln voll, ohne dabei zu kleckern. „Cain erzählte mir, du seist Arzt. Das ist eine ziemliche Leistung“, sagte sie, nachdem sie geschluckt hatte.
    „Eigentlich nicht. Ich habe acht Jahre darauf hingearbeitet, um dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin, aber Cain weiß intuitiv wahrscheinlich genauso viel.“
    Seine Worte klangen freundlich, aber Sheridan fragte sich, ob Owen nicht doch versteckten Neid empfand. „Macht es dir etwas aus?“, fragte sie, „dass Cain so gut ist?“
    „Natürlich nicht! Er ist mein Bruder.“
    Cain war sein Stiefbruder. In der Schule hatten sie das stets betont. Es war fast so, als wollten die Wyatts, besonders Owens Vater, so wenig wie möglich mit so einem Rebell in Verbindung gebracht werden. Aber Sheridan glaubte, dass es erst die fehlende Akzeptanz innerhalb der Familie gewesen war, die aus Cain einen Rebell gemacht hatte. Obwohl er am Anfang, als er in die Stadt kam, ziemlich viel Sport getrieben hatte, hatte er mit allem aufgehört, kurz nachdem seine Mutter John Wyatt geheiratet hatte. Seine Noten verschlechterten sich, und er begann, über die Stränge zu schlagen.
    „Und was ist mit deinem aufregenden Job?“
    „Was soll damit sein?“
    „Worin genau besteht deine Arbeit für diesen gemeinnützigen Verein?“
    „In der Regel behalte ich den Überblick über die anstehenden Aufgaben. Ich stelle fest, was der Klient braucht, und trage dann die notwendigen Informationen zusammen. Manchmal bedeutet es, dass sie oder er einen besseren Anwalt bekommt oder die Adresse von einem anderen Labor, um die Beweisstücke analysieren zu lassen. Manchmal bedeutet es, eine zweite Meinung zu einem psychologischen Profil oder einer Autopsie einzuholen, ein sicheres Haus zu finden, einen Bodyguard oder Selbstverteidigungskurs zu vermitteln.“ Sie zuckte die Achseln. „Was auch immer.“
    „Dir gefällt deine Arbeit.“
    Das war eine Feststellung, keine Frage. „Sie füllt mich aus. Bisweilen ist die Arbeit auch beängstigend, und es kann ziemlich deprimierend sein, wenn die Spendengelder knapp werden oder wir nicht so viel tun können, wie wir gerne würden.“
    Owen schob das Tablett hin und her. „Muss schwierig für dich sein, deine tagtägliche Arbeit jetzt von der anderen Seite kennenzulernen.“
    „Und das Opfer zu sein, anstatt helfen zu können? Eindeutig. Aber das steigert nur mein Mitgefühl.“
    „Deine Arbeit schließt doch mit ein, dass du versuchst, Mörder, Vergewaltiger und Männer, die ihre Frauen misshandeln, hinter Gitter zu bringen, stimmt’s?“
    Sie nahm einen weiteren Löffel von der warmen Hühnerbrühe. „Mehr oder weniger.“
    „Meinst du nicht, dass es gefährlich ist, dich mit solchen Leuten anzulegen? Ich meine, könnte nicht einer von denen dich verfolgt haben?“
    Trotz Owens harmloser Miene wollte er auf irgendetwas hinaus. „Du meinst, der Überfall auf mich hängt mit meiner Arbeit zusammen und nicht mit dem Mord an Jason?“
    „Ich versuche nur herauszufinden, ob das eine Möglichkeit wäre.“
    Sie nahm noch etwas Suppe. „Der Zeitpunkt und der Ort sprechen dagegen. Ich lebe und arbeite in Kalifornien.“
    „Er könnte dir gefolgt sein.“
    „Ich bin geflogen.“ Und sie hatte ein Auto gemietet. So viel wusste sie immerhin. Der Mietwagen stand vermutlich noch beim Haus ihres Onkels, sie musste Cain danach fragen. Er hatte bereits gesagt, dass er heute nach ihrer Tasche und dem Handy suchen würde.
    „Egal. Jeder, der deine Pläne kannte, hätte etwas darüber ausplaudern können. Es dürfte nicht schwer gewesen sein, herauszufinden, wohin du wolltest.“
    Sheridan musterte ihn einen Moment. „Aber warum hätte sich derjenige die Mühe machen sollen, mir den ganzen Weg bis hierher zu folgen? Wäre es nicht einfacher und billiger gewesen, mich in Kalifornien zu erledigen?“
    „Nicht alle Kriminellen sind dumm und faul. Ted Bundy zum Beispiel.“ Owen blinzelte ihr durch die dicken Brillengläser zu. „Er ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen höchst praktisch denkenden Killer. Wenn jemand deine Geschichte

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