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WattenMord (German Edition)

WattenMord (German Edition)

Titel: WattenMord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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keiner mehr ran. Piet soll die Kiste auf der Stelle untersuchen. Ich will alle Spuren haben!“
    „Wiebke, warum …“
    Udo Friedrichs nahm ihr das Telefon aus der Hand. „Hören Sie, Petersen. Machen Sie, was Frau Ulbricht Ihnen gesagt hat, sonst reiße ich Ihnen den Arsch auf! Ich bin in zwei Stunden spätestens in Husum, dann will ich die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung sehen!“ Er drückte den roten Knopf und reichte Wiebke das Telefon. „Manchmal ein bisschen träge, Ihr Kollege, was?“
    Als weder Wiebke noch ihr Vater etwas erwiderte, zuckte Friedrichs mit den Schultern. „Sie haben es gehört – es gibt viel zu tun. Vielleicht könnten Sie jetzt wieder die Arbeit aufnehmen, Frau Ulbricht. Und Sie …“, er wandte sich an Norbert Ulbricht, „Sie sollten sich fortan aus meinen Ermittlungen heraushalten, damit das ein für alle Mal geklärt ist!“
    „Das klang eben noch ein wenig anders“, murrte Ulbricht. „Abgesehen davon fällt mir noch etwas ein: Es gibt einen Jepsen; er sitzt im Yachtclub Glücksburg im Vorstand. Man sagt ihm nach, dass er ein Verhältnis mit Gabriele Heiners gehabt haben soll. Vielleicht befragen Sie ihn nach seinem Alibi. Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden gemeinsame Sache gemacht haben. Jepsen war scharf auf die Immobilienfirma, wenn Sie mich fragen.“
    „Ich frage Sie aber nicht“, entgegnete Udo Friedrichs. „Abgesehen davon halte ich Ihre Idee für eine sehr gewagte Theorie. Als Vorstandsmitglied in einem Yachtclub hat er es ganz sicher nicht nötig, Heiners zu töten, um über Umwege an dessen Vermögen zu gelangen. Und außerdem ist das ein heißes Eisen, Ulbricht senior.“ Friedrichs bedachte Wiebke mit einem Seitenblick, den sie nicht zu deuten vermochte, dann fuhr er fort: „Bei Hinnerk Jepsen handelt es sich um den Direktor der Nord-Ostsee-Bank. Ich glaube nicht, dass er seiner Geliebten bei einem Mord assistiert.“ Friedrichs sank in seinen Bürostuhl. „Aber wir werden das selbstverständlich überprüfen, darauf können Sie sich verlassen.“
    „Wiebke“, entfuhr es Ulbricht erfreut, als sie zu ihrem alten Passat gingen. Sie hatte ihren Privatwagen im Hof der Polizeidirektion zwischen zivilen Einsatzfahrzeugen geparkt. Trotz des biblischen Alters war der Wagen in einem tadellosen Zustand. Ulbricht deutete auf das Kennzeichen. „Du hast dir als Andenken an deine Heimatstadt ,WU‘ als Buchstabenkombination auf das Nummernschild machen lassen!“ Er strahlte wie ein kleiner Junge, dann zwinkerte er ihr verzeihend zu. „Aber du hast wohl vergessen, dass nicht ,WU‘, sondern ,W‘ für Wuppertal steht.“ Eine wegwerfende Handbewegung. „Macht aber nichts, ich weiß ja, was gemeint ist.“
    Die Zentralverriegelung schnappte hörbar, als Wiebke den Schlüssel in der Fahrertür bewegte. „Mensch, Papa“, rief sie ihm augenrollend über das Wagendach zu. „Das ,WU‘ steht doch nicht für ,Wuppertal‘!“
    „Nein?“ Er war verdutzt, als er die Beifahrertür öffnete, den altmodischen Columbo-Trenchcoat abstreifte, ihn auf die Rücksitzbank warf und sich in den Sitz sinken ließ.
    „Nein.“ Wiebke startete den Motor. „Die Buchstaben auf dem Nummernschild stehen für ,Wiebke Ulbricht‘ – meine Initialen, Papa!“
    Eigentlich klar, dachte er, während er seiner Tochter dabei zusah, wie sie den Wagen geschickt im Rückwärtsgang aus der engen Einfahrt rangierte. Die Mittagssonne hatte den alten Passat aufgeheizt, und Ulbricht kurbelte das Seitenfenster herunter. Sofort drang die frische Seeluft ins Wageninnere. Ulbricht war ein wenig stolz auf seine Tochter, die inzwischen, ganz wie er, Mordfälle bearbeitete. Dass ihr momentaner Vorgesetzter in dieser Sache, Erster Hauptkommissar Friedrichs, ein arroganter Sack war, tat ihm fast ein wenig leid. Am liebsten hätte er Maja in Hameln angerufen, um ihr von seinem Kind zu berichten.
    Dann kreisten seine Gedanken wieder um den Fall. Er versuchte, die Ereignisse der letzten Stunden in ein chronologisch richtiges Gefüge zu ordnen und befragte Wiebke nach ihren Ermittlungsergebnissen, über die er noch nichts Genaueres wusste.
    „Was mich stutzig macht“, überlegte er halblaut, während er aus dem Seitenfenster blickte, „es passt zeitlich nicht: Ihr wart bei diesem Umweltschützer und der Lehrerin …“
    „Referendarin“, verbesserte Wiebke ihn, ohne den Blick von der Straße abzuwenden.
    „Von mir aus auch das.“ Ulbricht machte eine ungeduldige Handbewegung. „Ihr

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