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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Holztür. Der Laut hallte im Inneren durch das gesamte Steingebäude. Nach einer Weile ging eine kleine Schiebeluke in der Tür auf, was ihn so erschreckte, dass er einen Satz machte. Die Öffnung umrahmte das Gesicht eines fetten Hermelins. »Ja, Bruder?«
    »Äh… gegrüßt seien die Jünger des Großen Einen«, sagte Sylber. »Wir sind gekommen, um Unterstützung von Euch zu erbitten.«
    »Ihr seid Wiesel des Glaubens?«
    »Nein, wir sind lediglich müde Wanderer, auf dem Weg nach Norden.«
    »Der Große Eine weist kein Hermelin und kein Wiesel von Seiner Pforte«, sagte der Mönch. »Ihr könnt der Almosenverteilung an die Wandersleute teilhaftig werden. Tretet ein und seid dankbar.«
    »Ich bin wahnsinnig dankbar«, sagte Grind zu dem Mönch, als sie einen kahlen Innenhof betraten.
    »Ihr bekommt einen Brocken Brot und einen Humpen Bier. Darin besteht das festgesetzte Almosen, das Wandersleuten zusteht. Wenn ihr euch ausruhen wollt, dann dürft ihr einen halben Tag lang bleiben. Dann müsst ihr weiterziehen. Dies ist ein heiliger Ort, ein Ort der Stille und der Besinnung.«
    Eine Glocke dröhnte laut in einem Turm über dem Hof.
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Grind. »Still wie ein Grab.«
    Sie wurden zu einer Steintreppe geführt und hinunter in eine Küche, wo Mönche emsig damit beschäftigt waren, in dem gewaltigen Ofen, der für Menschen gemacht war, Brot zu backen. Ein loderndes Feuer verbreitete die Hitze einer Schmiede und schuf eine erdrückende Atmosphäre in dem Raum.
    Die Bäckerhermeline machten ihre Sache recht gut, in Anbetracht des Umstandes, dass es allein drei von ihnen bedurfte, um die Ofentür zu öffnen und zu schließen. Es war ein ziemlicher Kampf, aber die Arbeit wurde getan. Sie trugen dicke Handschuhe aus Sackleinen, die von der Hitze schwarz verkohlt waren. Einen Ofen fütterten sie mit Holzkohle, der ausgereicht hätte, um Roheisen zu schmelzen. Zum Herausnehmen der dampfend heißen Laibe verwendeten sie Holzplatten mit langen Stäben.
    Sylber fand den Duft in der Küche herrlich. Es gibt nichts Köstlicheres als frisch gebackenes Brot, bei dessen Geruch die Speicheldrüsen Saft absondern. Die drei Wiesel wurden an einen Tisch gesetzt, und man gab jedem von ihnen einen großen Brocken Brot und einen Humpen Bier. Sie schlugen sich die Bäuche voll.
    Grind sah den Mönchen zu, die überall herumwuselten, hierhin und dorthin huschten, er lauschte den Morgengesängen, die in der Kapelle angestimmt wurden, und wunderte sich über die schlichte Kargheit der Umgebung. Er hatte den Eindruck, dies wäre ein angenehmes, sorgenfreies Leben. Man brauchte sich nicht darum zu kümmern, woher die nächste Mahlzeit kommen mochte oder wie man ein Dach über dem Kopf für die Nacht bekam. Man brauchte sich keine Sorgen zu machen in Bezug auf die Welt draußen. Hier herrschte ein Leben ohne Mühe und Anspannung.
    »Was muss man machen, um Mönch zu werden?«, fragte er einen vorbeigehenden Küchenbruder. »Fromm sein, nehme ich an.«
    »Man muss glauben«, antwortete der Mönch, »und man muss treu zu diesem Glauben stehen.«
    Grind, der noch nie zu irgendetwas treu gestanden hatte, nickte begeistert. »Ich denke, das schaffe ich leicht. Soll ich hier bleiben?«
    Der Mönch riss die Augen weit auf. »Du willst Novize werden?«
    »Nein, ich will Mönch werden.«
    »Zunächst musst du dich in Demut üben, sozusagen ein Lernender werden. Du musst dich selbst erniedrigen, all deine weltlichen Begierden von dir abwerfen, deinen Geist reinigen.«
    »Oh, ja?«
    »Ja. Dann, allmählich, bist du vielleicht in einem ausreichend tugendhaften Seelenzustand, um heilige Befehle zu empfangen. Du wirst dienender Mönch werden, der für das Wohl der älteren Mönche sorgt. Manchmal ist es dir vielleicht gestattet, in den Garten hinauszugehen und dich um das Gemüse zu kümmern.«
    »Hör mal, das hört sich wie eine lange Plackerei an – wie viele Wochen dauert es, bis ich ein echter Mönch werde?«
    »Einigen gelingt es, sich innerhalb von sieben Jahren zu läutern und heilige Befehle zu empfangen.«
    »Sieben Jahre?«, rief Grind aus. »Das ist ja ein ganzes Leben. He, hör mal, Bruder, ich bin drei Jahre lang Dungwächter gewesen. Das lässt sich doch in etwa damit vergleichen, sich ums Gemüse zu kümmern, oder? Kann ich die von den sieben abziehen?«
    Der Mönch seufzte. »Ich glaube, du verstehst nicht ganz die tiefe Bedeutung der Stellung, die du zu erklimmen hoffst, Bruder.«
    Grind nickte. »Da hast

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