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Waylander

Waylander

Titel: Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Eingang und geh weiter, bis du in eine große, gewölbte Halle kommst. Dort ist die Rüstung für jedermann zu sehen.«
    »Es ist ein Abbild, das man nicht berühren kann«, widersprach Waylander.
    »Sie ist real, aber nur der Erwählte kann sie nehmen.«
    »Und ich bin der Erwählte?«
    »Das wirst du morgen wissen.«
    »Ist Danyal in Sicherheit?«
    »Das kann ich nicht sagen, denn ich weiß es nicht. Ich bin kein Gott, Waylander.«
    »Was bist du dann?«
    »Nichts weiter als ein Bild in deinen Träumen.«
    »Du mußt mehr sein als das.«
    »Dann stell dir vor, ich bin der Geist von Orien, das letzte flackernde Zeichen des einstigen Königs. Wenn du die Rüstung hast, werde ich gehen, um nie mehr zurückzukommen.«
    »Wohin wirst du gehen? Ist das Paradies Wirklichkeit? Existiert die QUELLE?«
    »Ich kann deine Fragen nicht beantworten. Nur du kannst entscheiden. Aber du mußt jetzt gehen, denn du bist in großer Gefahr. Dardalion schützt dich nicht länger vor der Bruderschaft. Geh jetzt!«
    Waylander öffnete die Augen ein zweites Mal und fuhr mit einem Ruck hoch. Er lag wieder in seine Decken gewickelt am Fuße Raboas.
    Und sein Pferd war weg.
    Er rollte sich auf die Füße und sah, daß der Busch, an den er sein Pferd gebunden hatte, ausgerissen war. Das Tier mußte zu Tode erschrocken sein. Aber wodurch?
    Waylander spannte die Armbrust und spähte ins Unterholz.
    Er konnte nichts Ungewöhnliches sehen, daher schloß er die Augen und lauschte. Von rechts hörte er ein leises Rascheln.
    Er fuhr herum und schoß beide Bolzen ab, als der Werwolf sich erhob und angriff. Die Bolzen trafen ihr Ziel, doch die dicken Muskelstränge über der breiten Brust des Ungeheuers verhinderten, daß sie Herz und Lunge trafen, so daß es seinen Angriff ungehindert fortsetzte.
    Waylander warf sich nach rechts, und ein zweites Ungeheuer erhob sich über ihm. Er kam auf die Füße und holte mit seinem Schwert aus, das jedoch vom Kopf des Wesens abprallte.
    Er zog sich zurück, als die vier Ungeheuer vorrückten. Ihre großen Mäuler klafften weit, die Zungen hingen heraus, und rote Augen fixierten ihn. Er packte sein Schwert beidhändig und hob es über die rechte Schulter, bereit, wenigstens eins der Biester mit sich in den Tod zu nehmen.
    Ein dunkler Schatten tauchte hinter ihnen auf, und Waylander blinzelte, als eine massige Hand sich um einen der pelzigen Nacken schloß und zudrückte. Ein schreckliches Geheul setzte ein und brach ab, als der Werwolf hochgehoben wurde. Ein silbernes Messer fuhr ihm zwischen die Rippen, dann wurde der Leichnam drei Meter weit ins Gebüsch geschleudert. Die anderen Wesen schwenkten zu dem Angreifer um, doch mit einem Satz war dieser unter ihnen, und ein zweites Messer fand sein Ziel und schlitzte dem Wesen, das einst Lenlai der Besessene gewesen war, den Bauch auf. Fangzähne schlossen sich um Kais Schulter, als ihn das dritte Ungeheuer ansprang. Er riß es los, umklammerte mit seinen riesigen Händen dessen Kehle und schüttelte es. Waylander zuckte zusammen, als er hörte, wie das Genick brach, dann warf Kai den Körper beiseite.
    Das vierte Werungeheuer war geflohen.
    Waylander steckte sein Schwert in die Scheide und sah fasziniert zu, wie der Zyklop seine Hand über die klaffende Wunde in seiner Schulter legte. Als er Minuten später die Hand wegnahm, war die Wunde verschwunden. Kai ging zu den Leichnamen und zog seine Messer heraus. Mit wackligen Knien setzte sich Waylander und lehnte sich an einen Baum. Kai kam zu ihm, hockte sich vor ihm nieder und bot ihm die Messer mit den Griffen voraus an. Waylander nahm sie kommentarlos entgegen.
    Kai beobachtete ihn einen Augenblick, dann hob er seine Hand und klopfte sich auf die enorme Brust.
    »Wroind«, sagte er.
    »Freunde«, stimmte Waylander zu.
    Nach einer Weile ging Waylander zu seinem Gepäck und verteilte daraus Fleischstreifen und getrocknete Früchte. Die Nahrung verschwand rasch, dann rülpste Kai und klopfte sich wieder an die Brust.
    »Kai«, sagte er. Sein Kopf wackelte vor lauter Anstrengung.
    »Waylander.«
    Kai nickte, dann streckte er sich aus, legte den Kopf auf die Arme und schloß sein großes Auge.
    Ein Geräusch im Unterholz ließ Waylander auffahren.
    »Fert«, sagte Kai, ohne sich zu rühren.
    Waylanders Pferd kam auf die Lichtung. Er tätschelte ihm den Hals und fütterte es mit dem letzten Getreide, ehe er es an einem kräftigen Busch anband.
    Er nahm seine Decke, legte sich neben das Mensch-Ungeheuer und schlief bis zum

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