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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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aus.
    Königer fügte hinzu: »Das heißt, falls er noch einmal in meiner Gegenwart den Mund aufmacht, dann schneidet ihm die Kehle durch und werft ihn den Wölfen zum Fraß vor. So, jetzt sorgt dafür, dass sie von hier verschwinden. Ich hasse den Geruch von Wieseln in meiner Wohnung.«
    Sylber und Grind wurden von ihren Ketten befreit, dann führte man die drei Wiesel durch ein Labyrinth von Gängen zur Oberfläche hinauf, um sie dort ihrer Wege zu schicken. Sie stellten fest, dass sie nur drei Meilen von der Kirche, wo sie die Nacht verbracht hatten, entfernt waren.
    »Höchste Zeit, dass wir weiterkommen«, sagte Sylber. »Ein lobenswerter Versuch, die Sache mit dem Spiel, Kunicht, das hast du gut gemacht. Wenigstens bist du nicht weggelaufen. Ich bin stolz auf dich.«
    »Bist du das?«, rief Kunicht aus.
    »Ich auch«, fügte Grind hinzu. »Das hast du wirklich nicht schlecht gemacht, aber ich muss dir ein bisschen was vom Eibischen beibringen, Kunicht. Du bist ein schrecklich schlechter Spieler.«
    »Huch, ich hoffe, ich werde nie wieder gezwungen sein, einen Becher mit Samenkörnern zu schütteln«, erwiderte Kunicht. »Das mit dem Beibringen kannst du also vergessen. Ich habe Besseres zu tun, als um Würmer zu spielen.«
    Inzwischen hatte das Trio die Strecke durch einen nahen Wald zurückgelegt und war am Fluss Bronn angekommen, wo sie über die namenlosen Marschen zur anderen Seite hinübersahen. Irgendwo da drüben unterrichtete der Hermelinzauberer Flaggatis die Ratten in deren gutturaler Halbsprache. Die Wiesel mussten die Rattenhorden passieren, um nach Fernlanden zu gelangen.
    Grind schaute zurück und sah, dass sie verfolgt wurden. »Da kommt Sheriff Trugkopp«, rief er. »Ich sehe die glänzenden Helme.«
    »Schnell!«, sagte Sylber. »Wir müssen ein Floß bauen und den Fluss überqueren. Sie werden es nicht wagen, uns in die namenlosen Marschen zu folgen. Die Ratten würden die Hermelintruppen abschlachten.«
    »Und uns werden sie nicht abschlachten?«, fragte Kunicht.
    »Doch, wenn sie uns erwischen, schon«, antwortete sein Anführer, »aber wir haben nicht die Absicht zuzulassen, dass das geschieht, oder?«
    Also sammelten die drei Wiesel Binsen und kalkigen Lehm und machten sich an den Bau ihres Floßes. Sie waren gerade fertig, als Trugkopps Truppen über den letzten Hügel kamen. Kunicht sprang auf das Floß, gefolgt von Grind, und als Letzter ging Sylber an Bord. Hermeline rannten den Hang herab und schleuderten ihre Pfeile, die rings um das Floß herum ins Wasser platschten. Bless- und Mohrhühner schwammen in Deckung, Pfuhlschnepfen und Säbelschnäbler flatterten in die Luft, Enten paddelten mit Geschrei zum sicheren anderen Ufer.
    »Kommt zurück!«, brüllte Trugkopp. »Die Ratten werden euch in Stücke zerfetzen.«
    »Für den Fall, dass wir wirklich zurückkommen«, rief Sylber, »versprichst du uns, dass du uns laufen lassen wirst?«
    Es herrschte eine kurze Weile Schweigen von Trugkopps Seite, bevor er eine Antwort brüllte. »Natürlich.«
    »Ja, das glaube ich sofort«, beteuerte Grind ironisch.
    Kunicht entgegnete: »Nein, vielleicht meint er es ehrlich. Vielleicht machen wir im Augenblick das Falsche. Ich meine… die Ratten!«
    In diesen Augenblick erhaschte Sylber einen Blick auf einen roten Mantel, etwas weiter unten am Ufer, halb verborgen in einem Dickicht aus Schilf. Dann trat das dazugehörige Wesen in Erscheinung und sah aufmerksam zu, wie das Floß den Fluß überquerte. Es war Magellan, Bogen und Köcher in den Pfoten. Er betrachtete Sylber, und selbst über diese Entfernung konnte Sylber die Boshaftigkeit und den Hass spüren, die auf ihn gerichtet waren. Magellan gab durch seine Gegenwart zu erkennen, dass er warten würde, bis die drei Wiesel zurückkehrten – falls sie zurückkehrten.
    »Kunicht«, sagte Sylber leise, »die Ratten stellen für uns kein so großes Problem dar wie die rostfarbene Gestalt da drüben.«
    Kunicht blickte in die Richtung, in die Sylber mit der Pfote deutete. »Oh, ich verstehe, was du meinst. Ja, vielleicht stellen wir uns den Ratten.«
    Grind sagte: »Eines Tages würde ich es dem Fuchs gern mal geben, wisst ihr.«
    »Dein Wunsch erfüllt sich vielleicht auf unserer Rückreise«, sagte Sylber, »aber im Augenblick müssen wir uns darauf konzentrieren, zu der Donnereiche zu gelangen.«
    Als sie am anderen Ufer ankamen, senkte sich bereits der Abend herab. Selbst in den besten Zeiten sind die Marschen ein unheimlicher Ort, aber bei Nacht

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