Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)
gemacht, Grind. Wir sind dir einiges schuldig. Und auch dir, Miniva, weil du deinen Teil dazu beigetragen hast. Ich hätte nie gedacht, dass wir uns auf diese Weises des Ebers würden entledigen können.«
»Ich kenne mich mit Schweinen aus, echt«, sagte Grind und nickte beflissen. »Ich bin so erzogen worden, dass ich sie kenne. Also, muss ich jetzt irgendeinen Einführungsritus über mich ergehen lassen? Oder wie? Muss ich den Kopf in einen Eimer stecken und Die Schlacht von Maldon aufsagen? Oder eine ganze Körperdrehung um die eigene Achse mit einem Besenstiel in den Pfoten vollführen? Was ist gefragt, Damen und Dramen, Ritter und Glitter, Glanz und Tanz? Wie? Fordert mich, stellt mich auf die Probe.«
Sylber schüttelte den Kopf unter diesem Wortschwall. Er wandte sich an Miniva. »Wovon spricht er?«, fragte er.
Miniva räusperte sich, bevor sie antwortete. »Ich glaube, er beruft sich auf den Umstand, dass ich ihm versprochen habe, wenn er uns befreit, kann er… darf er sich unserer Gruppe anschließen.«
»Wie bitte?«
»So lautet die Vereinbarung«, warf Grind ein; Gemüse hing ihm beim Kauen aus dem Mund wie ein Kinnbart. »Und ein Versprechen ist ein Versprechen. Ihr seid befreit worden, ich werde eurer Gruppe beitreten.«
Achsl sagte: »Dazu warst du nicht befugt, Miniva.«
»Verzeihung, Häuptling, aber das war sie sehr wohl«, unterbrach Grind ihn. »Hört mal zu, ihr alle. Ihr habt sie doch in die gefährliche Welt hinausgeschickt, damit sie Hilfe holt, oder? Was sollte sie den Leuten als Gegenleistung für diese Hilfe anbieten? Irgendwelchen Schrott? Mir scheint, Sylberdilvo, du hast diesem kleinen Wiesel die entsprechende Autorität verliehen, als du sie zu dieser Mission losgeschickt hast. Habe ich Recht oder täusche ich mich? Scheue dich nicht, mich zu berichtigen.«
»Halt mal für einen Augenblick den Mund«, sagte Sylber. »Ich kann mich selbst kaum denken hören, solange du so daherplapperst. Ich rede gleich wieder mit dir. Miniva, dieses Geschöpf Grind hat in einer Hinsicht Recht: wir verdanken dir sehr viel. Entgegen dem, was Achsl gesagt hat, hast du getan, was unter den gegebenen Umständen möglich war. Wir alle, einschließlich Achsl, sind dankbar, also nimm bitte ein allgemeines Dankeschön an.«
»Gern geschehen.« Miniva senkte den Blick. »Ich habe mein Bestes gegeben.«
»Und das war kein schlechtes Bestes!«, lobte Kunicht und klapperte in Anerkennung ihrer Bemühungen mit den Zähnen. »Ich schlage vor, wir singen ›Hoch soll sie leben, hoch soll sie leben…‹«
Sylber und der Rest der Gruppe bedachten Kunicht mit eisigen Blicken; diesem wurde plötzlich klar, dass er ihre Gunst so leicht nicht würde wieder erlangen können.
Sylber sagte: »Kunicht, es wird lange dauern, bis wir dir verzeihen, was du getan hast. Ich erwäge ernsthaft, dich davonzujagen. Dich für immer aus unserer Gruppe auszuschließen.«
Kunicht wurde sehr blass. »Das würdest du doch nicht tun, oder? Bitte, Sylber!«
Sylber musterte den abtrünnigen Kunicht lange Zeit. Schließlich sagte er: »Wenn du so etwas jemals wieder tust, dann bist du draußen, verstanden? Du hast dich feige und unaufrichtig verhalten, während die tapfere Miniva hinausgegangen ist und jemanden gefunden hat, der uns geholfen hat…«
»Das bin ich«, sagte Grind feixend. »Ich bin die Hilfe.«
Sylber wandte sich wieder Grind zu. »Wir alle sind auch dir sehr dankbar. Doch im Augenblick spreche ich mit einem Mitglied meiner Gruppe, wenn du nichts dagegen hast.«
»Hab überhaupt nichts dagegen, Boss. Deine Gruppe ist deine Gruppe – aber eins wollte ich sagen: Ich habe gehört, du hast so was wie Ehre im Leib. Du weißt schon, das Zeug, das einen veranlasst, Dinge zu tun, die man eigentlich gar nicht tun will. Es kommt dir quasi zu den Ohren heraus, sagt man. Und außerdem habe ich noch gehört, du wirfst Prinz Punktum vor, nichts von dem Zeug zu haben. Aber lass dir ruhig Zeit, red mit der Kleinen hier, solange du willst, doch lass mich wissen, wenn du bereit bist, dich mit meiner Wenigkeit zu unterhalten.«
Sylber knirschte mit den Zähnen. Es hatte den Anschein, als hätte die Gruppe dieses gesprächige Wiesel mit dem übel riechenden Fell fürs Erste am Hals. Er konnte dieses Geschöpf nicht einfach wegschicken, nachdem es sie gerettet hatte. Eines jedoch konnte er tun. »Also gut, nun zur Einweihungszeremonie…«, begann er.
»Ja?«, sagte Grind und sprang zu Boden. »Soll ich mich mit Schlamm und
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