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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Hermeline und Wiesel ›Gong‹ nannten. Es gab andere lebende Statuen: ›Blöcke‹ (Statuen aus massivem Stein), ›Puddings‹ (aus Gips), ›Klötze‹ (Holz) und ›Stumpen‹, die nur Büsten und Köpfe waren. Gongs, Puddings, Klötze und Stumpen wandelten über die Insel Welkin, wobei die Stumpen oft von einer der Statuen mit Beinen getragen wurden. Nur wenige Hermeline oder Wiesel waren in der Lage, eine sinnvolle Unterhaltung mit diesen Geschöpfen zu führen. Sie waren zum Leben erwacht, als die Menschen die Insel verlassen hatten, obwohl niemand eine Ahnung hatte, warum das so war. Ein oder zwei Hexer oder Zauberer verbrachten einige Zeit damit, sich mit ihnen zu unterhalten, aber das war auch schon alles.
    Bestimmt hatte der Sheriff noch nie mit einer Statue geredet. Gewöhnlich war Trugkopp auf der Hut vor ihnen, doch heute brauchte er Hilfe. Er war sich nicht zu stolz, eine Statue um ihren Beistand zu bitten. Der bronzene Gong erreichte den Rand des Wassers, bevor das Floß die Stelle passierte, an der er stand. Er streckte einen Fuß aus und hielt das Floß an. Das war ein vielversprechendes Zeichen und Trugkopp schöpfte neue Hoffnung.
    »Oooouuuooo«, heulte die Statue, deren offener Mund in den Wind gerichtet war. »Oooouuuooo.«
    »Bind mich los!«, rief Trugkopp. »Du hast doch Finger, auch wenn sie sich allmählich grün verfärben. Gebrauche sie, um mich von diesen Seilen zu befreien.«
    Die Metallstatue ging knirschend und quietschend in die Knie. Es hörte sich an, als ob jedes Gelenk ihres Körpers dringend geölt werden müsste. Von der Form her handelte es sich um so etwas wie einen Krieger, mit einem Speer und einem über die Schulter geworfenen Schild. Wahrscheinlich war sie Teil eines Monuments gewesen, als die Menschen noch in der Gegend waren. Wie alle Statuen suchte sie wahrscheinlich nach ihrer Ersten und Letzten Ruhestätte – jenem Ort, an dem sie zu Anfang in Form von Metallerz aus dem Boden geholt worden war und an den sie zurückzukehren wünschte.
    Die Kriegerstatue begriff anscheinend, um was sie gebeten worden war. Ihre Hände suchten die Knoten des Seils hinter dem Pfahl. Ihre Bemühungen waren jedoch vergebens – sehr zu Trugkopps Enttäuschung –, weil aufgrund des Umstandes, dass sie aus Bronze hergestellt worden war, ihre Finger sehr ungeschickt waren. Sie ließen sich in den Gelenken kaum biegen. Die Statue versuchte, die Aufgabe mit halb zu Fäusten geballten Händen zu erledigen, so wie ein Mensch es vielleicht mit erfrorenen Händen getan hätte, und es gelang ihr nicht sehr gut. Schließlich gab sie es auf und ließ das Floß einfach weitertreiben.
    »Vielen Dank, Kugelbirne«, brüllte Trugkopp. »Ich hoffe, deine Gelenke rosten und klemmen.«
    Das Floß wurde durch die Felder bis zum Fluss Bronn getrieben, wo es mit einem Hüpfer in einen viel breiteren Wasserstrom geriet. Trugkopp war beinahe hysterisch vor Angst.Während er bisher die Flussufer hatte sehen und beinahe berühren können, war dieser Strom anders. Hier fluteten gewaltige Wassermassen meerwärts. Jetzt befanden sich auch noch andere Gegenstände im Wasser – Holzstücke, große Baumstämme, jede Menge Tang –, die das Floß umzukippen drohten und das glücklose Hermelin damit dem Tod überantworten würden.
    »Ich will nicht ertrinken!«, schrie er in den Wind. »Ich hasse Wasser.«
    Schließlich weitete sich der Fluss zu einer breiten Mündung. Seegras wuchs wie ein Bart durch seine Oberfläche. An manchen Stellen war das Seegras so dicht, dass es aussah wie ein festes Stück Land.Trugkopp wurde durch einen schlammigen Wasserlauf in ein Becken getrieben, wo das Floß letztlich an einer Insel aus Rispengras, gesprenkelt mit Meereslavendel und Blasentang, zum Halten kam. Als die Ebbe allmählich zurückging, ließ sie es gestrandet im Schlamm zurück.
    Trugkopp hing an seinem Pfahl, während die Möwen ihn umschwirrten und beleidigende Laute von sich gaben.
    Nach einer Weile war aus dem Gras auf der kleinen Insel ein Rascheln zu hören. Plötzlich äugte ein spitzes Gesicht durch das Schilf. Das Gesicht wies einen Schnauzbart auf. Kleine Augen starrten Trugkopp an. Es war eine Ratte.
    Das Geschöpf sprach eine raue, kehlige Beinah-Sprache, doch keine, die das Hermelin verstehen konnte. »Maaraschika grubba krikklina Chelosch«, sagte die Ratte. »Culmnaggarrischa Schorgsch?«
    »Sprich Welkinisch, du Barbar«, schnauzte Trugkopp.
    Im Gegensatz zu allen anderen Tieren außerhalb der Familie der

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