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WattenMord (German Edition)

WattenMord (German Edition)

Titel: WattenMord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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an. „Ich kann es nicht lassen.“
    Friedrichs hatte hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und das Vater-Tochter-Gespräch verfolgt. Nun räusperte er sich. „Schluss jetzt mit den Sentimentalitäten.“
    Wiebke und Norbert Ulbricht blickten den Hauptkommissar fragend an. Unaufgefordert setzte sich Wiebke auf einen der knarrenden Besucherstühle vor Friedrichs’ Schreibtisch. Ihr Vater wanderte unruhig durch das helle Büro.
    „Wie ist der Stand der Dinge?“, erkundigte sich Wiebke so beiläufig wie möglich.
    Friedrichs massierte sein kantiges Kinn und räusperte sich. „Wir haben inzwischen herausgefunden, dass Gabriele Heiners das Immobilienunternehmen ihres Mannes geerbt hätte – sie ist als Alleinerbin im Testament ihres Mannes eingetragen. Insofern hätte sie ausgesorgt gehabt. Sie galt als sehr geld- und machtgierig. Da die Ehe der beiden schon seit einiger Zeit nur noch auf dem Papier bestand, konnten wir ihr ansatzweise ein Interesse an der Übernahme der Firma nachweisen. In letzter Zeit hat sie sich oft in der Verwaltung am Ballastkai aufgehalten und die Mitarbeiter auf Trab gehalten. Dabei ist sie mehrmals mit Christian Rohde aneinandergeraten.“
    „Wer ist der Kerl?“, fragte Ulbricht und setzte sich nun doch auf den letzten freien Besucherstuhl vor Friedrichs’ Schreibtisch. Frau Heiners hatte ihm zwar von Rohde erzählt, doch das verschwieg er.
    „Er galt als Heiners’ rechte Hand. Und er passte gut zu Heiners’ Idealvorstellungen eines Geschäftsmannes. Strebsam, ehrgeizig und eiskalt, wenn es um den Profit geht. Nicht sehr beliebt bei den Mitarbeitern, es liegt sogar eine Anzeige wegen sexueller Nötigung einer Sachbearbeiterin vor. Er soll sie bedrängt haben, und als sie sich gegen seine Annäherungsversuche wehrte, hat Rohde nur wenige Tage nach dem Vorfall für die Kündigung der Mitarbeiterin gesorgt.“
    „Durfte er das denn?“ Wiebke runzelte die Stirn. „Ich meine, die rechte Hand des Geschäftsführers durfte eine Angestellte feuern? Bedarf das nicht in der Regel der Zustimmung des Chefs?“
    „Das regelt jedes Unternehmen anders“, erwiderte Friedrichs und strich sich über die Glatze. „Im vorliegenden Fall war das aber so, dass Rohde personelle Dinge ohne die Zustimmung von Holger Heiners regeln durfte – übrigens auch eine Sache, die Gabriele Heiners sehr missfiel.“
    „Sie haben Heiners’ Unternehmen bereits durchleuchtet?“ Wiebke zog anerkennend die Mundwinkel nach oben.
    Udo Friedrichs strahlte. „Ja denken Sie denn, wir legen die Hände in den Schoß, während Sie Husum und die Umgebung auf den Kopf stellen?“ Er schüttelte den kantigen Schädel. „Nein, junge Frau: Flensburg ist unser Bezirk, hier liegen unsere Stärken, und hier kämpfen wir an der Front. Hier wissen wir, wie der Hase läuft.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Und genau das haben wir getan, während Sie Callgirls befragen und einen armen Bauunternehmer inhaftieren lassen.“
    „Sie wissen …?“ Wiebke war wirklich erstaunt. Wahrscheinlich hatte Matthias Dierks dem Kollegen von der Mordkommission bereits einen Lagebericht zukommen lassen. Manchmal lief die Bürokratie schneller als einem lieb sein konnte.
    „Natürlich weiß ich das alles. Immerhin leite ich die Ermittlungen in diesem Fall. Da wäre es eine Schande, wenn ich nicht wüsste, was meine Leute gerade tun.“
    Wiebke passte es nicht, dass er sie großzügig zu seinen Leuten zählte, verkniff sich aber einen Kommentar.
    „Sie sollten Ihrem Partner übrigens nahelegen, dass er Levke Kühn verhaftet. Sie steht unter dem dringenden Tatverdacht, an Holger Heiners’ Tod mitschuldig zu sein.“
    „Sie ist klein und zierlich und wäre nicht in der Lage, Holger Heiners in das Wasser zu stoßen und so seinen Tod herbeizuführen“, entgegnete Wiebke und band ihm nicht auf die Nase, dass Petersen und sie insgeheim hofften, Frau Kühn würde ein entscheidender Fehler unterlaufen.
    Friedrichs schüttelte den Kopf. „Es könnte sich um einen Unfall gehandelt haben.“
    „Dann müssten sie noch eine Möglichkeit haben, nach Geschäftsschluss ins Multimar zu gelangen“, gab Wiebke nicht auf. „Außerdem wissen wir seit einer guten Stunde, dass sie ein Verhältnis mit dem Initiator der Bürgerinitiative ,Rettet den Dockkoog‘ hat.“
    „Nachdem sie eine Affäre mit Heiners hatte“, nickte Friedrichs und warf Ulbricht einen Hilfe suchenden Blick zu. „Sie sind alt und erfahren, Herr Kollege“, bemerkte er.
    „Sagen Sie

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