Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WattenMord (German Edition)

WattenMord (German Edition)

Titel: WattenMord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
Vom Netzwerk:
als Gabriele Heiners ihm einen Sitzplatz auf dem Ledersofa anbot, verneinte er dankend.
    Die Witwe zuckte die Schultern, so, als wolle sie sagen „dann halt nicht“ und setzte sich. Sie schlug die Beine übereinander, wobei der Rocksaum noch ein Stück höher rutschte und sie ihm zwei wunderschöne Beine zeigte.
    Ulbricht wandte sich um und blickte hinaus. „Schön haben Sie es hier.“
    „Sicher sind Sie nicht gekommen, um mit mir über unser Haus zu sprechen.“ Plötzlich klang Gabriele Heiners’ Stimme schneidend.
    „Wie wir erfahren haben, fungierte Ihr Mann vor der Tat als Investor in Husum.“
    „Sie sind ein wahrer Meisterdetektiv“, erwiderte Gabriele Heiners spöttisch.
    Ulbricht ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Es geht um das Ferienressort am Dockkoog.“
    „Möglich. Von den Geschäften meines Mannes habe ich keine Ahnung. Ich leite eine Werbeagentur, und so ging jeder seinem Job nach.“
    Jetzt riss sich Ulbricht vom Ausblick auf den Mühlenteich los und drehte sich zu Gabriele Heiners um. „Hatte Ihr Mann Feinde?“
    Sie lachte trocken auf. „Wer hat die nicht?“
    „Ich, zum Beispiel.“
    Wieder das Lachen, diesmal klang es spöttisch. „In Ihrem Beruf hat man Feinde.“
    „Alles ist relativ. Die Menschen, die ich hinter Gitter bringe, bedeuten erst mal keine Gefahr für mich. Aber bei ihrem Mann war das sicherlich etwas anders.“ Ulbricht wanderte durch den Raum, die Arme wie ein dozierender Professor hinter dem Rücken verschränkt.
    „Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann.“
    „Und den Umweltschützern in Husum ein Dorn im Auge.“ „Dann wissen Sie, in welchen Kreisen Sie den Mörder suchen müssen.“ Tränen sammelten sich in ihren Augen, doch sie hatte sich unter Kontrolle und weinte nicht.
    „Wir ermitteln in alle Richtungen“, erwiderte Ulbricht.
    Gabriele Heiners lachte spöttisch. „Sagen Sie das nicht immer?“ Sie fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. Ihre rot lackierten Fingernägel fielen Ulbricht erst jetzt auf. „Ich hasse dieses Behördendeutsch!“
    Ulbricht ging nicht darauf ein. „Was wird nun aus der Immobilienfirma?“
    „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, erwiderte sie ein wenig zu schnell. „Wahrscheinlich wird sie sein Geschäftsführer fortführen.“
    „Während Sie die Zügel in der Hand halten?“
    „Das weiß ich noch nicht.“ Zum ersten Mal wirkte sie wirklich hilflos, wie Ulbricht fand. „Es ist noch alles so frisch. Und ich habe kein sonderlich gutes Verhältnis zu Rohde.“
    „Das ist die rechte Hand Ihres Mannes gewesen?“
    „Ja. Er leitet die Geschäfte, wenn Holger unterwegs ist … war.“
    „Wie stand es um gesellschaftliche Kontakte Ihres Mannes? War er Mitglied in einem Golfclub oder so etwas?“ Bewusst stellte er sich dumm. Es ging die Witwe nichts an, was er schon wusste.
    „Er liebte das Segeln. Und er hatte viele Freunde im Yachtclub. Vielleicht fragen Sie dort einmal nach?“
    „Kennen die Menschen im Club Ihren Mann besser als Sie?“ Nun war es an Ulbricht, sarkastisch zu klingen.
    „Das wirft kein gutes Licht auf Ihre Ehe.“
    „Unser Verhältnis geht Sie nichts an.“
    „Das sehe ich anders.“ Ulbricht lächelte süffisant. „Wie stehen Sie zu Herrn Jepsen?“ Er achtete auf jede Regung in Gabriele Heiners’ apartem Gesicht.
    Die Witwe hatte sich recht gut unter Kontrolle, und dennoch sah ihr der alte Hauptkommissar an, dass sie wie unter einem unsichtbaren Peitschenhieb zusammenzuzucken schien.
    „Er sitzt im Vorstand. Also kannte ich ihn.“
    „Sehr gut sogar, würde ich sagen. Hat er Sie unter Druck gesetzt?“
    „Worauf wollen Sie hinaus?“ Gabriele Heiners schüttelte den Kopf.
    „Dass Ihre Ehe nicht so gut lief, wie es auf den ersten Blick den Anschein hatte, Frau Heiners. Sie hatten ein Verhältnis mit Jepsen, warum stehen Sie nicht dazu?“
    Sekundenlang herrschte eisiges Schweigen zwischen ihnen. Dann hatte Gabriele Heiners die Sprache zurückgefunden. Ihre Stimme zitterte, als sie Ulbricht antwortete.
    „Wollen Sie mir vorwerfen, dass ich zu den Verdächtigen zähle, weil unsere Ehe faktisch nicht mehr bestand?“ Sie lachte. „Aber Sie glauben nicht ernsthaft, dass ich meinen Mann in das Wasserbecken gestoßen habe, oder?“ Sie sprang vom Sofa auf. „Sehen Sie mich an. Ich bin einen Meter siebenundsechzig groß und wiege achtundfünfzig Kilo. Glauben Sie, dass ich körperlich in der Lage wäre, meinen Mann zu überwältigen?“
    „Vielleicht mithilfe

Weitere Kostenlose Bücher