Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)
dafür sorgen, dass ihr alle großzügig belohnt werdet – äh, was wünscht ihr euch? Ein leckeres Kaninchen? Ein paar Wühlmäuse? Ihr braucht es nur zu sagen, und ich sorge dafür, dass ihr es bekommt.«
»Wie wär’s mit einem hübschen Lachs?«
Trugkopp schüttelte den Kopf. »Fisch kann ich euch nicht bieten, tut mir Leid. Hermeline und Wiesel sind nicht besonders gut im Fangen von Fischen.«
Das Otterweibchen schüttelte den Kopf und bespritzte ihn mit Wasser. »Wenn das so ist, dann können wir dir nicht helfen. Schade.«
Der Sheriff geriet allmählich in Panik. Im Grunde hatte er keinerlei Bedenken, den Ottern Versprechungen zu machen, die er nicht halten konnte, wenn das die Voraussetzung dafür war, dass er ihnen seinen Willen durchsetzen konnte. Er dachte eine Zeit lang gründlich nach, während die glänzenden, eleganten Otter aus dem Wasser ans Ufer kletterten, dann ergriff er wieder das Wort. »Hört mal, ich glaube, ich kann euch garantieren, euch so viel Fisch zu beschaffen, wie ihr nur braucht, nachdem ich ein Gespräch mit Prinz Punktum geführt habe. Wenn ihr also einfach mal eben diese Seile durchknabbern könntet…«
»Du lügst«, sagte einer der Otter. »Gerade eben hast du noch gesagt, Hermeline seien nicht gut im Fischen. Das habe ich dir geglaubt. Jetzt glaube ich dir nicht.«
»Nun, wir… wir haben unsere eigenen Otter in Burg Rägen, die sehr gern bereit sind, unseren Bitten nachzukommen. Keine Sklaven , versteht mich richtig, sondern Otter, die willens sind, für das Allgemeinwohl der Tiere in der Burg zu arbeiten. Ich könnte sie… veranlassen, im Burggraben zu tauchen und Lachs für euch rauszuholen.«
Derselbe Otter wie vorhin sagte: »Lachse leben nicht in Burggräben.«
Trugkopp konnte seine Wut nicht mehr im Zaum halten. »Nun, dann eben Karpfen oder Hechte – jeden verdammten Fisch, den ihr wollt.«
Das Otterweibchen sagte: »Oh, jetzt ist der Herr wohl verstimmt, was? Ich glaube nicht, dass wir noch mehr Zeit mit diesem Unsinn vergeuden wollen, oder?« Sie machte sich daran, mit Klauen und Zähnen Stöcke aus dem Damm zu entfernen. Die anderen Otter kamen ihr zur Hilfe.
»Das werde ich euch heimzahlen, ihr blassschnauzige Nassbacken«, schnaubte Trugkopp, indem er sein kriecherisches Gehabe aufgab. »Ich komme mit einer verdammten Armee wieder durch diese Gegend und dann jage ich euch wie… wie Ratten. Ich werde euch das Leben zur Hölle machen.«
Ein Otter zwickte ihn in die Nase, woraufhin seine Augen tränten. »Du tätest gut daran, den Mund zu halten, Hermelin«, warnte er ihn in freundlichem Ton. »Deine augenblickliche Lage erlaubt dir nicht unbedingt, Drohungen auszustoßen. Warte wenigstens, bis du wieder draußen in der Strömung bist und wir dich nicht fangen können. Sonst sehen wir uns vielleicht gezwungen, dir ein paar Fetzen Fell herauszureißen, wenn wir gerade in der entsprechenden Stimmung sind. Das würde dir bestimmt nicht gefallen, oder?«
Trugkopp knirschte mit den Zähnen vor Wut und Enttäuschung, sagte jedoch nichts mehr, während die Otter den Damm zerstörten.
Schließlich war das Geflecht von Stöcken und Ästen durchbrochen und das Floß wurde über den kleinen Wasserfall wieder in die schnelle Strömung geschwemmt.
»Ihr stinkenden, öligen, Fisch fressenden Kröten!«, brüllte Trugkopp zurück, den Rat des letzten Otters beherzigend. »Mögen eure Nachkommen beinlose Frösche sein. Mögen eure Felle in der Sonne austrocknen und schrumpeln. Mögen Filzwürmer eure Kinder bei lebendigem Leib verschlingen. Ich verachte euch…«
Aber diese Kanonade von Beschimpfungen diente lediglich seiner eigenen Befriedigung, weil sie eigentlich nichts bedeutete und die Otter sehr bald außer Hörweite waren. Der jämmerliche Sheriff schoss bald wieder flussabwärts dahin, mit ungewissem Schicksal, das Herz voller Hass auf die Otter. Jetzt stand fest, dass er zum großen Fluss treiben würde, ohne dass Rettung in Sicht wäre. Und dann?
Das Floß fuhr jetzt zwischen weiten Wiesen dahin, nachdem der Fluss den Halbmondwald hinter sich gelassen hatte. Es gab Löcher am Ufer, wo Nutrias hausten, doch keiner dieser Nager war zu sehen. Plötzlich bemerkte Trugkopp etwas, das durch die Wiese schritt, in Richtung zum Fluss. Es schimmerte dumpf im Tageslicht. Es hinterließ tiefe Fußspuren in der weichen Grasnabe des fruchtbaren Landes, während es zwischen wilden Blumen hindurchschritt.
Es war eine lebende Bronzestatue, von der Sorte, die die
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