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Waylander

Waylander

Titel: Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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jetzt, daß das Leben oft harte Entscheidungen verlangt. Also sammelte er seine Generäle und arbeitete an einem Plan, um seine Leute zu befreien. Aber dann tötete ihn ein Attentäter. Sein Leben war zu Ende . und als er starb, sah er nur sein Versagen, und er strahlte eine schreckliche Verzweiflung aus, die ich noch Tausende von Kilometern entfernt spürte.
    Ein schrecklicher Zorn erfüllte mich, und ich dachte daran, dich zu töten. Das könnte ich selbst jetzt noch. Aber dann berührte die QUELLE mich. Und jetzt bin ich lediglich hier, um zu reden.«
    »Dein Sohn war König Niallad?«
    »Ja. Ich bin Orien mit den Zwei Klingen. Oder, genauer gesagt, ich war einst Orien.«
    »Es tut mir leid um deinen Sohn. Aber das ist nun mal mein Geschäft.«
    »Du sprichst vom Tod der Unschuldigen. Vielleicht - wenn mein Sohn am Leben geblieben wäre - hätten viele dieser Unschuldigen auch überlebt.«
    »Ich weiß. Und ich bedaure es ... aber ich kann es nicht mehr ändern.«
    »Es ist nicht wichtig«, sagte Orien. »Aber du bist wichtig. Die QUELLE hat dich erwählt, aber du mußt deine Wahl treffen.«
    »Mich wozu erwählt? Meine einzige Gabe ist kaum das, was die QUELLE bewundern würde.«
    »Das ist nicht deine einzige Gabe. Du weißt von meinem früheren Leben?«
    »Ich weiß, daß du ein großer Krieger warst, der nie in einer Schlacht geschlagen wurde.«
    »Hast du meine Statue in Drenan gesehen?«
    »Ja. Die Bronze-Rüstung.«
    »Ja, genau. Die Rüstung. Viele wüßten gern, wo sie geblieben ist, und die Bruderschaft sucht sie, denn sie bedroht das Vagrische Reich.«
    »Ist sie denn magisch?«
    »Nein - wenigstens nicht in dem Sinn, wie du meinst. Sie wurde vor langer Zeit von dem großen Axellian geschaffen. Hervorragende Handwerkskunst - die beiden Schwerter sind aus einem unvergleichlichen Metall, einem Silberstahl, der niemals stumpf wird. Mit dieser Rüstung hat Egel eine Chance - mehr nicht.«
    »Aber du sagtest doch, daß ihr keine Magie in-newohnt?«
    »Die Magie liegt in den Köpfen der Menschen. Wenn Egel diese Rüstung trägt, wird es sein, als wäre Orien zurückgekehrt. Und Orien wurde niemals besiegt. Die Männer werden sich um Egel scharen, und er wird wachsen - er ist der beste von ihnen, ein eiserner Mann mit einem unbezwingbaren Willen.«
    »Und du willst, daß ich diese Rüstung hole?«
    »Ja.«
    »Ich nehme an, das birgt gewisse Gefahren?«
    »Ich denke, das ist richtig eingeschätzt.«
    »Aber die QUELLE wird mit mir sein?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, ich wäre für diese Aufgabe auserwählt. Was macht es für einen Sinn, von einem Gott ohne Macht unterstützt zu werden?«
    »Eine gute Frage, Waylander. Ich hoffe, du wirst die Antwort finden.«
    »Wo ist die Rüstung?«
    »Ich versteckte sie in einer tiefen Höhle im Hang eines hohen Berges.«
    »Irgendwie überrascht mich das nicht. Wo?«
    »Kennst du die Nadir-Steppen?«
    »Ich glaube, die Sache gefällt mir immer weniger.«
    »Das glaube ich auch. Nun, dreihundert Kilometer westlich von Gulgothir befindet sich eine Bergkette .«
    »Die Mondberge.«
    »Genau. In der Mitte dieser Kette erhebt sich Raboas ...«
    »Der Heilige Riese.«
    »Ja«, sagte Orien grinsend. »Und da ist sie.«
    »Das ist verrückt. Kein Drenai ist jemals so weit in Nadir-Land vorgedrungen.«
    »Ich schon.«
    »Warum? Was hattest du damit bezweckt?«
    »Das habe ich mich damals auch gefragt. Sagen wir, es war eine Laune, Waylander, mit Launen kennst du dich aus. Wirst du die Rüstung holen?«
    »Sag mir, Orien, inwieweit bist du ein Mystiker?«
    »Was meinst du damit?«
    »Kannst du die Zukunft sehen?«
    »Teilweise«, gab Orien zu.
    »Wie gut sind meine Aussichten auf Erfolg?«
    »Das hängt davon ab, wer dich begleitet.«
    »Sagen wir, daß die QUELLE die richtigen Begleiter aussucht.«
    Der alte Mann rieb sich die leeren Augenhöhlen.
    »Du hast keine Chance«, gestand er.
    »Das dachte ich mir.«
    »Aber das ist kein Grund abzulehnen.«
    »Du bittest mich, fünfzehnhundert Kilometer durch feindliches Gebiet zu reiten, das vor Wilden nur so wimmelt. Du erzählst mir, daß die Bruderschaft ebenfalls die Rüstung sucht. Wissen sie, daß sie im Land der Nadir ist?«
    »Das wissen sie.«
    »Dann werden sie mich also jagen?«
    »Das tun sie bereits.«
    »Zugegeben. Aber sie wissen nicht, wohin ich gehe. Wenn ich aufbreche, um diese Aufgabe zu übernehmen, werden sie es bald herausfinden.«
    »Das ist wahr.«
    »Also .

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