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Waylander

Waylander

Titel: Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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So gut er konnte, verband er die Wunde in seinem Oberschenkel, aber er blutete weiter.
    Ihm war kalt, und er begann zu zittern. Als er die Hand hob, um sich den Schweiß aus den Augen zu wischen, kam ein Bogenschütze der Nadir in Sicht und schoß einen Pfeil ab. Waylander torkelte nach links und schoß, und der Bogenschütze verschwand. Als Waylander gegen die Steilwand des Pfades sank, sah er, daß der schwarzgefiederte Schaft ihn über der linken Hüfte getroffen hatte und durch Fleisch und Muskeln gedrungen war. Behutsam griff er hinter sich. Die Pfeilspitze war hoch unter seinen Rippen ausgetreten, und mit einem Stöhnen brach er den Pfeil ab.
    Die Nadir griffen an ...
    Zwei Bolzen von Waylanders Armbrust fanden ihr Ziel, und der Feind zog sich hinter die Felsen zurück.
    Aber sie waren jetzt näher und wußten, daß er schwer verwundet war. Er mühte sich damit ab, die Armbrust erneut zu spannen, doch seine Finger waren glitschig von Schweiß, und die Anstrengung schmerzte in seiner verletzten Seite.
    Wie viele von ihnen mochten noch da sein?
    Er stellte fest, daß er sich nicht erinnern konnte, wie viele er getötet hatte.
    Er leckte sich mit trockener Zunge die Lippen und lehnte sich gegen die Felswand. Etwa zwölf Schritt vor ihm war ein runder Felsen und dahinter, das wußte er, hockte ein Nadirkrieger. Dahinter sprang die Wand etwas vor. Waylander zielte mit der Armbrust und schoß. Der Bolzen traf die Wand und prallte nach rechts ab. Ein durchdringender Schrei zerriß die Luft, und ein Krieger, der aus einer Wunde an der Schläfe blutete, erhob sich. Waylan-ders zweiter Bolzen traf ihn zwischen den Schulterblättern, und er fiel lautlos.
    Noch einmal spannte der Meuchelmörder seine Armbrust. Sein linker Arm war inzwischen fast völlig nutzlos.
    Ein plötzlicher, furchtbarer Schrei ließ Waylan-der das Blut in den Adern erstarren. Er riskierte einen Blick den Pfad hinab und sah den letzten der Werwölfe, umgeben von Nadirkriegern. Sie hackten und hieben auf das Ungeheuer ein, doch mit Klauen und Zähnen riß es an ihrem Fleisch.
    Sechs lagen am Boden, mindestens drei würden mit Sicherheit folgen - und nur zwei Männer blieben, um gegen das Wesen zu kämpfen. Es sprang den ersten an, der tapfer versuchte, ihm sein Schwert in den Bauch zu stoßen. Die Klinge drang gerade in dem Moment in das fellbedeckte Fleisch, als die Kiefer des Ungeheuers sich über dem Kopf des Kriegers schlossen und sein Gesicht in einem blutigen Schwall verschwand. Der letzte Nadir floh den Hang hinunter.
    Und das Werungeheuer näherte sich Waylander.
    Der Meuchelmörder kam mühsam auf die Füße, taumelte und fand sein Gleichgewicht wieder.
    Das Ungeheuer kam. Langsam, schmerzlich. Blut quoll aus zahllosen Wunden. Es sah jämmerlich dünn aus, seine Zunge war schwarz und geschwollen. Das Schwert des Nadirs ragte aus seinem Bauch.
    Waylander hob die Armbrust und wartete.
    Das Biest ragte über ihm auf, die roten Augen glitzerten.
    Waylander drückte die Abzüge, und zwei schwarze Bolzen schossen in das Maul des Wesens und in sein Gehirn. Es stürzte nach hinten und rollte herum, als Waylander auf die Knie fiel.
    Noch einmal richtete sich das Ungeheuer auf, hieb mit seinen Klauen in die Luft.
    Dann wurde sein Blick trüb, und es rollte den Pfad hinab.
    »Und jetzt wirst du in der Hölle schmoren«, sagte eine Stimme.
    Waylander drehte sich um.
    Die neun Krieger der Bruderschaft erschienen auf dem linken Pfad. Sie hatten dunkle Schwerter in den Händen, ihre schwarzen Rüstungen schienen im schwindenden Licht des Tages in Flammen zu stehen, als sie sich bewegten. Waylander versuchte aufzustehen, sank jedoch gegen den kalten Stein zurück und stöhnte, als die Pfeilspitze in sein Fleisch drückte. Die Krieger der Bruderschaft rückten näher, schwarze Helme bedeckten ihre Gesichter, schwarze Umhänge blähten sich hinter ihnen, wenn ein Wurfgeschoß sie erfaßte. Waylander zerrte ein Wurfmesser aus seinem Wehrgehänge und schleuderte es, doch die Klinge wurde von einer schwarz behandschuhten Hand verächtlich beiseite gewischt.
    Eine überwältigende Angst befiel den Meuchelmörder, gegen die selbst seine Schmerzen verblaßten.
    Er wollte nicht sterben. Der Friede, den er vorher gefühlt hatte, löste sich in Luft auf und ließ ihn verloren und verängstigt zurück wie ein Kind in der Dunkelheit.
    Er betete um Stärke. Um Erlösung. Um Lichtblitze vom Himmel .
    Und die Bruderschaft lachte.
    Ein gestiefelter Fuß trat Waylander ins

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