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Waylander

Waylander

Titel: Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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enden. Er würde Waylander töten und nach Hause gehen. Nach Hause?
    Hohe Mauern und seelenlose Räume, Boten mit kalten Augen, die Gold für Tod offerierten. Wie ein Grab mit Fenstern.
    »Verflucht seist du, Waylander! Warum hast du es so einfach gemacht.«
    »Das war die einzige Verteidigung«, antwortete Waylander, und Cadoras fuhr herum, als ein Schwert aus schimmerndem Stahl seinen Rücken berührte. Er erstarrte, entspannte sich dann aber, während seine rechte Hand sich zentimeterweise auf die verborgenen Messer in seinem Stiefel zubewegte. »Sei nicht dumm«, warnte Waylander. »Ich kann dir die Kehle aufschlitzen, ehe du auch nur blinzeln kannst.«
    »Was jetzt, Waylander?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden.«
    »Ich hätte dich töten sollen.«
    »Stimmt, aber das Leben ist voller >hätte sollen<. Zieh die Stiefel aus ... langsam.« Cadoras tat wie ihm geheißen. »Jetzt Gürtel und Weste.« Waylander nahm die Waffen heraus und schleuderte sie ins Gras.
    »Du hast das hier geplant?« fragte Cadoras, lehnte sich zurück und stützte sich auf die Ellbogen. Waylander nickte, steckte sein Schwert in die Scheide und setzte sich etwa drei Meter von dem Jäger entfernt nieder. »Möchtest du etwas getrocknetes Fleisch?« fragte Cadoras. Waylander schüttelte den Kopf und zog ein Wurfmesser hervor, das er in der rechten Hand balancierte.
    »Ehe du mich tötest, darf ich dir eine Frage stellen?«
    »Natürlich.«
    »Woher wußtest du, daß ich so lange warten würde?«
    »Ich wußte es nicht, ich hoffte lediglich. Du solltest besser als jeder andere wissen, daß der Jäger alle Vorteile hat. Niemand ist vor dem Attentäter sicher, ob König oder Bauer. Aber du mußtest etwas beweisen, Cadoras - und das hat dich zu einer leichten Beute gemacht.«
    »Ich mußte nichts beweisen.«
    »Wirklich nicht? Nicht einmal dir selbst?«
    »Was zum Beispiel?«
    »Daß du der bessere Mann bist, der größte Jäger?«
    Cadoras lehnte sich zurück und starrte in den Himmel. »Stolz«, sagte er. »Eitelkeit. Das macht aus uns allen Narren.«
    »Wir sind auch ohne dies alle Narren - sonst wären wir Bauern und würden unseren Söhnen beim Wachsen zusehen.«
    Cadoras rollte sich auf einen Ellbogen und grinste. »Hast du dich deshalb entschlossen, ein Held zu werden?«
    »Vielleicht«, gab Waylander zu.
    »Macht es sich bezahlt?«
    »Ich weiß nicht. Ich bin noch nicht lange einer.«
    »Du weißt, daß die Bruderschaft zurückkehren wird?«
    »Ja.«
    »Du kannst nicht überleben.«
    »Auch das weiß ich.«
    »Warum tust du es dann? Ich habe dich mit der Frau gesehen - warum nimmst du sie nicht mit nach Gulgothir und bringst sie dann nach Osten, nach Ventria?«
    »Glaubst du, dort wäre es sicher?«
    Cadoras schüttelte den Kopf. »Das ist ein Argument. Aber dann hättest du zumindest eine Chance - bei dieser Aufgabe hast du keine.«
    »Deine Besorgnis rührt mich.«
    »Auch wenn du es nicht glaubst, aber sie ist echt. Ich respektiere dich, Waylander, aber du tust mir leid. Du bist dem Untergang geweiht . und das durch deine eigene Hand.«
    »Warum durch meine?«
    »Weil die Fähigkeiten, die dich auszeichnen, jetzt gehemmt sind. Ich weiß nicht, was mit dir passiert ist, aber du bist nicht mehr Waylander der
    Schlächter. Wenn du es wärst, wäre ich jetzt tot. Der Schlächter hätte nicht innegehalten, um sich zu unterhalten.«
    »Das kann ich nicht bestreiten, aber der alte Ca-doras hätte schließlich auch nicht gewartet, bevor er einen Pfeil abschießt.«
    »Vielleicht werden wir beide alt.«
    »Nimm deine Waffen und geh«, sagte Waylan-der, steckte sein Messer weg und erhob sich geschmeidig.
    »Ich gebe keine Versprechen«, bemerkte Cado-ras. »Warum tust du das?«
    »Geh einfach.«
    »Warum gibst du mir nicht einfach dein Messer und hältst mir deine Kehle hin?« fauchte Cadoras.
    »Bist du wütend, weil ich dich nicht getötet habe?«
    »Erinnere dich an das, was du warst, Waylander, dann weißt du, weshalb ich wütend bin.« Cadoras ging zu seinen Waffen und hob sie auf. Dann zog er die Stiefel an, zog den Sattelgurt stramm und stieg auf.
    Waylander sah ihm auf seinem Weg nach Süden hinterher, dann wanderte er über die Hügelkuppe zurück zu seinem Pferd und schwang sich in den Sattel. Die Fuhrwerke waren im Norden im Dunst der Hitze kaum noch zu sehen, aber Waylander wollte sie vor Einbruch der Nacht auch nicht einholen.
    Er verbrachte den Tag damit, die bewaldeten Hügel zu erkunden, und schlief zwei Stunden neben

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