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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Zweigen beschmieren und zweimal um den Block laufen?«
    »Nein. Jedes Mitglied unserer Gruppe muss vor der Aufnahme in Wasser eintauchen. Auf diese Weise sagen wir ›Willkommen‹. Eine Art Taufe, könnte man sagen. Eine symbolische Reinigung von Körper und Seele.«
    Jetzt war das Wiesel Grind unter seinem Fell blass geworden. »Hört sich für mich nicht sehr symbolisch an«, erwiderte er. »Hört sich mehr wie richtig in eurem Sinn an.«
    Sie führten Grind in die Küche, wo er zitternd dastand, während sie Wasser aus dem Brunnen schöpften. Um dem Wiesel gerecht zu werden, muss man sagen, dass es tapfer stehen blieb, während die Eimer gefüllt wurden und deren Inhalt über ihn schwappte, obwohl es ihm offenbar große Pein bereitete. Schließlich verkündeten sie, dass er fertig sei.
    »B-b-bin ich j-j-jetzt ein M-m-mitglied der Gruppe?«, fragte er schlotternd.
    »Sieht so aus«, sagte Miniva. »Willkommen in den Reihen der Feinde von Prinz Punktum.«
    Einer nach dem anderen hießen die Wiesel den Neuen in der Gruppe willkommen. Waldschratt äußerte Sylber gegenüber insgeheim seine Bedenken, ob es klug sei, ein weiteres Wiesel in der Gruppe aufzunehmen, aber Sylber blieb nichts anderes übrig. Grind hatte Recht gehabt. Es war eine Frage der Ehre, ein Versprechen einzulösen, das Miniva stellvertretend für ihn gegeben hatte. Ob es ihnen gefiel oder nicht, das räudige Wiesel namens Grind war jetzt ein Gesetzloser.
    Die Reinigung des Geschöpfs hatte natürlich wenig zur Verschönerung seiner äußeren Erscheinung beigetragen. Sein Schwanz glich immer noch einem Rattenschwanz, sein Fell wies kahle Stellen auf, seine Nägel waren entschieden zu lang und er redete immer noch jeden in Grund und Boden.
    »Wir müssen deine Nägel ein bisschen in Form bringen«, sagte Miniva, die ihn unter ihre Fittiche nahm. »Sobald wir ein Stück Sandstein finden, mache ich das für dich.«
    »Das ist sehr nett von dir, Kleine. Sehr nett. Hab ich dir mal von der Zeit erzählt, als sie so lang waren wie Mäuseschwänze im Herbst? Ich musste alle Käfer ausgraben, die tief drin im Mist waren, verstehste…«
    Die Gruppe verließ Kloster Milchstein und marschierte hinaus in die Nacht. Nirgendwo fand sich eine Spur von Knarrak, obwohl sie vermuteten, dass er zurückkommen würde. Mit Hilfe des Mechanismus der freiliegenden Türen gelang es ihnen jedoch, den Schalter zu finden und ihn funktionsunfähig zu machen, sodass die Türme mit den Türen nach außen eingehakt blieben.
    Unterdessen hatte Sylber jedem befohlen, eine Trommel und einige Knochen aus dem Keller heraufzuholen, und diese wurden mit angemessener Feierlichkeit in dem ersten Stück Mutterboden begraben, zu dem sie nach dem Verlassen des Hauses kamen. Die Gräber dieser armen, unglücklichen Wesen, von denen nicht mehr übrig war als Haut und Knochen, blieben ohne Kennzeichnung, wie es bei den Gesetzlosen der Brauch war. Sie hielten nichts davon, Plünderern zu zeigen, wo Leichen begraben waren, damit diese womöglich ausgebuddelt und entweiht würden.
    »…wie Schimmel zum Fuß eines Baumes wird, Blüten zu Kompost, mögen diese Häute den Boden anreichern und diese Knochen zu Erde werden.«
    Sie standen eine Weile schweigend da, eingetaucht ins Mondlicht, jeder für sich auf der Hut vor möglichen Schleiereulen, die durch die Luft fliegen mochten. Dann machten sie sich auf in Richtung eines kleinen Hains in der Nähe von Grinds ehemaligem Dorf. Dort verbrachten sie die Nacht in Sicherheit, eingebettet zwischen Wurzeln und in Erdlöchern. Am Morgen, als die Sonne ihre gelbe Wärme über die Blätter und den Waldboden ergoss, standen sie auf und setzten ihren Weg fort.
    Schließlich gelangten sie zu einem langen, hohen Damm, auf dessen einer Seite ein tiefer Graben verlief. Sowohl der Damm als auch der Graben war von den Menschen angelegt worden, um als Grenze zwischen zwei verfeindeten Teilen von Welkin zu dienen, eine Art Festungsmauer, die das ganze Land durchzog. Jetzt waren beide Verteidigungsanlagen von Gras überwuchert und boten einen angenehm weichen Weg. Sylber entschied, dass sie entlang des Grabens wandern sollten, um zu vermeiden, dass sie von Hermelintruppen gesichtet würden.
    Gegen Mittag trafen sie auf ein seltsames Ding , das in dem Deichgraben lag. Es sah so aus, als müssten sie entweder an diesem formlosen Gegenstand vorbeikommen oder das Wagnis eingehen, oben auf dem Damm gesichtet zu werden. Eine schnelle Erkundung der Landschaft ringsum vom Hang

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